Gottes Barmherzigkeit

Es tut uns so gut, zu ihm zurückzukehren, wenn wir uns verloren haben! Ich beharre noch einmal darauf: Gott wird niemals müde zu verzeihen; wir sind es, die müde werden, um sein Erbarmen zu bitten. Der uns aufgefordert hat, » siebenundsiebzigmal « zu vergeben (Mt 18,22), ist uns ein Vorbild: Er vergibt siebenundsiebzigmal. Ein ums andere Mal lädt er uns wieder auf seine Schultern. Niemand kann uns die Würde nehmen, die diese unendliche und unerschütterliche Liebe uns verleiht. Papst Franziskus, ‘Evangeli

Es tut uns so gut, zu ihm zurückzukehren, wenn wir uns verloren haben! Ich beharre noch einmal darauf: Gott wird niemals müde zu verzeihen; wir sind es, die müde werden, um sein Erbarmen zu bitten. Der uns aufgefordert hat, » siebenundsiebzigmal « zu vergeben (Mt 18,22), ist uns ein Vorbild: Er vergibt siebenundsiebzigmal. Ein ums andere Mal lädt er uns wieder auf seine Schultern. Niemand kann uns die Würde nehmen, die diese unendliche und unerschütterliche Liebe uns verleiht.. Papst Franziskus, Evangelii Gaudium, Nr. 3

El retorno del hijo pródigo, Rembrandt. Museo del Ermitage de San Petersburgo .

Überfließender Reichtum an Liebe

Die Kirche muss der Ort der ungeschuldeten Barmherzigkeit sein, wo alle sich aufgenommen und geliebt fühlen können, wo sie Verzeihung erfahren und sich ermutigt fühlen können, gemäß dem guten Leben des Evangeliums zu leben. Papst Franziskus, Evangelii Gaudium, Nr. 114

Uns alle, die wir bereit sind, die Seele seinem Wort zu öffnen, lehrt der Herr in der Bergpredigt das göttliche Gebot der Liebe. Gleichsam zusammenfassend, sagt Er am Schluß: Liebet eure Feinde, tut Gutes und leiht, ohne etwas zurückzuerwarten. Dann wird euer Lohn groß sein; denn auch Er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid also barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist.

Barmherzigkeit ist mehr als bloßes Mitleid: Sie ist Überfluß der Liebe und bringt Ü-berfluß an Gerechtigkeit hervor. Der Barmherzige hat ein Herz, das feinfühlig empfindet und mit einer starken, opferbereiten, großzügigen Liebe antwortet. Paulus preist diese Liebe hoch: Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, die Liebe ist nicht eifersüchtig. Sie prahlt nicht, überhebt sich nicht, sie handelt nicht unschicklich, sucht nicht das Ihre, kennt keine Erbitterung, trägt das Böse nicht nach. Am Unrecht hat sie keinen Gefallen, mit der Wahrheit freut sie sich. Alles erträgt sie, alles glaubt sie, alles hofft sie, alles duldet sie.

Freunde Gottes, 232

El Papa Francisco durante su visita a Asís.

Wir müssen die Augen offenhalten und umherschauen, um den unaufhörlichen Anruf wahrzunehmen, den Er durch die Menschen, die uns umgeben, an uns richtet. Die Men-schen dürfen uns nicht gleichgültig sein; wir dürfen uns nicht einschließen in unserer eige-nen kleinen Welt. So hat Jesus nicht gelebt. Immer wieder spricht das Evangelium von seiner Barmherzigkeit, von seiner Fähigkeit, am Leid und an den Bedürfnissen seiner Mit-menschen Anteil zu nehmen: Er hat Mitleid mit der Witwe von Naim , Er weint über den Tod des Lazarus , Er kümmert sich um die Menge, die Ihm nachfolgt und nichts zu essen hat , Er erbarmt sich vor allem auch der Sünder, jener, die durch die Welt gehen, ohne das Licht und die Wahrheit zu kennen: Und als Er ans Land stieg, sah Er eine große Volksmenge und fühlte Erbarmen mit ihnen, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten. Und Er belehrte sie über vieles.

Wenn wir in Wahrheit Kinder Mariens sind, begreifen wir diese Haltung des Herrn; unser Herz wird weit und voller Mitleid. Dann schmerzen uns die Leiden, das Elend, die Fehler, die Einsamkeit und die Bedrängnis unserer Mitmenschen, die unsere Brüder sind. Dann fühlen wir, daß wir ihnen in ihren Schwierigkeiten beistehen müssen, damit sie ler-nen, vor Ihm Kinder zu sein, und sie so die mütterliche Zuneigung Mariens erfahren.

Christus begegnen, 146

Eine Liebe die niemals nachlässt

"Wie schön ist diese Wirklichkeit des Glaubens für unser Leben: die Barmherzigkeit Gottes! Eine so große, so tiefe Liebe hat Gott zu uns, eine Liebe, die niemals nachlässt, immer unsere Hand ergreift und uns stützt, uns wieder aufrichtet, uns lenkt.”. Papst Franziskus, Homilie 7.4.2013

Überall in der Heiligen Schrift werdet ihr die göttliche Barmherzigkeit entdecken: sie erfüllt die Erde , erstreckt sich auf alle seine Kinder, super omnem carnem ; sie umgibt uns und geht uns voraus , sie vervielfältigt sich, um uns zu helfen , und sie ist ständig bestätigt worden . Wenn Gott sich uns wie ein liebender Vater zuwendet, betrachtet Er uns in seiner Barmherzigkeit : einer Barmherzigkeit, die mild ist , schön wie ein Gewitterregen zur Zeit der Dürre .

Jesus faßt diese lange Geschichte der göttlichen Barmherzigkeit zusammen und vollendet sie: Selig die Barmherzigen! Sie werden Barmherzigkeit erlangen . Und ein anderes Mal: Seid also barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist . Neben vielen anderen Szenen des Evangeliums haben sich uns auch diese besonders eingeprägt: die Milde gegen die Ehebrecherin, die Gleichnisse vom verlorenen Sohn, vom verlorenen Schaf, vom Gläubiger, dem die Schuld erlassen wird, die Auferweckung des Sohnes der Witwe von Naim . Wie viele Gründe der Gerechtigkeit könnten zur Erklärung dieses großen Wunders angeführt werden! Der einzige Sohn dieser armen Witwe, der ihrem Leben Sinn gab, der ihr im Alter beistehen könnte, ist gestorben. Doch Christus wirkt das Wunder nicht aus Gründen der Gerechtigkeit. Er tut es aus Mitgefühl, weil das menschliche Leid Ihn ergriffen hat.

Christus begegnen, 7

Als ob all die vielen Beweise seiner Barmherzigkeit nicht genügten, setzt unser Herr Jesus Christus die Eucharistie ein, damit wir Ihm immer nahe sein können, und - soweit es hier überhaupt ein Begreifen gibt - weil die Liebe Ihn, dem nichts ermangelt, antreibt, nicht ohne uns zu bleiben. Die Dreifaltigkeit ist ganz in Liebe dem Menschen zugetan, der emporgehoben ist zur Ebene der Gnade, geschaffen nach ihrem Ebenbild und Gleichnis ; Sie hat ihn von der Sünde erlöst - von der Sünde Adams, die auf seine ganze Nachkommenschaft übergegangen ist, und von den persönlichen Sünden jedes einzelnen - und Sie sehnt sich danach, in unserer Seele zu wohnen: Wer mich liebt, wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen

Christus begegnen, 84

Gott wird niemals müde zu verzeihen

Ich beharre noch einmal darauf: Gott wird niemals müde zu verzeihen; wir sind es, die müde werden, um sein Erbarmen zu bitten.. Papst Franziskus, Evangelii Gaudium, Nr. 3

Schon wieder ein Sturz... Und was für ein Sturz!... Verzweifeln? Nein: dich demütigen und durch Maria, deine Mutter, die barmherzige Liebe Jesu anrufen. - Ein »miserere« und Kopf hoch. - Und neu beginnen.

Der Weg, 711

Gib dir in Verstand und Herz einmal Rechenschaft darüber, wie oft du, nachdem du gefallen warst, wieder aufgerichtet wurdest, wie oft du, nachdem dir vergeben war, vom Herrn wieder an sein Herz gedrückt worden bist!

Rufe dir das in Erinnerung - und trenne dich nie mehr von Ihm.

Im Feuer der Schmiede, 173

Je größer du bist, um so mehr demütige dich, und du wirst beim Herrn Gnade finden. Wenn wir demütig sind, wird Gott uns nie verlassen. Er wirft den Übermut der Stolzen nieder, den Demütigen aber schenkt Er das Heil. Er befreit den Unschuldigen und errettet ihn um der Reinheit seiner Hände willen. Die unendliche Barmherzigkeit des Herrn eilt dem zu Hilfe, der Ihn in der Haltung tiefer Demut anruft. Gott wirkt dann als der, der Er ist: der Allmächtige. Mag die Seele von Gefahren bedrängt und von den Feinden ihres Heils umzingelt sein, sie wird nicht zugrunde gehen. Dies ist nicht allein die überlieferte Erfahrung aus früheren Zeiten, auch heute geschieht es.

Freunde Gottes, 104

Vielleicht denkst du, deine Sünden seien so zahlreich, daß der Herr dich nicht hören könne. Du irrst, denn sein Herz ist voller Barmherzigkeit. Bedrückt dich aber dein Elend trotz dieser tröstlichen Erkenntnis, dann tritt vor Ihn hin wie der Zöllner : Herr, da bin ich, tue mit mir, was Du willst! Erinnere dich, was uns Matthäus erzählt: wie sie den Gelähmten zu Jesus brachten. Der Kranke spricht kein Wort: Er liegt einfach da, in der Gegenwart Gottes. Diese Zerknirschung, diese Reue eines Menschen, der weiß, daß er nichts verdient, bewegen unseren Herrn, und Er erweist sich, wie immer, barmherzig: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.

Freunde Gottes, 253