Alle Zeugen stimmen in der Ansicht überein, dass Escrivás Haltung nicht den üblichen Vorstellungen der damaligen Zeit entsprach. Gegenüber der vom Krieg angefachten Gewalt sprach er immer von Vergebung, Überwindung von Rachegefühlen und Streben nach Versöhnung.
Im April 1938 skizzierte er schriftlich das Gespräch mit einem jungen Offizier während einer Zugfahrt nach Andalusien: „Ein junger Offizier, der durch die Verfolgung der Roten außerordentlich viel Leid in seiner Familie und Einbußen an seinem Eigentum erfahren hat, redet mir gegenüber davon, wie er demnächst Rache nehmen wird. Ich sage ihm, dass auch ich in meiner Familie und hinsichtlich meines Vermögens gelitten habe und dennoch möchte, dass die Roten leben und sich bekehren. Meine christlich geprägten Worte stoßen mit seinen Rachegelüsten zusammen. Der junge Mann ist im Grunde ein edel empfindender Mensch, und ich spüre, dass er innerlich reagiert.“
Francesco Angelicchio, einer der ersten italienischen Mitglieder des Opus Dei, bestätigt: „Immer habe ich gehört, wie er klar und unerbittlich totalitäre, tyrannische und freiheitsberaubende Regimes verurteilte, egal welcher Farbe sie waren.“
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