Im Opus Dei, das seit seiner Gründung einen markant familiären Charakter besitzt, wird der Prälat einfach „Vater“ genannt. Als Oberhirte der Prälatur obliegt ihm die Leitung des Opus Dei. Er wacht darüber, dass die Richtlinien des Hl. Stuhls getreu befolgt und die Rechtsnormen und Bräuche der Prälatur eingehalten werden.
Die Autorität des Prälaten erstreckt sich auf den spezifischen apostolischen Auftrag der Prälatur. Die Laiengläubigen des Opus Dei unterstehen ihm in dem, was in die Kompetenz der Prälatur fällt, d.h. auf die geistlichen, bildungsmäßigen und apostolischen Verpflichtungen, die sie aus freien Stücken eingegangen sind. Dabei bleiben sie wie die übrigen Laien ihres Bistums dem Ortsordinarius (Diözesanbischof) in dessen Zuständigkeitsbereichen unterstellt. Die Priester der Prälatur hingegen unterstehen ausschließlich dem Prälaten.
Der Prälat übt sein Hirtenamt durch Ratschläge und Mahnungen, aber auch durch Normen und Gebote aus.
Der Prälat des Opus Dei wird durch einen allgemeinen Wahlkongress designiert und vom Papst ernannt. Er übernimmt das Amt auf Lebenszeit.
Der heutige Prälat, Msgr. Fernando Ocariz (Paris, 1944), wurde am 23. Jänner 2017 von Papst Franziskus ernannt und folgt auf Bischof Javier Echevarría (Madrid, 1932 - Rom, Dezember 2016). Dieser war von 1994 bis 2016 der zweite Nachfolger des Gründers gewesen. Sein Vorgänger Bischof Alvaro del Portillo war nach dem Tod des Gründers im Jahr 1975 an die Spitze des Opus Dei getreten.