Escrivá traf die Seherin von Fatima

Zum Tode von Schwester Luzia: Über ein folgenreiches Gespräch im Jahre 1945.

Vor sechzig Jahren, im Februar 1945 lernte Josemaría Escrivá die am 13. Februar 2005 verstorbene Schwester Luzia kennen, eine der Seherinnen von Fatima. Sie lebte damals in einem Kloster der spanischen Stadt Tuy.

Anläßlich eines Besuches bei seinem guten Freund José López Ortiz, dem Bischof von Tuy, ermöglichte dieser die erste Begegnung der Ordensfrau mit Josemaría.

Das berichtet Andrés Vázquez de Prada im zweiten Band seiner großen Escrivá-Biografie (S. 637). Es war ein folgenreiches Gespräch, denn es ermöglichte dem Gründer des Opus Dei erstmals die Einreise nach Portugal. Nur ein Jahr später konnte das Opus Dei dort seine Arbeit aufnehmen.

Nach Vázquez de Prada hat der Gründer 1970 Einzelheiten über das Gespräch erzählt: »Ich hielt mich zurück, denn ich wußte, daß sie eine Heilige war; das machte ihr nichts aus, im Gegenteil, sie kam zurück und sagte, das Opus Dei solle bald in Portugal beginnen. Ich antwortete ihr, daß wir über keine Reisepässe verfügten. Sie erwiderte: Das Problem kann ich sofort lösen. Sie rief in Lissabon an und besorgte uns einen Grenzpassierschein. Wir sprachen kein Wort über die Marienerscheinungen. Ich habe es nie gemacht. Sie ist eine wunderbar demütige Frau. Immer, wenn ich sie sehe, mache ich mir erneut klar, daß ihr ein großer Anteil am Beginn der Arbeit des Werkes in Portugal zukommt.«

Und Bischof José López Ortiz ergänzt in einem schriftlichen Zeugnis für Escrivás Seligsprechungsprozeß: »Unter vielen anderen Dingen sagte er sinngemäß: ›Was, Schwester Luzia, wenn wir beide, nach allem, was man über uns sagt, in der Hölle landen …!‹ Der Vater erzählte, daß Schwester Luzia nachdenklich wurde und schließlich mit großer Einfachheit sagte: ›Wahrlich, Sie haben Recht.‹ Josemaría war sehr erfreut, als er ihre Demut sah.«