Zollitsch gratuliert Opus Dei zum 80. Geburtstag

Das Opus Dei hilft vielen Menschen, „sich der eigenen Berufung zur Heiligung des Lebens gewiss zu werden“. Das erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch am 2. Oktober 2008 in einem Brief an den Regionalvikar des Opus Dei in Deutschland, Prälat Christoph Bockamp.

In seinem Gratulationsschreiben zeichnete Zollitsch auch den kirchenrechtlichen Weg des Opus Dei nach, dem heute 87.000 Mitglieder weltweit angehören, davon knapp 600 in Deutschland. Mit der Errichtung als Personalprälatur im Jahr 1982 „erfuhr die äußere sowie die kirchenrechtliche Gestalt ihre endgültige Ausprägung“, erläuterte der Freiburger Erzbischof. 

Auf Kritik am Opus Dei eingehend schrieb Zollitsch: „Natürlich blieben der Gemeinschaft Konflikte und Enttäuschungen, sogar Missverständnisse und harte Kritik nicht erspart. Dies gehört in der Regel mit zu einem Weg der Heiligkeit, der nicht ohne Läuterung und ohne Klärung gegangen werden kann. Das OPUS DEI ist eine profilierte katholische Gemeinschaft, die sich durch eine enge und treue Verbundenheit mit der Kirche besonders auszeichnet.“ 

Zum Schluß seiner Grußadresse rief der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz das Opus Dei zur „Mitarbeit an neuen seelsorglichen Initiativen… im Vertrauen auf die Fürsprache des hl. Josemaría“ auf.

Wir dokumentieren den Brief des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz:

DEUTSCHE BISCHOFSKONFERENZ

DER VORSITZENDE

                                                                                                   Kaiserstrasse 161 

                                                                                                   53113 Bonn 

                                                                                Bonn, den 29. September 2008

Herrn

Prälat Dr. Christoph Bockamp

Prälatur Opus Dei in Deutschland

Stadtwaldgürtel 73 50935 Köln 

Sehr geehrter Herr Prälat Bockamp,

am 2. Oktober 2008, dem Fest der hl. Schutzengel, feiern Sie den 80. Jahrestag der Gründung des OPUS DEI. Dazu gratuliere ich Ihnen herzlich. 

Im Oktober 1928 sah sich der junge Priester Josemaría Escriva zur Gründung jenes Werkes gerufen, das er später OPUS DEI nannte. Ihm wurde eine geistliche Erfahrung geschenkt, die sein ganzes Leben prägen sollte.

Von Anfang an hatte der Heilige eine deutliche Vision von der Gestalt der neuen Vereinigung, in der Priester und Laien, Männer und Frauen, Ehelose und Verheiratete, Arbeiter und Akademiker berufen sind, den Weg der Heiligkeit zu beschreiten. Das Werk des hl. Josemaría hat bis heute vielen Menschen geholfen, sich der eigenen Berufung zur Heiligung des Lebens gewiss zu werden. Die Angehörigen des OPUS DEI gehen ihren Weg der Nachfolge mitten im Alltag und damit in den täglichen Sorgen und Hoffnungen.

In der Dogmatischen Konstitution über die Kirche hat das II. Vatikanische Konzil von der allgemeinen Berufung zur Heiligkeit gesprochen und diesen Gedanken ins Zentrum der christlichen Lebensführung gerückt. „Alle Christgläubigen jeglichen Standes oder Ranges sind zur Fülle des christlichen Lebens und zur vollkommenen Liebe berufen.“ (LG 40)

Es brauchte eine gewisse Zeit, bis sich die Struktur des Opus ausgeprägt hatte. Wichtige Stationen waren die diözesane Approbation als Pia Unio (1941), die Anerkennung als Genossenschaft des gemeinsamen Lebens (1943) sowie die päpstliche Approbation als Säkularinstitut (1947). Durch die Apostolische Konstitution Ut sit wurde dem OPUS DEI am 28. November 1982 der Status einer Personalprälatur verliehen. Damit erfuhr die äußere sowie die kirchenrechtliche Gestalt ihre endgültige Ausprägung. Mehr noch wurden aber damit auch Auftrag und geistlicher Dienst des OPUS DEI für die Zukunft eindeutig festgestellt. Das OPUS DEI bildet heute eine große internationale Gemeinschaft mit über 87.000 Mitgliedern weltweit, von denen knapp 600 Mitglieder in Deutschland leben.

Natürlich blieben der Gemeinschaft Konflikte und Enttäuschungen, sogar Missverständnisse und harte Kritik nicht erspart. Dies gehört in der Regel mit zu einem Weg der Heiligkeit, der nicht ohne Läuterung und ohne Klärung gegangen werden kann. Das OPUS DEI ist eine profilierte katholische Gemeinschaft, die sich durch eine enge und treue Verbundenheit mit der Kirche besonders auszeichnet.

Die Kirche in Deutschland hat sich aufgemacht, neue seelsorgliche Initiativen zu ergreifen, die den Menschen helfen, mit der Frohen Botschaft in lebendigen Kontakt zu gelangen und zu geistlicher Tiefe zu finden. Im Vertrauen auf die Fürsprache des hl. Josemaría bitte ich Sie um Ihre Mitarbeit. Vom hl. Josemaría wird gesagt, dass er auf das eine Notwendige aufmerksam machte: immer und unter allen Umständen den Herrn zu entdecken und „IHM, dem einzigen liebenswerten Vorbild immer ähnlicher zu werden.“

Zum 80. Geburtstag des OPUS DEI wünsche ich Ihnen von Herzen Gottes Segen, der Ihnen schenken wird, dass Sie Ihre Berufung in Treue zu Ihrem Charisma leben können.

Die Deutsche Bischofskonferenz dankt Ihnen für den großen Dienst, den Sie für die Kirche in Deutschland geleistet haben und zukünftig leisten werden.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dr. Robert Zollitsch 

Erzbischof

Der Brief des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz als PDF-Datei