Das Leben ist ein großzügiges Geschenk

Wendy O'Bar, Hausfrau, Ehefrau und Mutter, Houston, USA

Vince und Wendy O’Bar leben mit ihren drei Söhnen in Houston. Vince ist Verkäufer. Er verbringt gerne Zeit mit seinen Kindern und spielt mit ihnen Basketball. Bei Hitze liebt er ein kaltes Bier. Wendy hat sich selbst im O’Bar-Haushalt zur "Ministerin für innere Angelegenheiten" ernannt und kümmert sich hauptberuflich um ihre Kinder. Wenn man ihr frohes und lebendiges Zuhause besucht, würde man nie vermuten, dass die Familie in den vergangenen Jahren Furchtbares durchgemacht hat. Abgesehen von zwei Fehlgeburten hat Wendy zwei Kinder geboren, die einen tödlichen genetischen Fehler hatt. Beide starben in der ersten Lebenswoche. Vince und Wendy beweisen ein großes Gottvertrauen, da sie es geschafft haben, diese Tragödie als Gelegenheit zu sehen, enger zusammenzuwachsen und das wunderbare Geschenk des Lebens noch mehr zu schätzen.

- Wie sind sie mit der Spiritualität des heiligen Josefmaria vertraut geworden?

Ich begann, die Spiritualität des heiligen Josefmaria zu bemerken, als Vince das Opus Dei kennenlernte. Die folgenden Jahre durfte ich miterleben, wie er sich änderte und ein wahrhaft männlicher Mann des Gebetes wurde, wie ich ihn gern scherzhaft bezeichne. Und er wurde einfach ein großartiger Ehemann. Es war, als hätten wir wieder Dates miteinander.

- Welche Aspekte der Spiritualität des heiligen Josefmaria haben in Ihnen ein Echo hervorgerufen?

Nun, ich rede gerne mit anderen und liebe es, neue Leute kennenzulernen, die nicht dieselben Interessen haben wie ich. Und der heilige Josefmaria lehrt, solche Momente auszunutzen und sie zu heiligen, diesen Menschen zuzulächeln und zu versuchen, großzügig und geduldig zu sein, denn sie haben Fehler wie ich, sind aber Gotteskinder. Diese Botschaft ist für mich immer besonders anziehend gewesen.

- Wie hat Ihnen die Spiritualität des heiligen Josefmaria geholfen, den Verlust ihrer beiden Söhne besser einzuordnen?

Der Weg, ein Buch des heiligen Josefmaria, war das Buch, das ich immer bei mir hatte, auch im Handgepäck für das Krankenhaus. Es enthält ein ausführliches Kapitel zum Thema des Leidens. Und am Ende hat es mir geholfen, auf Jesus zu schauen und zu sagen: Mach mich dir ähnlich. Ich bin Christin, ich möchte Christus ähnlich werden, und das war eine der Gelegenheiten dazu. Sie war allerdings sehr schwer für eine Mutter, und sie zu durchleben war äußerst hart, rein menschlich gesprochen. Aber als Katholikin und unter der Voraussetzung, daß ich Christus ähnlich werden möchte, musste ich meinen Schmerz mit dem Leiden Jesu vereinen, das er für mich und für jeden durchgetragen hat.

- Wie konnte ihre Familie trotz dieser Prüfung so froh bleiben?

In unserem Leben haben wir die Wahl, gut oder schlecht zu kämpfen. Das war damals der springende Punkt, als Gott meiner ganzen Familie eine schwierige Situation auferlegte. Wir hatten die Möglichekit, gut zu kämpfen und sie zu nutzen, um die Familie voranzubringen. Oder wir konnten klein beigeben und die Dynamik unserer Familie verlieren. So brachte uns James, unser erster kranker Sohn, unsere größten Freuden und unsere schlimmsten Leiden; aber er hat uns auch gezeigt, was lieben heißt. Wenn Sie ein Kind verlieren, dann merken Sie erst richtig, was Leben ist. Das Leben ist ein ungeheuer großes Geschenk!