"Die christlichen Wurzeln sind in Europa nicht einfach abgestorben" betont Bischof Egon Kapellari

Bischof Egon Kapellari nahm am 27. Internationalen Symposium über Theologie an der Universität von Navarra teil.

"Die christlichen Wurzeln sind in Europa nicht einfach abgestorben. Sie tragen, nähren auch heute viele Menschen unserer Länder. Das wird aber oft nicht reflektiert und gewürdigt. Das Glaubenswissen müsste vor allem bei der jüngeren Generation wieder viel stärker werden, wenn eine Wende zum Besseren eintreten soll"  betonte Diözesanbischof Egon Kapellari (Graz-Seckau) bei der Eröffnung des 27. Internationalen Symposiums über Theologie an der Universität von Navarra.

In seinen Ausführungen bezog er sich auf die Teilnahme der Katholiken an der Sonntagsmesse: "Die regelmäßige Teilnahme von Katholiken an der Sonntagsmesse hat wohl in allen Ländern Europas abgenommen. Die Zahl der Messbesucher ist nicht mehr ein klarer Parameter für die Lebendigkeit einer Ortskirche. Andererseits gibt es viel Teilnahme an der Liturgie der großen Feste wie Weihnachten und Ostern. Jedenfalls muss die Liturgie heilig bleiben und schöner werden, die Predigten müssten besser werden, wenn die Situation sich generell bessern soll."

Weiters sprach er vom Sakrament der Buße, das "weithin vergessen ist, weil nicht erkannt und anerkannt wird, dass es die Sünde gibt und dass der Mensch nicht glücklich sein kann, wenn er das verdrängt."

Zur Symbolik in der Liturgie und im allgemeinen erklärte er, dass es "in unserer Gesellschaft viele Symbole gibt, die sehr mächtig sind. Man denke z. B. an die Welt des Sports mit ihren säkularistischen Liturgien. Man denke an Film, Theater und Musik. Die liturgischen Symbole der Kirche sind aber vielen Christen fremd geworden, weil die Familie sie den Kindern kaum erklären kann und selbst nicht religiös praktiziert und weil der Religionsunterricht und auch die Medien hier nicht nachhaltig hilfreich waren und sind." Die Sorge des Heiligen Vaters um die Liturgie

"Papst Benedikt XVI. hat schon als Kind in seiner katholischen Heimat Bayern die Heiligkeit und die Schönheit der Liturgie als etwas Faszinierendes erlebt. Als Theologe und Kardinal hat er diese Faszination auch profund theologisch begründet, zuletzt in seinem Buch  Der Geist der Liturgie aus dem Jahr 2000."

Über die Ziele des Hl. Vaters bezüglich der Liturgie kommentierte er, dass „er das einmahnen wird, was das II. Vatikanische Konzil betreffend der Liturgie wirklich wollte. Banalität und lieblose Improvisation dürften im Gottesdienst keinen Platz haben. Vergessenes soll wieder integriert werden: mehr Schweigen, bessere Einübung in die Liturgie, mehr Sensibilität für die Heiligen Zeichen.“

Im ersten Jahr seines Pontifikats ist von Person und Taten Benedikts XVI besonders hervorzuheben, dass "er ein überzeugendes Miteinander von Väterlichkeit und Brüderlichkeit, von Wahrheit und Liebe lebt. Er setzt auf eine andere Weise, aber im Wesentlichen kontinuierlich, das Werk seines Vorgängers Johannes Paul II. fort.“

Anlässlich des 27. Internationalen Symposiums über Theologie an der Universität von Navarra zum Thema „Die Liturgie im Leben der Kirche“ trafen sich mehr als 200 Theologen, Spezialisten und Liturgieinteressierte.

XXVII Simposio Internacional de Teología Facultad de Teología

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