25 Jahre Tagungshaus Hohewand

Festakademie in Dreistetten am 18. September 2009 – Regionalvikar Juza: Christsein im Alltag – Bischof Küng: Glaube und beharrliche Arbeit – Volkswirtschaftler Farmer: Investition in spirituelles Kapital habe auch irdische Rendite

Das Tagungshaus Hohewand feierte am 18. September 2009 sein 25-jähriges Bestehen. Auf Einladung des Regionalvikars Ludwig Juza kamen 150 Gäste zur Festakademie nach Dreistetten (Niederösterreich), darunter Ehrengäste aus Kirche und Welt, wie der Bischof von St. Pölten, Klaus Küng und Vertreter des Landes Niederösterreich sowie der Ortschaft Dreistetten. Der Grazer Volkswirtschaftler Prof. Karl Farmer hielt den Festvortrag zum Thema: Religiöse Bildung als externer Effekt in der Wirtschaftsgesellschaft. Umrahmt wurde die Festakademie von Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn und F. Kreisler.

Regionalvikar Juza freute sich über die Erfüllung eines Traums: Christsein im Alltag werde seit 25 Jahren durch das Tagungshaus Hohewand gefördert, in Österreich und über die Landesgrenzen hinaus. Bischof Küng, selbst als ehemaliger Regionalvikar des Opus Dei an der Entstehung des Tagungshauses beteiligt, erinnerte sich: „Hohewand“ sei das typische Beispiel für ein Projekt, das trotz vieler Schwierigkeiten Gestalt angenommen habe. Es habe große materielle und finanzielle Probleme gegeben, aber auch die Ermutigung und Unterstützung vieler. Er denke an Weihbischof Florian Kuntner, Bürgermeister Walter Zimper und den damaligen Prälaten des Opus Dei Alvaro del Portillo. Glaube und beharrliche Arbeit habe das Gelingen bewirkt. Heute könne man sagen: „Da ist etwas gewachsen!“

Der Verteter des Landes Niederösterreich, der herzliche Grüße des Landhauptmanns übermittelte, unterstrich die Bedeutung anspruchsvoller Ziele für das christliche Leben. Ihn als Politiker habe der Satz des hl. Josemaria Escrivá hellhörig gemacht: „Es gibt Weltkrisen, weil es an Heiligen fehlt.“ Die Impulse aus dem Tagungshaus Hohewand könnten da viel bewirken. Der Volkswirtschaftler Karl Farmer vertrat in seinem Festvortrag die These, religiöse Bildung zahle sich als Investition in spirituelles Kapital aus. Dieses bringe nämlich, wie aktuelle statistische Untersuchungen zeigten, durchaus auch irdische Rendite im persönlichen, gesundheitlichen, zwischenmenschlichen und sozialen Bereich.

Seit 1984 ist das Tagungshaus Hohewand ein Ort der Weiterbildung, Besinnung und Erholung in der Nähe Wiens, aber auch eine Stätte der Begegnung für Interessierte aus Österreich und den Nachbarländern. Die Angebote reichen von Besinnungswochenenden über Fachseminare und Studientagungen bis hin zu Sommerakademien, in denen die Grundfragen der Zeit erörtert werden. Als prominente Gäste und Referenten fanden sich im Laufe der Jahre u.a. Kardinal Franz König, Kardinal Christoph Schönborn, Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, Altlandeshauptmann Siegfried Ludwig ein. Für die Bildungstätigkeit im Tagungshaus Hohewand trägt das Opus Dei, eine Einrichtung der katholischen Kirche, die Verantwortung. Ziel des Opus Dei ist es, Männern und Frauen zu helfen, Gott im Alltag zu entdecken und damit Familie und Beruf zu heiligen.

Dem Tagungshaus ist ein Bildungszentrum für Frauen mit den Schwerpunkten Familien- und Hospitality-Management zugeordnet. Das Bildungsangebot richtet sich besonders an Interessierte aus der näheren Umgebung. Meister-Kochkurse sowie Vorträge über Familie und Erziehung wurden zu Publikumsmagneten. Mit der sogenannten "Lehre PLUS" ist das Bildungszentrum Hohewand seit kurzem Anbieter eines innovativen Ausbildungswegs: Junge Frauen können hier die österreichische Kochlehre mit einem internationalem Zusatzzertifikat ablegen. Die Leiterin des Bildungszentrums Hohewand, Blanca Vives, und ihr Team blicken aber bereits in die Zukunft: Man arbeite u.a. an einer offiziell anerkannten "Housekeeping-Ausbildung" für Österreich.