In der größten überdachten Arena Madrids und übers Internet feiern hunderttausende Frauen, Männer, Familien die neue Selige des Opus Dei, Guadalupe Ortiz, mit einer festlichen Heilige Messe und einer Bühnenshow.
Eine blinde Frau wird geduldig von jungen Freiwilligen die steile Stadion Treppe hochgeführt. Kleinkinder liegen – meistens – friedlich schlafend auf den Schultern ihrer Väter. Mexikanische und spanische Teenis jubeln über ihre selige Guadalupe.
Fiesta in Madrids größter überdachter Arena Vistalegre. Mit dabei Stefanie, 32, aus Bayern: ,,Die Herzlichkeit der Menschen hier ist bewegend. Guadalupe ist eine Frau, die mitten im Leben steht, super sympathisch, normal, aber die Kirche liebt, die Menschen liebt, und irgendwie die Begeisterung des Glaubens weitergibt.“
24 Schülerinnen vom Colegio Montefalco (Mexiko), für dessen Gründung die neue Selige den Anstoß gegeben hat: ,, Ihre Hingabe, ihr Lächeln, das ist ansteckend!''
Immer wieder ihr Lächeln oder ihr ansteckendes Lachen: Das scheinen Schlüssel ihrer Heiligkeit im Normalen und ihrer enormen apostolischen Fruchtbarkeit gewesen zu sein.
Dabei ist sie selbst sich in ihren Briefen an den Gründer des Opus Dei und an ihre Freundinnen im Klaren über ihre Fehler. Sie muss kämpfen um Geduld.
Dabei entwickelt sich bei ihr nach einem Skorpionbiss in ihren mexikanischen Jahren ein hohes Fieber. Ärzte halten das für den Auslöser ihrer Herzkrankheit. Die macht die Chemielehrerin und Gründerin von Studentinnenheimen und Schulen für Campesinas zeitlebens dauermüde.
Wie konnte diese Frau so viele Mitmenschen mit ihrer Glaubensfreude, ihrem Optimismus anstecken? In schwierigsten Bürgerkriegszeiten, nachdem ihr Vaters erschossen wurde. In materieller Not.
In der ersten Zeit in Mexiko wird der jungen Guadalupe gemeldet: Unten steht eine spanische Asylantin, Tochter des Kabinettsekretärs des Ministerpräsidenten, der den Exekutionsbefehl gegen ihren Vater unterschrieben hat.
Guadalupe schreibt, dass ihr die Knie weich werden. Sie schickt ein Stoßgebet zum Himmel, atmet durch und empfängt das Mädchen. Die beiden werden Freundinnen. Später bittet diese junge Frau um Aufnahme ins Opus Dei.
Heiligkeit wird konkret gelebt.
All das schwingt mit in der Freude der 20.000 Gläubigen, die in diesen zwei Tagen in Madrid die Hl.Messe besuchen in der Arena Vistalegre.
Über Video Einspielungen sehen wir bei der herzerfrischend lebendigen Show am Nachmittag Kindergartenkinder, die ihre ernst-komischen Antworten geben auf die Fragen, was sie über Guadalupe wissen: ,,Aber man muss nicht so perfekt sein, um heilig zu werden! Sie ist zu spät zur Messe gekommen. Und sie konnte nicht so gut singen!''
Hunderttausende verfolgten das Fest übers Internet. Mariachis aus ihrer zweiten Heimat Mexiko spielen eines ihrer Lieblingslieder.
Eine spanische Frau mit zwei Down-Syndrom Kindern erzählt, wie Guadalupes Sammlung von Briefen an den heiligen Josefmaria, "Briefe an einen Heiligen" ihr geholfen hätten, Geduld zu haben. Diese Mutter wiederum berichtet über Instagram von ihren täglichen Freuden und Kämpfen. An manchen Tagen habe sie bis zu 500 Reaktionen. Einige junge Frauen hätten ihr gesagt, ihre Posts dort hätten ihnen geholfen, ihr Kind auszutragen.
Julia, 22, Architekturstudentin aus Köln, fasst die Fiesta Madrileña so zusammen: ,,Guadalupe ist für mich eine Person, die in allen Umständen das Positive sieht und immer zufrieden ist. Das hier in Vistalegre ist ein Fest für die ganze Kirche. Ich bin froh, ein neues Vorbild.“