„In der katholischen Kirche unserer Zeit war Kardinal König eine bedeutsame Persönlichkeit. Als Hirte und Intellektueller mit außerordentlichen Gaben wird er in der Geschichte tiefe Spuren hinterlassen“, erklärte Bischof Javier Echevarría während seines Aufenthalts in Wien anlässlich der Beerdigung des Kardinals.

„Außerdem“, fügte der Prälat des Opus Dei hinzu, „stehe ich in seiner Dankesschuld. Ich möchte dem Kardinal heute erneut danken für eine fast 40-jährige Freundschaft und für seine Hilfe“.

„Ich war Zeuge seiner Begegnungen mit dem heiligen Josemaría Escrivá, dem Gründer des Opus Dei, in den sechziger Jahren. Kardinal König selbst hat in seinen Schriften mehrmals davon gesprochen, dass ihn die Gründungsidee beeindruckt hat. Er sah darin die vorweggenommene Verwirklichung einer der wichtigsten Lehren des II. Vatikanischen Konzils, nämlich die Mitarbeit der Laien in der Kirche.“

„Diese Freundschaft mit Kardinal König bestand in den siebziger und achtziger Jahren auch zwischen ihm und Bischof Alvaro del Portillo, dem Nachfolger des hl. Josemaría in der Leitung des Opus Dei. Ich war Zeuge vieler Gespräche vor allem in Rom und Wien. Kardinal König ermutigte Bischof Alvaro del Portillo mit seinen Anregungen. Er war einer der ersten Kirchenvertreter, die die definitive kirchenrechtliche Verfassung des Opus Dei als Personalprälatur verstanden und unterstützten. Diese Jurisdiktionsform hat das II. Vatikanische Konzil geschaffen, sie umfasst in organischer Zusammenarbeit Priester und Laien, Frauen und Männer. Kardinal König verstand voll und ganz den säkularen Geist des Opus Dei und konnte ihn deshalb mit seiner moralischen Autorität auch vielen anderen erklären. Ich habe also viele Gründe, um ihm zu danken.“

Während seines Besuchs in Wien traf sich Bischof Echevarría mit vielen Gläubigen der Prälatur.