Buch von Véronique Duborgel

Aus Anlass der Übersetzung des Buches von Véronique Duborgel „In der Hölle des Opus Dei“ veröffentlichen wir die Erklärung, die das französische Informationsbüro des Opus Dei beim Erscheinen des Originals 2007 abgab.

KOMMUNIQUÉ DES INFORMATIONSBÜROS DES OPUS DEI IN FRANKREICH 08/11/2007

Véronique Duborgel veröffentlichte bei Albin Michel ein Buch-Zeugnis mit dem Titel „In der Hölle des Opus Dei“.

Die Autorin gehörte dem Opus Dei 13 Jahre lang von 1983 bis 1996 als verheiratetes Laienmitglied und Mutter an. Sie meint heute, sie habe sich gebunden, ohne wirklich zu wollen. Sie erlebte ihre Mitgliedschaft in wachsender Spannung und Unzufriedenheit, bevor sie sich zum Austritt entschloss

„In der Hölle des Opus Dei“ ist trotz seines schockierenden Titels und der forcierten Präsentation des Herausgebers auf dem Rückumschlag kein sensationelles Werk. Das Buch vermittelt vielmehr den Eindruck, die Autorin habe den christlichen Lebensstil, den das Opus Dei vorschlägt, als bedrückend empfunden. Das Opus Dei kann nicht umhin, diese Erfahrung zur Kenntnis zu nehmen und der Autorin sein tiefes Bedauern zu versichern, wenn tatsächlich Ungeschicklichkeiten passiert sein sollten. Wir teilen das Leid, das durch dieses Zeugnis zum Ausdruck gebracht wird.

Das einzige Ziel des Opus Dei ist es, Personen, die sich Gott nähern und mit Ihm in ihrem täglichen Leben Umgang pflegen wollen, Hilfe anzubieten. Dazu ist persönliche Selbständigkeit unerlässlich, um aus der angebotenen Bildung Nutzen zu ziehen. Die große Mehrheit der Mitglieder des Opus Dei kommt, wenn sie können, bloß einmal pro Woche zu den Bildungszentren, sie bleiben diesen also den Großteil ihres Lebens fern. Jedes Mitglied muss demnach Initiative und Verantwortungsbewusstsein in seinem christlichen Leben unter Beweis stellen.

Die geistliche Begleitung, die den Mitgliedern des Opus Dei angeboten wird, gründet auf gegenseitigem Vertrauen, Verständnis und feinfühliger Rücksicht auf die Freiheit jedes Einzelnen. Deswegen beschränkt man sich auf Ratschläge für ein christliches Leben und vermeidet strikt, daraus therapeutische Konsultation, Ehemediation, berufliches Netzwerk usw. werden zu lassen. Diese geistliche Begleitung kann die Form eines wohlmeinenden Ratschlags annehmen, der in der Kirche oft als „brüderliche Zurechtweisung“ bezeichnet wird (Mt 18, 15).

Das Engagement im Opus Dei ist ein hohes und anspruchsvolles Ideal, das nur mit einer großen inneren Freiheit gelebt werden kann. Jemandem, der sich im Opus Dei bindet, kann, ohne dafür verantwortlich zu sein, das spirituelle und psychische Fundament fehlen, welches die Voraussetzung dafür ist, dieses Ideal als persönliche Entfaltungsmöglichkeit zu leben. Jene, die im Opus Dei Bildung vermitteln, sollten auf solche Gegebenheiten, die heute häufiger zu sein scheinen als in früheren Epochen, Rücksicht nehmen. Das gilt wohl für alle pastoralen Bemühungen, nicht nur für die des Opus Dei.

Jahr für Jahr gibt es Personen, die sich freiwillig im Opus Dei binden und es wieder verlassen, ohne dabei Groll oder Bitterkeit zu empfinden, mit der gleichen Freiheit, die sie sich bei ihrem Eintritt genommen hatten. Die meisten davon unterhalten auch weiterhin gute Beziehungen zu ihren Freunden im Opus Dei.

Zehntausende Frauen und Männer sind, Gott sei Dank, mit ihrer christlichen Berufung im Opus Dei zufrieden. Sie können bezeugen, dass diese Berufung eine wesentliche Dimension ihres Glücks und ihrer Lebensfreude ist.