Sprint in das Jahr des Glaubens

Studenten diskutierten bei einer Akademie in Genua mit Prof. Rhonheimer über Katechismus

Das christliche Menschenbild stand im Mittelpunkt der 7. Internationalen Studentenakademie in Genua. Die Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Spanien, Kroatien und Chile beschäftigten sich unter der Leitung von Prof. Martin Rhonheimer aus Zürich, der an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom Ethik und politische Philosophie lehrt, mit den wesentlichen Aspekten des katholischen Glaubens. Die einwöchige Studientagung griff unter dem Motto "Sprint in das Jahr des Glaubens" die Aufforderung von Papst Benedikt XVI. auf, in diesem Jahr bis zum November 2013 die christliche Botschaft in ihrer Tragweite, Tiefe und Schönheit neu zu entdecken. Tagungsort war das Studentenheim „Residenza Universitaria delle Peschiere“, eine korporative Einrichtung des Opus Dei. 

Die Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen erarbeiteten sich die einzelnen Themen im Selbststudium und stellten sie dann in kurzen Impulsreferaten im Plenum vor. Dabei setzten sie sich mit den vier großen Komplexen aus dem ersten Teil des Katechismus „Gott sucht den Menschen“, „Der dreifaltige Gott; Gott der Vater“, „Der Sohn: Jesus Christus“, „Der Heilige Geist und die Kirche“ sowie „Die Gemeinschaft der Heiligen; die Gottesmutter Maria; die letzten Dinge“ auseinander. Danach stiegen sie in den Workshops in den Diskurs über Begriffe wie die Offenbarung, die Schöpfung, den Sündenfall, die Menschwerdung Gottes, die Erlösung, die Sakramente oder die Ökumene ein. Prof. Rhonheimer, der kürzlich das viel beachtete Buch "Christentum und säkularer Staat“ veröffentlicht hat, stellte die aufgeworfenen Themen in einen größeren theologischen Zusammenhang und forderte die jungen Leute immer wieder dazu auf, ihre Fragen und Zweifel zur Sprache zu bringen. Leitfaden für die Diskussionen in einer intensiven, aber zugleich auch sehr lockeren Atmosphäre waren der die Heilige Schrift, der Katechismus der Katholischen Kirche, die Texte des II. Vatikanischen Konzils sowie das Dokument "Dominus Jesus" der römischen Glaubenskongregation.

„Die Studentenakademie war für mich der Höhepunkt des Semesters. Insbesondere die  Erörterungen des Referenten zu Fragen im Grenzbereich von Glaube und Wissenschaft, aber auch das gemeinsame Gebet haben mich in meinem Glaubensleben nachhaltig gestärkt“, zog Felix Baumann, der in Konstanz Life-Science studiert, sein persönliches Fazit der Tagung und gab damit einen allgemeinen Eindruck der Teilnehmer wieder. Damit das Seminar aber nicht nur bei der akademischen Erörterungen christlicher Grundfragestellungen stehen blieb, fanden sich die Teilnehmer auch regelmäßig zur Feier der Heiligen Messe, zum Gebet und zu Meditationen in der Kapelle des Studentenheims ein. Darüber hinaus standen an den Nachmittagen in Genua Besichtigungen von Altstadt und Hafen sowie eine ganztägige Exkursion in das Weltkulturerbe Cinque Terre, einen etwa zwölf Kilometer langen, klimabegünstigten Küstenstreifen an der malerischen ligurischen Küste, auf dem Programm. Außerdem präsentierten die Studenten in gemeinsamen Gesprächsrunden ihre Hobbys oder Studienschwerpunkte.

von Bernd Kreuels