Toni Zweifel: Ein von Gottes Liebe erfülltes Leben

Ein neuer Dokumentarfilm über das Leben des Ingenieurs Toni Zweifel, der am 15. Februar 1938 in Verona (Italien) geboren wurde. Als er 1961 mit dem Opus Dei in Berührung kommt, scheint der Glaube keinen wirklichen Platz in seinem scheinbar erfolgreichen Leben zu haben. Aber tief in seinem Herzen suchte er nach "einem Ideal, für das es sich lohnt, sein Leben zu geben".

Toni Zweifel gehörte zu den ersten Schweizer Mitgliedern des Opus Dei. Er wurde 1938 in Verona geboren und war Schweizer Staatsangehöriger. Mit 18 Jahren ging er nach Zürich, um an der dortigen ETH Ingenieurwissenschaften zu studieren. Anschließend blieb er in Zürich und arbeitete in der Industrie und als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Ab 1972 leitete er die neugegründete und bald in vielen Ländern tätige gemeinnützige Limmat Stiftung. Er starb am 24. November 1989 an Leukämie.

Nach seinem Tod begannen viele Menschen in aller Welt, sich im Gebet mit ihren Herzensanliegen an ihn zu wenden und von den Erhörungen ihrer Bitten zu berichten. Deshalb wurde 2001 ein Seligsprechungsprozess über ihn eröffnet.

Der vorliegende Dokumentarfilm versucht, der Frage nachzugehen, worin Tonis Beispielhaftigkeit als Christ besteht. Er stützt sich dabei vor allem auf die Zeugnisse von Menschen, die ihn lange und persönlich gekannt haben.

15 Minuten sind zweifellos wenig für eine solch eindrucksvolle Biographie – daher noch auf diesem Weg einige zusätzliche Informationen:

Toni war ein gewöhnlicher Katholik. Er war also kein Geistlicher oder Ordensmann, sondern ein Weltchrist, der sich bemühte, seinen Glauben mitten im weltlichen Beruf und Alltag zu leben. Vor allem verstand er seine berufliche Arbeit selbst als Dienst an Gott und am Mitmenschen. Professionalität und Frömmigkeit waren bei ihm nicht zwei voneinander getrennte Lebensbereiche, sondern bildeten eine Einheit. Gerade darin verkörperte er den Geist des Opus Dei, und hier liegt auch die eigentliche Botschaft des Films: Toni Zweifel war ein mitten in der Berufswelt des 20. Jahrhunderts lebender Glaubender aus einem Guss, der «Heilige von nebenan» (Papst Franziskus).

Toni war Numerarier-Mitglied des Opus Dei. Er wusste sich von Gott zur Ehelosigkeit gerufen. Er wohnte deshalb in einer familiären Wohngemeinschaft zusammen mit anderen Numerariern. Mehrere im Film befragte Zeugen waren seine Hausgenossen, so auch die befragten Priester. Wenn also im Film von «uns» gesprochen wird, dann bezieht man sich in der Regel auf Tonis Mitbewohner. Diese waren es auch, die ihn in seiner Krankheit begleiteten. – Was die befragten Priester anbelangt, so sprechen sie fast alle von der Zeit, als sie Laien und ETH-Studenten waren und noch nicht daran dachten, Priester zu werden.

Selbstverständlich wurde Toni nach dem Beitritt zum Opus Dei nicht mit einem Schlag ein perfekter Mensch. Er hatte auch einzelne Schwächen. Diese aber erkannte und anerkannte er mit grosser Aufrichtigkeit, liess sich korrigieren und bemühte sich erfolgreich um Verbesserung.

Von 1966 bis 1972 war Toni neben seiner beruflichen Tätigkeit Leiter des Studentenheims Fluntern. Fluntern war ein so genanntes korporatives Werk des Opus Dei. In solchen Werken ist die christliche Bildung der Hausbewohner und ihrer Freunde dem Opus Dei anvertraut. Toni wollte für die Leitung des Hauses zeitlich flexibel sein. Er kündigte deshalb seine Stelle in der Privatwirtschaft und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am ETH-Institut für Thermodynamik.

Toni verband in seinem Wesen ingenieurmäßige Effizienz mit menschlicher Wärme. Er fand technische Lösungen für alle möglichen Probleme, und zugleich war er ein empathischer, positiv gestimmter und stets lächelnder Mensch.

Ein weiterer charakteristischer Zug war Tonis verantwortliche Freiheit im Umgang mit Konsumgütern, was umso bemerkenswerter war, als er aus einem großbürgerlichen Haus kam, wo man sich ganz selbstverständlich manchen Komfort leisten konnte. Sein Geist der Bescheidenheit und des Verzichts wird im Film illustriert am kleinen, aber bezeichnenden Umstand, dass er noch als Student auf seine Kaffeemaschine verzichtete, die er erworben und eigens für sich persönlich umgebaut hatte.

1972 verließ Toni den Ingenieurberuf, um die Limmat Stiftung aufzubauen. Toni tat diesen Schritt, weil er für die neue Aufgabe der richtige Mann am richtigen Ort war. Es war keineswegs so, dass er sich erst jetzt für ein durch und durch christliches Leben entschieden hätte: Er lebte vielmehr dieselbe christliche Hingabe in einem anderen Beruf. Toni wurde nicht zu einem «wohltätigen Missionar», sondern zu einem sozialen Unternehmer.

Ähnliches ist zu betonen mit Blick auf seine Krankheit. Dieser letzte Lebensabschnitt stellte seinerseits keine höhere Stufe in Tonis Hingabe an Gott dar. Jedoch wurde seine Heiligkeit in dieser Phase besonders augenfällig und bewährte sich dort endgültig.

Toni hatte eine besondere Beziehung zum seligen Alvaro del Portillo, dem Nachfolger des hl. Josefmaria Escrivá und späteren Prälaten des Opus Dei. Don Alvaro war für alle Angehörigen des Werkes ein Vater, und Toni empfand diese Vaterschaft besonders tief, wovon seine Briefe an ihn zeugen. Don Alvaro seinerseits fand in ihm eine zuverlässige Stütze bei manchen Herausforderungen.