Die Musik: Sprachrohr der Kultur

Beim diesjährigen Mitteleuropäischen Studentinnenkongreß in Wien stand die Musik im Mittelpunkt.

Nasrim Hobbi und Gertraud Kitz beim Auftaktkonzert.

„Die Musik: Sprachrohr der Kultur“ war das Thema des mitteleuropäischen Studen- tinnenkongresses vom 4.–6.3.05 im Studentinnenheim Währing. Den Auftakt bildete Freitag Abend ein Konzert mit der persischen Sängerin Nasrin Hobbi in Klavierbegleitung von Gertraud Kitz, die uns mit der Tradition des persisch-aserbaidschanischen Gesangs vertraut machte.

Nach den Begrüßungsworten von Mag. Brigitte Bauer, Musikschule Döbling, folgte Samstag früh ein Vortrag von o. Univ. Prof. Dr. Leo Witoszynskyj, Kunstuniversität Graz, „Der Schlaf der Vernunft bringt Monster hervor“ – ein Zitat von Francisco Goya war Ausgangspunkt, um vom Wesen der Kunst und ihren vielen Ausdrucksformen in der Musik zu sprechen. Prof. Witoszynskyj brachte philosophische Aspekte wie Freiheit und Verantwortung, das Spiel der Freiheit mit der Ordnung, Wertbezogenheit der Kunst. Er referierte über Musik und Wissenschaft, Musikgeschichte, Musik und Wort, Musik und Tanz, Entstehung der Filmmusik, heilende Wirkung der Musik – Musiktherapie, Tafelmusik, Tanzmusik...

Ein Beitrag aus der Posterausstellung 'Die Frau in der Musik'

Die anschließend vorgestellten Studentenbeiträge betrafen die Bedeutung der Musik in der Fernsehwerbung und die Rolle der Musik für Integration und Völkerverbindung. Man bekam Einblick in das breite Spektrum der Musikprojekte der Stadt Wien. Insbesondere wurde das herausragende Projekt des Ensembles „Voices for Peace“ von Timna Brauer und Elias Meiri vorgestellt. Am Nachmittag ging es beschwingt mit einem Percussion - Workshop weiter, der zur aktiven Teilnahme motivierte!

Die Posterausstellung „Die Frau in der Musik“ brachte weitere Beiträge von Studentinnen. Berühmten Frauen der Musikwelt wurde das Augenmerk geschenkt: der Komponistin Fanny Mendelssohn – Hensel, der Dirigentin Simone Young, der Pianistin Rosalyn Tureck, der Jazz-Sängerin Ela Fitzgerald und der Pop-Sängerin Rebecca St. James.

Zum Verständnis zeitgenössischer Musik führte der Vortrag von ao. Univ. Prof. Mag. Herbert Lauermann von der Universität für Musik und darstellende Kunst. Anhand von Notenbeispielen und gut gewählten Tonaufnahmen brachte der auch als Komponist bekannte Lauermann die Zuhörer von Richard Wagner über Arnold Schönberg zur atonalen Musik und Zufallskomposition.

Beim Perkussionsworkshop durften alle mitmachen.

Der Sonntagvormittag war dem Besuch des Hauses der Musik gewidmet. Alle der fast 30 Teilnehmerinnen aus Österreich und einiger Nachbarländer konnten hier die Wiener Philharmoniker dirigieren, ein Musikstück mit Hilfe zweier Würfel komponieren und sich dem Erlebnis „Musik“ auf vielfältige Weise hingeben.