Grußwort des Nuntius in Österreich zum Fest des Heiligen Josefmaria

Wir bringen im Folgenden das Grußwort des Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro López Quintana, an die Teilnehmer der Festmesse aus Anlass des Gedenktages des hl. Josefmaria Escrivá in der Rektoratskirche St. Peter (Wien) im Wortlaut.

Hochwürdigster Herr Regionalvikar,

auch wenn es mir heute zu meinem größten Bedauern aufgrund unvorhergesehener Umstände nicht möglich ist, persönlich unter Ihnen zu sein und mit Ihnen die heilige Messe zu Ehren des hl. Josefmaria Escrivá de Balaguer zu feiern, möchte ich es dennoch nicht versäumen, Ihnen meine herzlichsten Grüße zu senden, Sie meiner besonderen geistlichen Verbundenheit im Gebet zu versichern und vor allem auch die Grüße und den Segen unseres Heiligen Vaters Franziskus zu überbringen.

Der hl. Josefmaria ist mir, nicht nur aufgrund des gemeinsamen Geburtsortes, von Kindheit an vertraut und aus seiner geistlichen Lehre durfte ich während meines ganzen Lebens großen Nutzen ziehen.

Ihnen allen, den Teilnehmern an dieser Messfeier, aber auch allen Mitgliedern, Mitarbeitern und Freunden des Opus Dei in Österreich sendet der Heilige Vater seine herzlichsten Grüße und seinen besonderen Segen. Er bittet Sie auch, nicht nachzulassen darin, seinen Hirtendienst mit Ihrem Gebet und Ihrem Opfer zu begleiten.

Der hl. Josefmaria, dessen Apostolat unter Studenten und in den Armenvierteln Madrids begann, hat von Anfang an großen Wert auf die seelsorgliche Betreuung von Ehepaaren und Familien gelegt. Zu einem Zeitpunkt, als das noch sehr ungewöhnlich klang, verkündete er bereits: „Du wunderst dich, wenn ich dir sage, dass du ,Berufung zur Ehe' hast? - Du hast sie, jawohl, Berufung“ (Der Weg, 27).

Genau von einer solchen Berufung zur Ehe spricht auch unser Heiliger Vater in seinem Brief an die Ehepaare, den er für das gestern zu Ende gegangene Jahr der Familie – Amoris laetitia verfasst hat:

Die Berufung zur Ehe beinhaltet die Aufgabe, ein wankendes – aber aufgrund seiner sakramentalen Wirklichkeit dennoch sicheres - Schiff auf einer manchmal rauen See zu steuern. Wie oft würdet Ihr, wie die Apostel, am liebsten sagen oder vielmehr schreien: »Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? « (Mk 4,38). Vergessen wir nicht, dass durch das Sakrament der Ehe Jesus in diesem Boot anwesend ist. Er sorgt für Euch, er ist immer bei Euch, auch wenn das Boot in stürmischer See auf- und niedergeht. An einer anderen Stelle des Evangeliums sehen die Jünger Jesus inmitten großer Schwierigkeiten, inmitten des Sturms, auf sich zukommen und sie nehmen ihn zu sich ins Boot; so lasst auch Ihr, wenn der Sturm wütet, Jesus in Euer Boot steigen, denn als er zu ihnen ins Boot stieg, legte sich der Wind (vgl. Mk 6,51). Es ist wichtig, dass Ihr gemeinsam auf Jesus schaut. Nur so werdet Ihr in Frieden sein, Konflikte überwinden und Lösungen für viele Eurer Probleme finden. Nicht, weil sie verschwinden, sondern weil Ihr sie dann aus einer anderen Perspektive sehen könnt.“ (Brief des Heiligen Vaters Franziskus an die Ehepaare, 16. Jänner 2022)

So darf ich, auch im Namen unseres geliebten Papstes Franziskus, dem Opus Dei in Österreich sehr herzlich für alles danken, was es namentlich für Ehepaare und Familien an Bildungsinitiativen begleitet und fördert, und ermutige Sie zugleich, in diesem Eifer nicht nachzulassen, auch wenn es manchmal gewiss einen beachtlichen gesellschaftlichen Gegenwind zu überwinden gilt.

Mit herzlichen Segensgrüßen

+ Mons. Dr. Pedro López Quintana
Titular-Erzbischof von Agropoli

Apostolischer Nuntius

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