Am 13. April 2008 wurde unser kleiner Iñigo geboren. Es war eine komplizierte Schwangerschaft, die in höchstem Maße riskant war. Bei einer der vorausgehenden Ultraschalluntersuchung stellte sich heraus, dass sein Herz nicht normal funktionierte. So war uns bewusst, dass es nur eine 50%ige Sicherheit gab, dass er normal zur Welt kommen würde, dass er aber ebenfalls zu 50% mit einer Behinderung geboren werden konnte.
Während des weiteren Verlaufs der Schwangerschaft hatte ich den hl. Josefmaria sehr vor Augen. Oft dachte ich an die Aussage im Feuer der Schmiede: „Hast Du Kummer und Bitternis zu ertragen? Glaube mir: sie sind ein Erweis der väterlichen Liebe Gottes zu dir.“ (Nr. 815)
Niemand würde mehr als Gott selbst daran gelegen sein, das Beste für meinen Sohn zu wollen – nicht einmal ich, seine Mutter konnte ihn darin übertreffen.
Schon wenige Stunden nach der Geburt teilte man uns mit, was nach einer Chromosomenanalyse noch bestätigt wurde: der Kleine wurde mit dem Down-Syndrom geboren.
Sind also all unser Gebet und unser Bitten um die Gesundheit unseres Sohnes umsonst gewesen? Hatte es gar nichts genützt?
Das Beten hatte uns auf beste Weise vorbereitet, um freudig dieses besondere Kind annehmen zu können und dabei auf Gott zu vertrauen. Unsere Bitten waren erhört worden, denn Iñigo überlebte mit nur fünf Monaten eine Herzoperation, die sehr riskant war und über Leben oder Tod entschied.
Gott erhörte unsere Bitten: Heute ist unser Sohn 3 Jahre alt und die Freude derer, die das Glück haben, jeden Tag mit ihm teilen zu dürfen.
Ich habe mir viele Gedanken gemacht – und bin zu dem Schluss gekommen, dass wahr ist, was der hl. Josefmaria im Weg“ sagt: „“Sich dem Willen Gottes ohne Vorbehalte anheimgeben, bringt zwangsläufig Frieden und Freude, das Glück des Kreuzes.-Dann stellt man fest, dass das Joch Christi sanft und sein Bürde leicht ist. (Der Weg, 758)
Ich empfinde es heute als eine besondere Auszeichnung, dieses Kind haben zu dürfen, unserer ganzen Familie geht es so. Durch ihn bin ich Gott näher gekommen und erlebe täglich, dass ich zusammen mit einem “Engel” leben darf.
Jeden Tag bin ich tiefer davon überzeugt, dass Gott uns an der Hand führt und uns niemals im Stich lässt, wenn wir ihm rückhaltlos vertrauen.