Die Schwarze Muttergottes von Guadalupe

Am 15. Mai 1970 kam der hl. Josefmaria am frühen Morgen in Mexiko an. „Meine Kinder, in diesem Monat (...) habe ich barfuss eine Wallfahrt nach ’Torreciudad’ gemacht, um Maria zu ehren. Ich war auch in Fatima, ebenfalls barfuss, um unsere Herrin im Geist der Buße zu ehren. Jetzt bin ich nach Mexiko gekommen, um eine Novene zu unserer Mutter zu halten (...). Ich denke, dass ich sagen kann, dass ich sie so liebe wie die Mexikaner.“

Am 15. Mai kam der hl. Josefmaria am frühen Morgen in Mexiko an. “Ich bin gekommen, um Unsere Liebe Frau von Guadalupe zu sehen und nebenbei auch euch”, verkündete er seinen Kindern nach der ersten Begrüßung. Am folgenden Tag, nachdem er sich an den Höhenwechsel und dem von den Ärzten empfohlenen Stundenplan gewöhnt hatte, begab er sich zur Kirche und begann seine Gebetsnovene. Sie dauerte bis zum 24. des Monats. In Erinnerung an diesen Einfall kindlicher Liebe zur Muttergottes schrieb Bischof Echevarría, der ihn damals begleitete, fünfundzwanzig Jahre später: “Ich würde zu versichern wagen – ich habe es ihn nämlich mehrmals sagen hören – , dass unsere Herrin ihn dazu verpflichtet hatte, jene Bußwallfahrt zu machen.”

„Meine Kinder, in diesem Monat (...) habe ich barfuss eine Wallfahrt nach ’Torreciudad’ gemacht, um Maria zu ehren. Ich war auch in Fatima, ebenfalls barfuss, um unsere Herrin im Geist der Buße zu ehren. Jetzt bin ich nach Mexiko gekommen, um eine Novene zu unserer Mutter zu halten (...). Ich denke, dass ich sagen kann, dass ich sie so liebe wie die Mexikaner.“

So erklärt der Gründer des Opus Dei den Hauptgrund seiner ersten Reise nach Amerika im Jahr 1970. Am 15. Mai um ca. drei Uhr morgens landet das Flugzeug, das ihn in die aztekische Hauptstadt bringt.

„Ich habe 21 Jahre gebraucht, um in dieses Land zu kommen.“

Der Vater bezieht sich hier auf das Datum der Ankunft seiner Kinder auf dem amerikanischen Kontinent. Jetzt bietet Gott ihm die Gelegenheit, zu sehen, wie er das Opus Dei gesegnet hat.

Der Vater, Don Álvaro del Portillo und Don Javier Echevarría steigen die Flugzeugtreppe hinab. Eine Gruppe von Menschen, die schon lange in diesem Land leben und die innerlich sehr bewegt sind, empfängt sie.

Guadalupe ist nicht nur ein Heiligtum, das jährlich von fast 30 Millionen Menschen besucht wird; hier ist der Glaube des ganzen Volkes lebendig, das mit der Schwarzen Muttergottes vereint ist. Der 12. Dezember, Gedächtnistag einer der Erscheinungen, ist Nationalfeiertag. Vom Vorabend an verbringen Menschen der ganzen Republik und Mexikaner, die im Ausland leben, die Nacht am Eingang der Basilika, um als erste einzutreten und sie zu begrüßen.

Diese Verehrung geht auf das Jahr 1531 zurück. Am Samstag, dem 9. Dezember, durchquerte vor Tagesanbruch ein bekehrter Indio, arm und von niedriger Herkunft, den Fuß des Tepeyac. Es war Juan Diego, der zur Frühmesse in die Mission ging. Da hört er plötzlich ein leises Singen wie von einem Vogelschwarm. Als er zum Berggipfel aufschaut, sieht er eine weiße leuchtende Wolke inmitten des Regenbogens. Eine unerklärliche Freude gibt seinen Füßen Flügel und er fühlt sich auf die Höhe des Gipfels gerufen. Er steigt hinauf und sieht eine sehr schöne Dame, die durch ihre Gegenwart die Feigenkakteen, die Dornen und die Steine zum Leuchten bringt. Sie spricht in seiner Sprache, auf Nahuatl, der Sprache der Nahua-Indianer:

„Juan Diego, mein Sohn, den ich so zärtlich liebe wie ein ganz kleines schwaches Kind, wo willst Du hin?“

„Zur Messe, meine Dame.“

„Mein über alles geliebter Sohn. Ich bin die Immerwährende Jungfrau Maria, die Mutter des wahren Gottes. Ich möchte, dass man mir an diesem Ort eine Kirche baut. Dort werde ich als deine und deinesgleichen barmherzige Mutter meine liebevolle Güte und das Mitgefühl zeigen, das ich zu den Eingeborenen habe und zu allen, die mich lieben und suchen. Ich werde die Tränen aller trocknen, die zu mir ihre Zuflucht nehmen und mich bei ihren Arbeiten und Sorgen anrufen, ihre Bitten erhören und ihnen Trost und Erleichterung geben. Sag dem Bischof, dass ich dich geschickt habe, damit er mir eine Kirche erbaut.“

Juan Diego läuft zum Palast von Bruder Juan de Zumárraga, dem ersten Bischof von Mexiko.

Er hat jedoch wenig Glück mit seiner Botschaft und kehrt unverrichteter Dinge zurück, um es der Dame zu erzählen. Sie ermutigt ihn. Er soll darauf bestehen. Daraufhin bittet ihn der Bischof um den Beweis dafür, dass er wirklich etwas Übernatürliches gesehen hat. Die Jungfrau bestellt ihn für den folgenden Morgen. Sie wird ihm ein Zeichen geben.

Aber vor Anbruch des 12., einem Dienstag, inst ein entmutigter Juan Diego unterwegs auf der Suche nach einem Mönch, denn sein Onkel, Juan Bernardino, liegt im Sterben. Er geht nicht einmal auf die Höhe des Gipfels, um nicht aufgehalten zu werden, denn für den Sterbenden eilt die Zeit. Aber die Jungfrau erscheint ihm am Fuß des Hügels: „Mein Sohn, gräme Dich nicht! Ich bin doch hier, ich, deine Mutter. Stehst Du nicht unter meinem Schutz? Bin ich nicht Leben und Heil? Bist du nicht bei mir geborgen, und bin ich nicht für dich verantwortlich? Was ist es, was dir sonst noch fehlt? Ängstige dich nicht um deinen Onkel. Er ist schon gesund.“

Die Jungfrau bittet ihn, vor seinem Besuch beim Bischof auf den Gipfel zu steigen und die Rosen zu pflücken, die er dort finden wird.

Niemals wachsen im Dezember dort oben Rosen. Aber an jenem Tag findet Juan Diego eine Fülle bunter Blumen und füllt seinen indianischen Umhang, der ihm als Mantel dient. Sehr schnell trifft er beim Bischof ein, der ihn erstaunt ansieht. Er dachte, er käme nicht zurück. Als Juan Diego den Umhang öffnet, fallen die Rosen auf den Boden und auf dem Umhang bleibt das Bildnis der Muttergottes von Guadalupe zurück, so wie es heute in Mexiko verehrt wird. Auf dem Stoff von wilden Liliengewächsen leuchten die Farben und Formen einer wunderschönen Frau mit schwarzem Haar, heiterem Antlitz und bräunlichem Teint. Sie ist ganz von einer rosaroten, mit Gold bestickten Tunika bedeckt. Der Umhang ist von meergrüner Farbe. Sie trägt eine Königskrone und neigt das Haupt zur Rechten, mit niedergeschlagenen Augen. Die ganze Sonne Mexikos taucht dahinter auf, als ob sie sie stützen wolle: 129 Strahlen. Ein Engel mit ausgebreiteten Flügeln trägt beschwingt das leichte himmlische Gewicht des Bildnisses.

Maler von großem Rang eilen herbei. Sie wurden vom Vizekönig, dem Marquis von Mancera, und vom Bischof Zumárraga beauftragt, das Gemälde zu erklären. Zu ihnen gehören Juan Salguero, Tomás Conrado, López de Avalos und Alonso de Zárate. Alle bestätigen den unerklärlichen Stoff und die Qualität des Bildes. Die Rückseite des Gewebes ist sehr rau und der Schussfaden sehr grob. Die Seite mit der Malerei fühlt sich wie Seide an. Die Farben und das Gewebe sind im Laufe der Zeit intakt geblieben. In diesem Jahrhundert hat man eine wissenschaftliche Studie begonnen. (Trotz der neuesten Fachkenntnisse und wissenschaftlichen Erkenntnisse, die mit hoher Präzision angewandt wurden, besteht das Geheimnis weiterhin.) Richard Kühn, Nobelpreisträger der Chemie, hat bezeugt, dass die Vielfarbigkeit des Bildnisses der Muttergottes von Guadalupe weder aus mineralischem, noch aus tierischem oder pflanzlichem Farbstoff besteht.

Die Doktoren Callaban und Brant, Wissenschaftler der NASA, haben mit hohem technischen Aufwand eine detailliertere Analyse durchgeführt. Mit Infrarotstrahlen haben sie bewiesen, dass die Malerei keine Vorzeichnung und Pinselstriche hat. Das Bildnis wurde direkt gemalt. Schließlich hat Dr. Aste Tonsmann berichtet, dass er mit Digitaltechnik Fotografien gemacht und in der Iris der Jungfrau unendlich kleine menschliche Gestalten gefunden hat. Diese Gestalten stellen eine Szene dar, die mit der vergleichbar ist, von der Antonio Valenciano im 16. Jahrhundert im „Nican Mopohua“ auf Nahuatl berichtet.

Bei seiner Ankunft in Mesiko sagt der Vater: „Wenn ich zum Heiligtum gehe, müsst ihr mich von dort mit einem Kran wieder wegholen.“

Dies sagt er auch dem Erzbischof, Kardinal Miranda, als er ihn besucht. Und der Kardinal, der ihn zum wiederholten Mal eingeladen hat, den Atlantik zu überqueren, um die Jungfrau von Guadalupe zu besuchen, antwortet lächelnd: „Ich werde nicht derjenige sein, der den Kran bestellt.“

Er ist überglücklich, den Gründer des Werkes in seinem Land zu haben. Als er ihn mit einer Umarmung begrüßt, sagt er: „Endlich haben wir es erreicht, Endlich haben wir es erreicht!“

Am Samstag, dem 16. Mai, beginnt der Vater seine Besuche bei der Schwarzen Muttergottes, die sich neun Tage hinziehen werden. Er wird von Don Álvaro del Portillo, Don Javier Echevarría und drei weiteren Personen begleitet. Es ist eine kleine Gruppe, die sich diskret der Basilika nähert. Sechs Uhr nachmittags ist gerade vorbei. Der Vater tritt eilig ein, mit der Jugendlichkeit und der Begeisterung dessen, der von jeher eine wunderbare und wichtige Verabredung hat. Er geht bis zum Presbyterium und kniet nieder. Alle beten eine zeitlang, den Blick auf die Jungfrau Maria gerichtet.

In der Ferne erklingt eine Uhr mit metallenen Glockenschlägen. Don Álvaro del Portillo nähert sich dem Gründer: „Vater, wir sind schon zwei Stunden hier und um ns sind Leute vom Opus Dei ....“

Während er betete, waren seine mexikanischen Töchter und Söhne gekommen. Die Basilika hat sich mit bekannten Gesichtern gefüllt. Sie beten alle zu ein- und derselben, der Jungfrau Maria, zu deren Füßen der Vater kniet.

An den folgenden Tagen geht er auf eine hohe Empore, die sich über dem Presbyterium zur Rechten des Bildnisses befindet. Von dort aus kann er es ohne Zuschauer ungestört betrachten. Hier verbringt er so manche Stunde bei der Muttergottes. Während seines vierzigtägigen Aufenthaltes in Mexiko kommt der Vater mit mehr als 20 000 Menschen aus ganz Amerika zusammen. In einem Beisammensein fragt jemand den Vater, was man denen sagen kann, die die Muttergottes vergessen haben. Seine Antwort: „Hast du nicht jene liebevollen Worte des Herrn gehört: ‚Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht nicht.’ (Jes 49,15) So können auch die Kinder die Mutter nicht vergessen.“

Der Indio ist vom Temperament her zurückhaltend und schweigsam. Er kann einer Unterhaltung mit großem Interesse, aber schweigend folgen. Aber in der Nähe des Vaters ist sein Verhalten anders. Die mexikanischen Bauern aus dem Tal von Amilpas sprechen und lachen mit ihm. Die Einfachheit und Zuneigung ihres Herzens brechen sich Bahn.

Weil er sie sieht und die Sprache ihres Herzens versteht, begreift er ihre menschlichen und sozialen Probleme, die schlechte finanzielle Situation dieser Landbevölkerung. Er umreißt mit Worten Pläne menschenwürdiger Wohnungen für die Bauern der Gegend um Montefalco; er interessiert sich für die Bildung, die die Eingeborenen in dieser großen Berufsschule erhalten, die unter großer Anstrengung aufgebaut wurde; er setzt sich für die Familien der Eingeborenen ein, die die Schulen des Opus Dei in der ganzen Region von Mexiko besuchen.

„Wir sorgen uns darum, dass es euch besser geht, dass ihr aus dieser Situation herauskommt, sodass ihr keine wirtschaftlichen Lasten mehr zu tragen habt ... Wir werden auch dafür sorgen, dass eure Kinder Bildung erhalten. Ihr werdet sehen, daß wir gemeinsam es erreichen und dass diejenigen, die die Befähigung und den Wunsch haben zu studieren, es sehr weit bringen werden (...). Und wie werden wir es machen? Indem man jemanden bevorzugt? ... Nein (...), so nicht! Habe ich euch nicht gesagt, dass alle gleich sind?“

Am 16. Juni findet in Jaltepec, ungefähr 50 km von Guadalajara entfernt, im Staat von Jalisco ein Treffen statt. Dazu kommen Priester des Opus Dei, die in Mexiko arbeiten und viele andere, die an den Bildungsmitteln des Werkes teilhaben. Sie kommen aus sehr verschiedenen Orten, voller Vorfreude auf ein liebevolles und langes Gespräch mit dem Gründer des Werkes.

„Ich bin sehr zufrieden in Mexiko, unter anderem weil ich hier einen gesunden Antiklerikalismus angetroffen habe, so wie ich ihn immer predige. Natürlich ist es wahr, dass er die Folge einer großen Verfolgung der Kirche ist, aber Gott sei Dank ist das vorbei. Sicher werdet ihr es schaffen, immer die Ausgewogenheit, die ihr heute habt, aufrecht zu erhalten.

Ich wollte nicht kommen, ohne die Obrigkeit in Kenntnis zu setzen (...). Von euren Regierenden habe ich nur Aufmerksamkeiten erhalten.“

Er spricht mit diesen Priestern über die Themen, die das Herz der Diener Christi erfüllen sollen, über die Arbeit mit den Menschen, über ihre totale Widmung, ihre bedingungslose Hingabe und ihre ständige Dienstbereitschaft.

„Unser ganzes Herz ist für Christus und – durch Christus – für alle Menschen ohne Ausnahme.“

Er spricht mit ihnen über die Demut, diese Tugend, die den Menschen trotz seiner Fehler groß macht; über die unermessliche Berufung, zu der sie von Ewigkeit her von Gott berufen wurden. Er spricht über die gegenseitige Hilfe und die Brüderlichkeit, die die Kinder Gottes unverwechselbar kennzeichnet.

„Ihr seid nicht allein. Niemand von uns darf sich allein vorkommen, am wenigsten, wenn wir zu Jesus durch Maria gehen, denn sie ist eine Mutter, die uns niemals verlässt.“

Bei den schnellen Fragen und Antworten, der guten Laune des Vaters und der spontanen Freude, die seine Gegenwart bewirkt, vergeht die Zeit. An diesem Vormittag brennt die Sonne stark und über dem Wasser der nahen Lagune von Chapala liegt ein sanfter Nebel.

Am 22. Juni, dem Vorabend seiner Rückkehr nach Rom, ist der Vater mit einer Gruppe seiner Söhne zusammen. Jemand spielt Gitarre:

„Vater, es ist ein altes Volkslied. Man sagt, es sei sehr schmalzig, aber mir gefällt es. Der Anfang ist ein wenig langsam“:

„Ich will Dir mein schönstes Lied singen, Frau, denn Du bist meine Liebe, Königin meines Herzens ...“

Plötzlich steht der Vater auf:

„Warum gehen wir nicht alle zusammen zum Heiligtum und bringen der Jungfrau mit diesem Lied ein Ständchen?“

Einmütiger Beifall. Um halb neun sind alle in der Basilika von Guadalupe versammelt.

Eine halbe Stunde vorher haben die Pilger begonnen, die Kirche zu verlassen. Aber heute bleibt der Raum nicht wie sonst im Halbdunkel zurück, sondern füllt sich mit einem begeisterten Publikum. Die Mitglieder der Musikgruppe kommen mit ihren Gitarren und setzen sich auf den vorgesehenen Platz. Schon ist das Heiligtum bis zum letzten Platz gefüllt. Der Vater kommt und die Portiers schließen die Türen. Erneut, wie am ersten Tag seiner Ankunft, kniet der Vater vor der Jungfrau von Amerika nieder. Dann erklingt das Salve, einmütig gesungen von seinen Töchtern und Söhnen, die sich zu diesem unvorhergesehenen Abschied versammelt haben. Er bleibt mit den Priestern im Presbyterium. Es sind schon ältere dabei, ergraut durch Arbeit und Zeit, und jüngere. Alle sind in einer einzigen Gemütsbewegung verbunden. Dann unterbrechen die Gitarren das Schweigen:

„Dein ist mein Herz, o Sonne meiner Liebe.“

Dann stimmen sie „La Morenita“ an und singen eine Strophe nach der anderen. Die Ergriffenheit breitet sich aus, denn da klingt ist ein großes Stück der mexikanischen Seele. Alle, die den Weg der Treue zu Christus gehen, der das Opus Dei ist, haben sich beim Vater versammelt.

Zu Beginn des dritten Liedes erhebt sich der Vater und verlässt die Basilika, während ein weiteres Lied zur Jungfrau erklingt: Danke, Dich kennen gelernt zu haben! ...“. Danach herrscht Schweigen. Die Leute verlassen das Kirchenschiff und die Lichter erlöschen. Die Wagen kehren in die Stadt zurück während ein feiner, kaum wahrnehmbarer Regen niederfällt. Man würde sagen, dass auch der mexikanische Himmel sich der schlichten und innigen Ergriffenheit dieses Abschieds unterworfen hat.

Am folgenden Tag wird ein Flugzeug Monsignore Escrivá de Balaguer nach Rom bringen. Dort in Montefalco, nahe bei den alten Mauern der Kirche, stehen einige Bäume, die er vor seiner Abreise gepflanzt hat. Im Laufe der Jahre, wenn die Zeit sie hat wachsen lassen, wird ihr Schatten dem Wanderer zur Erholung dienen.

Nahe bei Jaltepec bewahrt das Bild, das die Muttergottes von Guadalupe darstellt, als sie dem Indio Juan Diego eine Blume gibt, eine Bitte des Gründers: „So möchte ich sterben: mit dem Blick auf die Heiligste Jungfrau, die mir eine Blume reicht ...“

Und nach einer Weile des Schweigens fügt er hinzu:

„Ja, ich würde gerne vor diesem Bild sterben, und Maria gibt mir eine Rose.“

Aus dem Buch Tiempo de Caminar, Ana Sastre, S. 519-525