Pilger der Hoffnung: Junge Gläubige beim Begräbnis von Papst Franziskus

Rund 80 Schülerinnen und Studentinnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz machten sich im Rahmen der Jugendarbeit des Opus Dei auf den Weg nach Rom. Ursprünglich wollten sie die Heiligsprechung von Carlo Acutis feiern, doch das Schicksal hatte anderes vorgesehen: Kurz vor ihrer Ankunft verstarb Papst Franziskus, und so wurde aus der geplanten Wallfahrt eine unerwartete und prägende Glaubenserfahrung – die Teilnahme am Begräbnis eines Papstes.

Unerwarteter Abschied – eine spirituelle Überraschung

Die Nachricht vom Tod des Papstes veränderte alles. „Wir hatten eigentlich geplant, zur Heiligsprechung von Carlo Acutis zu kommen – nun hatten wir die wunderbare Gelegenheit, beim Begräbnis von Papst Franziskus dabei zu sein“, erzählt Lucia (17) aus Graz. Für viele der jungen Frauen wurde diese Erfahrung zu einem Geschenk, das ihren Glauben vertiefte und sie in besonderer Weise mit der Weltkirche verband.

Junge Menschen und Kirche: Glaube, der verbindet

Oft hört man, der katholische Glaube sei veraltet und spräche junge Menschen nicht mehr an. Doch die Jugendlichen erlebten in Rom das Gegenteil. Anabelle (15) aus Essen berichtet: „Der katholische Glaube ist veraltet – das hört man in der heutigen Zeit regelmäßig. Aber ist das wirklich so?“ Die Antwort fand sie im Gebet, in der Begegnung mit anderen Jugendlichen und in der feierlichen Messe auf dem Petersplatz. Auch Vicky (15, Bonn) war beeindruckt: „Bei der Beerdigung von Papst Franziskus spürte man den Zusammenhalt und die starke Zugehörigkeit zu Tausenden von anderen internationalen Jugendlichen. Eine Messe mit so vielen anderen Katholiken zu feiern ist eine besondere Erfahrung, die den Glauben sehr stärkt.“

Heilige als Wegweiser für heute

Neben der Teilnahme am Papstbegräbnis besuchten die Jugendlichen die Gräber großer Heiliger wie Katharina von Siena, Franz und Klara von Assisi, Carlo Acutis und Josefmaria Escrivá. „Wir besuchten die Gräber von bekannten Heiligen, welche alle wichtige Vorbilder im Glauben sind“, erzählt Anabelle. Die Begegnung mit diesen Glaubenszeugen inspirierte die Mädchen und zeigte ihnen, dass Heiligkeit auch heute noch aktuell und anziehend ist.

Abschied am Petersdom: Ein Moment der Stille

Ein besonders bewegender Moment war der stille Abschied am aufgebahrten Papst im Petersdom. Vicky schildert: „Durch Gottes Hilfe hat es die Pilgergruppe geschafft, sich beim aufgebahrten Papst Franziskus persönlich zu verabschieden, Danke zu sagen und für seine Auffahrt in den Himmel zu beten – noch kurz vor der Schließung des Vatikans am Freitag Abend!“ Lucia beschreibt die Atmosphäre: „Ich war schon oft im Petersdom, aber die Stimmung war einfach ganz anders. Man hatte das Gefühl, dass gläubige Menschen gekommen sind und nicht bloß Touristen. Das war wahnsinnig schön.“

Kirche als weltweite Gemeinschaft

Für Alexia, die in Wien Biologie studiert, war besonders die weltweite Dimension des Ereignisses bewegend. „Ich hatte auch Begegnungen mit Menschen, die nicht den katholischen Glauben teilen, die aber gekommen sind, um zu danken, sich zu verabschieden“, erzählt sie. „Es ist wirklich eine Weltkirche, nicht nur für Katholiken – für alle.“ Besonders beeindruckt war sie von der gelebten Ökumene: „Besonders berührt hat mich die Ostkirche, wie der Patriarch sich verabschiedet hat.“

Der letzte Segen – ein Vermächtnis

In den letzten Stunden seines Lebens schenkte Papst Franziskus der Welt noch einmal seinen Segen. Für viele der Jugendlichen war das ein zutiefst bewegender Moment. Alexia erinnert sich: „Noch 24 Stunden vor seinem Tod hat er uns allen und der Welt unter großer Anstrengung den Segen Gottes gegeben. Das war sehr schön und beeindruckend.“