Am vergangenen 10. Juni hat Papst Franziskus mittels eines Dekretes festgelegt, dass der Gedenktag der hl. Maria Magdalena, der am 22. Juli gefeiert wird, in den Rang eines Festes erhoben wird.
In der Messe und im Breviergebet, die ab sofort gültig sein werden, werden die normalen Texte des Römischen Messbuches und des Stundengebets verwendet, aber die Messfeier wird eine eigene Präfation haben mit dem Titel „De apostolorum apostola“ (Apostolin der Apostel).
Die Entscheidung, den Gedenktag der hl. Maria Magdalena in den Rang eines Festes zu erheben, wird dazu dienen, „tiefer über die Würde der Frau, die Neuevangelisierung und die Größe des Geheimnisses der göttlichen Barmherzigkeit nachzudenken“, erklärte der Erzbischof Arthur Roche. Sekretär der Kongregation für den Kult und die Sakramentendisziplin.
Evangelium nach Johannes 20, 11-18
Liebe Ihn mit der Kraft der Herzen aller Menschen, die Ihn am meisten geliebt haben..., noch närrischer als Augustinus, Dominikus und Franziskus, mehr noch als Ignatius und Franz Xaver.
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sagt ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtet aus, was er ihr gesagt hatte.
Wir stellen einige Texte des hl. Josefmaria vor, die sich zur Betrachtung der Gestalt dieser Heiligen eignen.
Texte des hl. Josefmaria
Wie beeindruckend sind die Worte dieses Priesters, der sagte: »Trotz meiner Undankbarkeit hat mir Jesus den Berg meiner Sünden vergeben. Wie unermesslich groß ist sein Herz! Wenn Er Maria von Magdala viele Sünden vergab, weil sie viel geliebt hatte, um wieviel mehr Liebe schulde dann ich Ihm, da Er mir ja noch mehr Sünden vergeben hat als ihr!«
Ich sehne mich danach, Dich zu lieben, Jesus! Ich möchte Dich bis zum äußersten lieben, bis zum Heldenhaften! Auch wenn ich für Dich sterben müsste: Mit Deiner Gnade will ich Dich nie wieder verlassen.
Im Feuer der Schmiede, 210
Bereit steht der Siegesthron für Jesus von Nazareth, den König der Juden. Du und ich, wir sehen nicht, wie Er sich krümmt, als man Ihn annagelt. Er leidet, was einer nur leiden kann, und breitet seine Arme aus in der Haltung des Ewigen Priesters.
Die Soldaten nehmen seine ehrwürdigen Kleidungsstücke und machen vier Teile daraus. Um den Leibrock nicht zu zerschneiden, werfen sie das Los darüber, wem er zufallen soll. So erfüllt sich abermals die Schrift: Sie teilten meine Kleider unter sich und warfen um mein Gewand das Los (Joh 19,23-24).
Er ist schon erhöht... – Und ganz nahe bei ihrem Sohn, am Fuße des Kreuzes seine Mutter Maria... und Maria, die Frau des Kleophas und Maria Magdalena. Und Johannes, der Jünger, den Jesus liebte. »Ecce Mater tua!« Sieh da deine Mutter! Er gibt uns seine Mutter zu unserer Mutter.
Sie hatten Ihm vorher Wein mit Galle vermischt gegeben. Als Er davon gekostet hat, will Er nicht trinken (Mt 27,34). Jetzt dürstet Ihn... nach Liebe, nach Menschen. »Consummatum est.« – Es ist vollbracht (Joh 19,30).
Törichtes Kind, sieh: All das... all das hat Er für dich gelitten... und für mich. – Und du brichst nicht in Tränen aus?
Der Rosenkranz, 10
Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und den Leichnam Jesu zu salben. – In aller Frühe kommen sie am ersten Tag der Woche, als eben die Sonne aufgeht, am Grabe an (Mk 16,1-2). Sie treten ein und halten bestürzt inne: der Leib des Herrn ist nicht mehr da. Ein junger Mann, angetan mit weißen Kleidern, sagt ihnen: Fürchtet euch nicht, ihr sucht Jesus von Nazareth: »non est hic, surrexit enim sicut dixit« – Er ist nicht hier, denn Er ist auferstanden, wie Er gesagt hat (Mt 28,5).
Er ist auferstanden! – Jesus ist auferstanden. Er ist nicht mehr im Grab. – Das Leben hat den Tod überwunden.
Er erschien seiner heiligsten Mutter. – Er erschien Maria Magdalena, die außer sich ist vor Liebe. – Und dem Petrus und den anderen Aposteln. – Und Er erschien dir und mir, die wir seine Jünger sind und noch mehr außer uns als Magdalena. Was haben wir Ihm nicht alles gesagt!
Dass wir nie wieder durch die Sünde sterben wollen; dass unsere geistige Auferstehung ewig dauern möge. – Und bevor wir das Gesätz beenden, hast du die Wunden seiner Füße geküsst... und ich, noch verwegener, weil noch mehr Kind, habe meine Lippen auf seine geöffnete Seite gedrückt.
Der Rosenkranz, 11
Sei kühn: sage Ihm, dass du verrückter nach Ihm bist als Maria Magdalena, als die große und die kleine Theresia. Bitte Jesus nicht allein für deine Schuld um Verzeihung; liebe Ihn nicht nur mit deinem Herzen... Biete Ihm Genugtuung an für alle Beleidigungen, die man Ihm angetan hat, Ihm antut, Ihm antun wird... Liebe Ihn mit der Kraft der Herzen aller Menschen, die Ihn am meisten geliebt haben..., noch närrischer als Augustinus, Dominikus und Franziskus, mehr noch als Ignatius und Franz Xaver.
Der Weg, 402
»Anschließend«, so liest man bei Lukas im achten Kapitel, »nahm Er den Weg durch Städte und Dörfer, predigte und verkündete das Evangelium vom Reiche Gottes, und die Zwölf waren bei Ihm sowie einige Frauen, die geheilt worden waren von bösen Geistern und Krankheiten: Maria, genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, die Frau des Chuza, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die Ihm dienten mit ihrem Vermögen.«
Ich schreibe ab. Dabei bitte ich Gott, dass jede Frau, die das liest, von heiligem Neid erfüllt werde und sich zum Handeln gedrängt fühlt.
Der Weg, 981