Ist die Szene mit der weinenden Muttergottes während der Überquerung der Pyrenäen erfunden oder real?

Die Überquerung der Pyrenäen war eine der gewagtesten und gefährlichsten Unternehmung von Josemaría Escrivá während des gesamten Krieges. Von Barcelona aus gelangte er bis zu den Pyrenäen im Norden der Provinz Lérida und danach zu Fuß über die Berge bis nach Andorra.

Frage von Pedro Lopes - Portugal

Die Überquerung der Pyrenäen war eine der gewagtesten und gefährlichsten Unternehmung von Josemaría Escrivá während des gesamten Krieges. Von Barcelona aus gelangte er bis zu den Pyrenäen im Norden der Provinz Lérida und danach zu Fuß über die Berge bis nach Andorra. Dort kam er in Begleitung der kleinen Gruppe seiner Begleiter am 2. Dezember 1937 an.

Diese Zeit war sehr hart für ihn, da er immer wieder daran zweifelte, ob es die richtige Entscheidung war, auf die andere (nationale) Seite zu wechseln, wo er in Freiheit seinen priesterlichen Aufgaben nachgehen konnte, oder ob er besser in Madrid bei seiner Mutter, seinen Geschwistern und den anderen Mitgliedern des Opus Dei bleiben sollte, die dort ausharrten. In einem bestimmten Augenblick während des Marsches über das Gebirge dachte er daran umzukehren. Er befand sich in einem solchen Zustand der Ungewissheit, dass er die Mutter Gottes um ein Zeichen bat: eine Rose aus Holz, an der er erkennen würde, dass er seinen Weg fortsetzen sollte.

Am folgenden Morgen befand er sich immer noch in einem Zustand großer Besorgnis. Er verließ alleine die Unterkunft, vielleicht mit dem Ziel, in der benachbarten, zerstörten Kirche zu beten. Bei seiner Rückkehr war er wie ausgewechselt, er strahlte vor Glück und Frieden. In seiner Hand hielt er eine bemalte Rose aus Holz. 1936 hatten Soldaten die Kirche geplündert und das Altarbild verbrannt. Die Rose hatte wahrscheinlich zur Umrahmung des Bildes von Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz gehört. Der Gründer verstand es als das Zeichen des Himmels, um das er gebeten hatte.

Roland Joffé gibt diese Episode mit einer gewissen Freiheit wieder: Bei ihm scheinen die Tränen der Muttergottes das Wichtigste zu sein. Die Szene lässt verschiedenen Interpretationen zu, wie es in dem Buch "100 Fragen zum Film" (Palabra, 2011) erklärt wird. „Die Wirklichkeit bewegt sich hier auf mehreren Ebenen. Wir sehen in dieser Szene die Tränen der Muttergottes. Es scheint, dass sie weint, bald jedoch zeigt sich, dass die Tränen Regentropfen sind, die auf sie herabfallen. Trotz allem ist die Aussage nicht abwegig, dass diese Regentropfen die Tränen Marias offenbaren.“

Antwort von

www.josemariaescriva.info