Alvaro del Portillo: das Werk vollenden
1978 gibt Papst Johannes Paul II. den Anstoß, die Frage einer adäquaten Rechtsform des Opus Dei in Angriff zu nehmen. Alvaro del Portillo (1914-1994) steht zu diesem Zeitpunkt an der Spitze des Opus Dei. Er wurde 1975 zum Nachfolger des hl. Josefmaria gewählt, nachdem er fast vierzig Jahre sein engster Mitarbeiter gewesen war. Del Portillo unterstützt die Schaffung einer personalen Struktur, wie sie noch von Escrivá selbst auf dem Generalkongress des Opus Dei in Rom 1969 vorbereitet worden war.
Ein guter Freund: Kardinal Franz König
Zwischen Oktober 1978 und November 1982 unternimmt Del Portillo acht kurze Reisen nach Österreich, um Rat und Unterstützung bei Kardinal König zu suchen, den er von gemeinsamen Arbeiten beim Konzil kennt und dessen Interesse für die Arbeit des Opus Dei seit langem besteht. Gleichzeitig nutzt Del Portillo diese Besuche für Begegnungen mit Angehörigen und Freunden des Werks. Er stärkt sie in ihrem Glaubensleben und ermuntert sie zu einem tatkräftigen apostolischen Einsatz.
Rechtsform dank des II. Vatikanums
Am 28. November 1982 errichtet Papst Johannes Paul II. das Opus Dei als Personalprälatur. Diese Rechtsform wurde im Zweiten Vatikanischen Konzil für besondere pastorale Aufgaben vorgesehen – im Falle des Opus Dei die Verbreitung des Ideals der Heiligkeit mitten in der Welt, in Alltag, Arbeit und Familie. Das Opus Dei vereint Priester und Laien, Männer und Frauen. Die Zugehörigkeit zu ihm entsteht anders als bei einer Diözese nicht durch den Wohnsitz (territorial), sondern durch vertragliche Bindung (personal). Es ergänzt die pastoralen Aktivitäten der Diözesen, denen die Mitglieder weiterhin angehören.
Am 19. März 1983 erfolgt mit der Bulle "Ut sit" die Inkraftsetzung des Rechtsaktes. Del Portillo wird im gleichen Zug von Papst Johannes Paul II. zum Prälaten des Opus Dei ernannt; 1991 wird er zum Bischof geweiht.