Erzbischof Lackner: Vieles von der Lehre des hl. Josefmaria hat sich mir ins Herz gesenkt

Bischöfe von Salzburg, Innsbruck, St. Pölten und in Wien feierten Gottesdienste zum Festtag des heiligen Josefmaria Escrivá

Der heilige Josefmaria lehre die „Alltagstauglichkeit des Glaubens“. Er sei als Heiliger ein „mächtiges Bollwerk gegen das Verschwinden des Glaubens im Alltag“ gewesen. Das betonte Salzburgs Erzbischof Franz Lackner anlässlich der Gedenkmesse zum Fest des Gründers des Opus Dei am 26. Juni in der Wallfahrtskirche Maria Plain.

Heilige, so der Erzbischof von Salzburg, seien wie „Leuchttürme“ und „Wegbegleiter“. Auch für Lackner selbst sei die Begegnung mit der Berufungsgeschichte des heiligen Josefmaria, bei Exerzitien im Jahr 1981 entscheidend gewesen, um seine eigene Berufung zu entdecken. „Die Wegbegleitung durch diesen Heiligen, so unauffällig, demütig, still und leise, auch in meinem Leben, ist ein Grund, Gott zu loben und zu danken“.

Der Salzburger Erzbischof nutzte die Gelegenheit, dem scheidenden St. Pöltner Bischof Klaus Küng, der selbst dem Opus Dei angehört, zu danken. Durch Küngs besondere Weise, sein Bischofsamt auszufüllen, habe sich ihm, Lackner, vieles von der Lehre des heiligen Josefmaria „ins Herz gesenkt“.

Glettler: Neues, unverkrampftes Nachdenken über die Berufung zur Heiligkeit nötig

Der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler plädierte am Fest des Hl. Josefmaria Escrivá zu einem „neuen, unverkrampften Nachdenken über die Berufung zur Heiligkeit.“ Anknüpfend an das jüngste Schreiben von Papst Franziskus „Gaudete et Exsultate“ sei es Zeit, dass „die Rede über eine anzustrebende Heiligkeit in der Welt von heute aus der Ecke der Peinlichkeit und der frömmelnden Schmuddeligkeit“ herausgeführt werde, betonte Glettler in seiner Predigt in der Innsbrucker Spitalskirche. Er erinnerte an das Wort das heiligen Josefmaria: „Die ‚große’ Heiligkeit besteht in der Erfüllung der ‚kleinen’ Pflichten jeden Augenblicks.“ Heilige waren nicht abgehoben, sondern höchst lebendige Menschen. Ihre Stärke, Freude und Verwundbarkeit angesichts der Nöte ihrer Zeit zeigen, dass sie „aus einer echten Gottverbundenheit gelebt und gewirkt haben“, so Glettler.

Küng: Christen von heute müssen „Self Starter“ sein

Familienbischof Klaus Küng betonte in seiner Predigt im Dom zu St. Pölten, dass es Gläubige, insbesondere Eheleute brauche, die „fest verwurzelt in Gott, festverbunden mit Christus leben und mit ihrem Leben Zeugnis von Gott und Christus geben.“ Christen sollten ihre Freiheit ausüben, ihr Leben christlich gestalten und ihre Aufgaben mit christlicher Verantwortung wahrnehmen. „Sie werden zu ‚Self Startern’“, so der scheidende Bischof von St. Pölten. Zugleich erinnerte Küng daran, dass Heiligkeit etwas sei, das die menschlichen Kräfte immer übersteige. Deshalb habe der heilige Josefmaria immer an das Erbarmen Gottes erinnert, dass „Gott uns so ruft wie wir sind: Mit unseren Fähigkeiten und Schwächen“.

Freistetter: Heiligkeit heißt Verantwortung für das Gemeinwohl übernehmen

„Heilige lassen durch ihr Leben in der Welt die Gegenwart Gottes transparent werden. Das strahlt immer aus. Deshalb heißt Heiligkeit auch immer Sorge für die anderen zu übernehmen.“ Das unterstrich Militärbischof Werner Freistetter beim Festgottesdienst in der Wiener Peterskirche. In einer „aufgeregten, aufgeheizten Welt“ hätten Christen eine besondere Sendung, auf die auch der heilige Josefmaria hingewiesen hat: Die Verantwortung für das Gemeinwohl, den Respekt und die Achtung der Menschenwürde gehören genauso zur Heiligkeit wie das Gebet und die Betrachtung, so Freistetter.

Das Opus Dei in Österreich

Das Opus Dei wurde vor 90 Jahren gegründet und ist als Personalprälatur der katholischen Kirche in 67 Ländern tätig. Ihr gehören zurzeit rund 93.000 Mitglieder an: 70 Prozent sind verheiratet, 30 Prozent leben als zölibatäre Laien, zwei Prozent sind Priester. Die weltweit aktive Seelsorgeeinrichtung bietet durch geistliche Bildung einen Weg an, inmitten alltäglicher Aufgaben ein frohes Christsein in lebendiger und persönlicher Beziehung zu Gott zu leben. Gegründet wurde das Opus Dei vom heiligen Josefmaria Escrivá (1902-1975), einem aus Spanien gebürtigen Priester, der auch der „Heilige des Alltags“ genannt wird.

In Österreich begann das Opus Dei seine Tätigkeit im Jahr 1957. Es hat rund 400 Mitglieder, davon sind 20 Priester. Derzeit untersteht dem Regionalvikar für Österreich, Robert Weber, auch die pastorale Arbeit in Ungarn und Rumänien. In Wien, Niederösterreich, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Dornbirn sowie Budapest und Bukarest gibt es vom Opus Dei betreute Bildungseinrichtungen für Berufstätige, Jugendliche und Familien.

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