„Einfach zuhören, mit Gedanken spielen und miteinander reden können“ - Motivation genug, um sich als Schülerin in der letzten Woche der Osterferien mit allerlei Basiswissen fürs Leben auseinander zu setzen. „Da will ich dabei sein“, sagte sich die 16 jährige Schülerin Synthia P. aus Kall und blieb mit diesem Wunsch nicht alleine. Unter dem Motto „basics fürs Leben“ veranstaltete das Hauswirtschaftliche Ausbildungszentrum am Hardtberg in Euskirchen-Kreuzweingarten dieses Ferienseminar zum vierten Mal. Die 21 Schülerinnen zwischen 15-19 Jahren reisten aus fünf Bundesländern von Kiel bis München und sogar aus der Schweiz an. Das Basiswissen wurde von verschiedenen Referenten durch Vorträge, Diskussionen und in Arbeitsgruppen vermittelt.
„Das Leben macht sich nicht von selbst, es muss geführt werden“. Mit diesen Worten traf Gabriele Gräfin Plettenberg die Schülerinnen direkt zu Beginn des Seminars ins Herz. Sie verstand es allein aus ihrer eigenen Lebenserfahrung einfühlsam und zugleich provozierend verschiedene Lebensentwürfe dazustellen. Ein klares Wort zur rechten Zeit könne in wirren Zeiten zur Auseinandersetzung mit der eigenen Zielrichtung anspornen. „Gebt nie auf! Auch wenn das Durchsetzen schwierig ist. Gebt nur auf, wenn ihr merkt, dass es der falsche Weg ist“. So der weise Rat, der durch die persönliche Ausstrahlung von Gräfin Plettenberg quasi greifbar wurden. „Reden Sie doch noch weiter, ich könnte stundenlang zuhören“, war der Wunsch von Nadine K., 16 Jahre, aus Borken.
Theorie am Vormittag, Rollenspiele und praktische Tipps füllten den Abend. „Knigge ist mehr als nur formales richtiges Benehmen; Umgangsformen gehören zum gelingenden Bauen und Führen des Lebens“, eine Quintessenz von Angela aus Zürich, der andere Schülerinnen nach regem Austausch nur zustimmen konnten. „Gute Manieren sind ein wesentlicher Baustein für den beruflichen Werdegang, die berufliche Karriere“, so Elise W., die 19 jährige Schülerin aus Eggolsheim bei Bamberg. Eine überleitende Aussage zum Themenfeld Kommunikation und Mode.
Nachdem Elisabeth Püllen, Dipl. Pflegepädagogin, Basiswissen und konkrete Tipps zur Art und Weise der vielfältigen Formen der Verständigung gab, rundete Susanne Strobl als Modeschöpferin diesen Themenkomplex fundiert ab. Mode als Ausdruck des Inneren eines Menschen. So wie sich das Leben gerade zeigt: schwarz oder weiß, durchbrochen durch vielerlei Farbkombinationen. So wird das Kleid zur zweiten Haut, in der man sich bekanntlich wohl fühlen soll. „Nur wenn ihr das Alte befragt, könnt ihr das Neue schaffen,“ appellierte Susanne Strobl.
’Neues’ im Körper bewahren, auch in Zeiten besonderer Beanspruchung oder Krankheit. Sport und Ernährung, ausgewogen und angepasst an die jeweilige Lebenssituation, dienen durchaus als Rahmenbedingungen für eine geregelte und damit sichere Lebensführung, erklärte Dr. Ralf Kastenholz. Er verstand es das innere Ohr des Körpers zu sensibilisieren, um präventiv nicht erst kurativ zu handeln. „Dass der Körper viele Formen des Ausdrucks hat, wusste ich. Doch über welche Körpersprache ich im Tanz verfüge, war mir total neu“, sage die 16-jährige Carmen beim abendlichen Ausdruckstanz.
Der letzte Tag war dem Thema Haushaltsmanagement gewidmet, das im praktischen Teil ganz unter dem Zeichen der Vorbereitung des abendlichen Buffets stand. Dieses Mal waren die Schülerinnen und die Betreuerinnen Gastgeber. Als Gäste waren die Auszubildenden und Ausbilderinnen des Ausbildungszentrums geladen. Sie hatten während des Seminars mit ihrer liebevoll-professionellen Art für das familiäre und freundschaftliche Ambiente gesorgt.
Das anspruchsvolle Programm, die guten Diskussionen, das leckere Essen u.v.m. waren der Humus für das Wissen, das gesät wurde und jetzt Früchte tragen soll im Alltag, in der Familie, in der Schule und im Freundeskreis. „Im Grunde glaube ich, dass ich alle meine Überzeugungen im Freundeskreis jetzt sicherer vertreten kann. Das Seminar hat mir im Ganzen mehr Selbstbewusstsein gegeben und mich so ermutigt, stärker für meine Überzeugungen einzutreten“ resümierte Eileen.
Dass “basics“ den Nerv der Jugendlichen trifft, hat sich in diesen Tagen wieder gezeigt. Als nächster Termin ist die zweite Woche der Osterferien 2008 angepeilt. Kontakt: amhardtberg@t-online.de .