Botschaft des Prälaten (1. April 2020)

Wenige Tage vor der Karwoche und in dieser Zeit so großen Leidens lädt uns Msgr. Fernando Ocariz ein, auf Christus am Kreuz zu schauen, der uns rettet und eine Quelle der Hoffnung ist.

Meine Lieben, Gott schütze Euch!

Vor uns liegen die Drei Österlichen Tage, in denen uns die Liturgie anleiten wird, die großen Geheimnisse der Liebe Gottes zu uns zu betrachten. In der aktuellen Situation des Leidens überall auf der Welt, das die Pandemie verursacht, wollen wir viel auf den gekreuzigten Jesus schauen. Wie es uns der Papst am vergangenen 27. März zu betrachten vorschlug, wollen wir im Heiligen Kreuz den Rettungsanker sehen, der den Schiffbruch verhindert. Von dort aus erleuchtet Jesus den Sinn des Leidens und lässt uns sogar erkennen, dass es uns mit seiner Gnade möglich ist, die Freude nicht zu verlieren; mehr noch, wir können viele Male wieder neu von ihr erfüllt werden. Gaudium in Cruce!

In diesen Tagen erleben wir, wie die menschliche Solidarität, vor allem, wenn sie von der Nächstenliebe beseelt ist, sich in einem großzügigen Einsatz für die Mitmenschen verausgabt. So am Bett eines Kranken, an der Kasse eines Supermarktes, in der Sorge für die eigene Familie, die häufig auf wenigen Quadratmetern isoliert lebt ... Beten wir viel für die Menschen, die sterben, für die Kranken – darunter auch Gläubige des Werkes – und für ihre Familien. Wenden wir uns mit unserem Gebet an Gott, voller Dankbarkeit für diese zahllosen Menschen, die unaufhörlich diese und andere unerlässlichen Hilfsdienste tun: Sie sind ein Zeugnis dafür, dass die Dienstbereitschaft die Seele der Gesellschaft ist.

Besorgnis oder Angst sollten uns nicht den Frieden rauben, denn, wie der heilige Paulus schrieb, Christus ist unser Friede! (vgl. Eph 2, 14). Setzen wir in den mehr oder weniger schwierigen Umständen, in denen wir uns befinden, unser Vertrauen auf die Liebe Gottes zu jedem Menschen, denn er weiß mehr und verlässt niemanden. Der heilige Josefmaria erinnert uns daran: „Welches Vertrauen, welche Ruhe und welchen Optimismus wird euch das Wissen geben, dass ihr Kinder eines Vaters seid, der alles weiß und alles kann“ (Brief 9.1.1959). In dieser Gewissheit, die vor allem von Gott kommt – und nicht nur von unseren Kräften – wird jeder seine Talente einbringen können, um den anderen freudig zu helfen. Und das wird immer vereinbar sein mit Leid und Tränen.

Ich lade Euch ein, die Möglichkeiten zu nutzen, die uns die Technologie bietet, um der Liturgie der Karwoche zusammen mit dem Papst beizuwohnen. In den nächsten Tagen werde ich Euch über das Internet einige Überlegungen zu den Geheimnissen zukommen lassen, die wir feiern werden. Auf diese Weise können wir zusammen beten und enger miteinander verbunden sein.

In Liebe segnet Euch

Eurer Vater

Rom, 1. April 2020