Im Dialog und Meinungsaustausch reift der „Wahrheitssuchende“ heran

Bischof Javier Echevarría, Großkanzler der Päpstlichen Universität vom heiligen Kreuz, bei der Eröffnung des Akademischen Jahres 2006/2007

ROM, 11. Oktober 2006 (ZENIT.org).- „Barmherzigkeit zu kultivieren bedeutet für einen Akademiker, mit den anderen voller Fleiß zusammenzuarbeiten, denn es geschieht im Dialog und im Austausch der verschiedenen Gesichtspunkte und Erfahrungen, dass man als Person und als Wahrheitssuchender heranreift“, erklärte Bischof Javier Echevarría Rodríguez, Prälat des Opus Dei, am Montag anlässlich der Eröffnung des Akademischen Jahres in der Päpstlichen Universität vom heiligen Kreuz in Rom.

„Im Hochschulleben ist es ein absoluter Imperativ, die Bestimmung der Wahrheit und die Sorge um die Entwicklung all jener, die an unserer Seiten leben, auf harmonische Weise miteinander zu verbinden“, führte der Großkanzler der genannten Universität weiter aus.

„Durch sein Wort und sein Beispiel predigte der heilige Josemaría immerfort diese Botschaft: dass die anderen ihre Aufgabe nur von jenem Punkt aus beginnen können, zu dem wir gekommen sind“, fügte Bischof Echevarría hinzu. „Das ist eine Pflicht, die, wenn man so will, strategisch ist. Vor allem aber bringt sie die Sorge um das Wohl der vielen Menschen und die Zukunft der Gesellschaft zum Ausdruck.“

Die erste und bisher einzige Enzyklika von Papst Benedikt XVI., Deus caritas est, nannte der Bischof bezeichnete als einen „Aufruf an uns alle, die Wahrheitssuche nie von der Liebe zu den anderen Menschen zu trennen“. Dabei müsse immer nach dem „Programm des Christen“ vorgegangen werden: „ein Herz, das sieht. Dieses Herz sieht, wo es ein Bedürfnis nach Liebe gibt, und handelt dementsprechend“, schloss der Prälat der Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei.

Der Rektor der Universität, Msgr. Mariano Fazio, betonte seinerseits: „Voller Hoffnung beginnen wir ein neues Akademisches Jahr, nachdem im letzten Jahr die Zahl der Studenten und auch die Zahl der vertretenen Länder und der neuen Studiengänge und Forschungseinrichtungen stark angestiegen sind“.

An der Päpstlichen Universität vom heiligen Kreuz in der Nähe der Piazza Navona sind rund 1.500 Studenten immatrikuliert. Sie besuchen Lehrveranstaltungen an vier Fakultäten. Rund ein Drittel von ihnen studieren am Höheren Institut für Religionswissenschaften im „Apollinaire“. Die Studenten kommen aus 76 Ländern: aus 21 afrikanischen, 13 asiatischen, 23 europäischen und 17 amerikanischen Ländern sowie aus Ozeanien.

„Wir werden uns bemühen, diesen Weg weiter zu verfolgen“, fügte der Rektor hinzu. „Aber die Zahlen erklären schon, dass damit auch zahlreiche kulturelle Herausforderungen verbunden sind, die dazu führen, dass die Arbeit der Päpstlichen Universität vom heiligen Kreuz und aller Päpstlichen Universitäten in Rom eine große Verantwortung trägt.“

Wir lebten in einer Welt, „die reich an menschlichen und christlichen Werten ist, wo Tausende von Menschen ihr Leben in den Dienst der anderen stellen – oft auf verborgene Art, aber trotzdem nicht weniger fruchtbar: Diese Menschen sind das Salz der Erde!“, betonte Msgr. Fazio. „Gleichzeitig dürfen wir die Augen nicht vor den vielfältigen Problemen verschließen, die die zeitgenössische Kultur belasten und den Respekt vor der menschlichen Person gefährden“, mahnte er. An dieser „Kreuzung der Geschichte“, an der alle Menschen stünden, gäbe es einen „klaren und sicheren Bezugspunkt: das Lehramt unseres verehrten römischen Papstes Benedikt XVI.“

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