Gegen den Strom schwimmen – Christen müssen in Kultur und Gesellschaft eine fruchtbare Spur hinterlassen

Im Bereich Mode, Medien und Werbung Zivilcourage zeigen.

Die Augsburger Modeschöpferin Susanne Strobl.

Kreuzweingarten. Der gepiercte Bauchnabel soll zur Geltung kommen. Deswegen wird noch mehr am Top gespart, dazu kommt die knappe Hüfthose. Bauchfrei ist eben „in“ – vor allem bei Jugendlichen. „Die entblößte Jugend hält der Gesellschaft aber nur einen Spiegel vor“, meint Modeschöpferin Susanne Strobl (Augsburg). Sie sprach auf einer Tagung in Haus Hardtberg (www.hauswirtschaftliche-ausbildungszentren.de), einer Bildungseinrichtung der Prälatur Opus Dei.

„Die Hemmschwelle, andere bloß zu stellen oder sich selbst vor anderen auszuziehen, wird in unserer Gesellschaft immer niedriger“, betonte Strobl. „Nichts anderes bringen die Jugendlichen mit ihrer Kleidung zum Ausdruck.“ Den Tagungsteilnehmern riet die Modeschöpferin: „Schauen Sie den jungen Menschen in die Augen und nicht auf die gepiercten Bauchnäbel.“ Mode sei eben auch eine Sprache, oft eine ganz deutliche. „Und manchmal verbirgt sich hinter allzu provozierender Kleidung ein Hilfeschrei.“

Medien und Werbung suggerierten stets den perfekten Menschen. „Mode soll aber nicht perfekt sein. Sie ist vielmehr der Mut, das Eigene zu wagen.“ Dass Jugendliche in der Pubertät mit der äußeren Schönheit brächen und beispielsweise mit verfilzten Haaren durchs Leben liefen, sei in der Regel ein Appell, mehr auf die innere Schönheit des Menschen zu achten, so Strobl. Die Modeschöpferin zeigte sich überzeugt, dass es bald eine neue Definition von Schönheit und Eleganz geben werde. Als beinahe schizophren bezeichnete sie die Tatsache, dass eine Gesellschaft, die Trauer und Tod massiv verdränge, in der Kleidung ganz auf Schwarz setze. Die Modeschöpferin warb stattdessen dafür, „in der Mode mehr Farbe zu bekennen“.