Novene zur seligen Guadalupe Ortiz de Landázuri

„Die neue Selige zeigt uns, den Christen von heute, dass es möglich ist, Gebet und Tun, Kontemplation und Arbeit harmonisch zu vereinen.“

Guadalupe Ortiz de Landázuri (1916- 1975) wurde am 18. Mai 2019 in Madrid, ihrer Geburtsstadt, selig gesprochen. „Die neue Selige zeigt uns, den Christen von heute, dass es möglich ist, Gebet und Tun, Kontemplation und Arbeit harmonisch zu vereinen.“. So fasste Kardinal Giovanni Angelo Becciu, Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, in seiner Predigt die Botschaft der neuen Seligen zusammen. Guadalupe sei Licht für jene gewesen, die ihr begegneten, „mutig und mit einer Lebensfreude, die ihrem tiefen Gottvertrauen entsprang“. Ihre tiefe Nähe zu Gott habe ihr auch in schwierigen Momenten ihres Lebens große Gelassenheit geschenkt.

Der Postulator des Seligsprechungsprozesses, Antonio Rodríguez de Rivera, charakterisierte Guadalupe als eine „in Gott verliebte, tief gläubige Frau, die mit ihrer Arbeit und ihrem Optimismus anderen in ihren spirituellen und materiellen Bedürfnissen zur Seite stand". Die neue Selige ist ein Vorbild dafür, dass Heiligkeit für jeden Getauften im Alltag möglich ist.

Als die selige Guadalupe Ortiz de Landázuri im Jahr 1933 für ihr Chemiestudium inskribierte, gab es in ihrem Jahrgang überhaupt nur fünf Frauen. Ihr beruflicher Pioniergeist als Frau brachte ihr Auszeichnungen im Bereich der Chemie ein. Doch ihre Arbeit war für sie nicht nur ein Ort der beruflichen Erfüllung, sondern vor allem ein Raum, um Gott zu begegnen, für andere Menschen da zu sein, zu dienen.

Ihre berufliche Karriere vereinbarte sie großzügig mit verschiedenen Aufgaben, die ihr der Gründer des Opus Dei, der heilige Josefmaria Escrivá, anvertraute. So übersiedelte sie im Jahr 1950 nach Mexiko, um beim Aufbau des Opus Dei mitzuhelfen, initiierte zahlreiche Bildungseinrichtungen für Frauen aller sozialen Schichten und arbeitete später auch direkt mit Escrivá in Rom zusammen. Gezeichnet von ihrer schweren Herzerkrankung, die sie gelassen trug, starb Guadalupe Ortiz de Landázuri am 16. Juli 1975 in Spanien im Ruf der Heiligkeit.

Papst Franziskus bestätigte in einem Dekret vom 4. Mai 2017 ihren heroischen Tugendgrad. Im Juni 2018 wurde das für die Seligsprechung erforderliche Wunder anerkannt: Es handelte sich um eine medizinisch nicht erklärbare Spontanheilung eines bösartigen Hauttumors neben dem rechten Auge bei einem 76-jährigen Mann, der sich der Fürsprache Guadalupes anvertraut hatte.

Die Chemikerin ist das erste Laienmitglied des Opus Dei, das seliggesprochen wurde. Francisco Faus, ein Priester des Opus Dei in Brasilien, hat diese Novene zur neuen Seligen verfasst.