Ihr Ziel ist die Förderung der Heiligkeit der Weltpriester in der Ausübung ihres Amtes im Dienst der Kirche nach dem Geist und der Askese des Opus Dei. Sie setzt sich aus Priestern zusammen, die in die Prälatur bzw. in ihre jeweilige Ortskirche inkardiniert sind. Zur Zeit zählt sie etwa 4.000 Mitglieder. Ihr Präsident ist der Prälat des Opus Dei.
Die Kleriker der Diözesen, die der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz beitreten, bleiben in ihre eigene Ortskirche inkardiniert und unterstehen ausschließlich ihrem Bischof. „Nihil sine Episcopo!“ hat der heilige Josefmaria Escrivá ihnen gegenüber oft betont und mit diesem Wort des heiligen Ignatius von Antiochien unterstrichen, dass sich die Jurisdiktion des Prälaten des Opus Dei nicht auf sie erstreckt.
Das II. Vatikanische Konzil hat die Förderung von Vereinigungen empfohlen, die den Priestern eine angemessene brüderliche Hilfe bieten können (vgl. Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 9). Der Codex iuris canonici (can. 278, §2) führt dazu aus: „Die Weltkleriker haben vor allem jene Vereinigungen hochzuschätzen, die (…) ihre Heiligkeit in der Ausübung des Dienstes fördern der Einheit der Kleriker untereinander und mit dem eigenen Bischof dienen“.
Die Hilfe, die die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz vermittelt, bezweckt die Förderung des geistlichen Lebens der Mitglieder. Sie sollen zur Treue in der Erfüllung ihrer priesterlichen Pflichten angespornt und dazu ermuntert werden, die Einheit mit dem eigenen Bischof zu wahren und die Brüderlichkeit mit den anderen Priestern zu pflegen (vgl. Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer , Nr. 16).
Die Bildungsmittel, die die Mitglieder empfangen, sind jenen ähnlich, die den Laien der Prälatur angeboten werden, wobei die spezifisch priesterlichen Aspekte besondere Berücksichtigung finden (vgl. Presbyterorum Ordinis, Nr. 9; Pastores dabo vobis, Nr. 70-81; Direktorium für den Dienst und das Leben der Priester der Kongregation für den Klerus). Ohne einen Vorrang beanspruchen zu wollen, ergänzen sie die für die Fortbildung der Priester der Diözese erlassenen Anweisungen des Bischofs. Für die Mitglieder gibt es persönliche geistliche Begleitung, doktrinelle und asketische Vorträge, Einkehrtage usw. All dies wird so organisiert, dass es zu keinen Überschneidungen mit ihrem priesterlichen Dienst kommt.
Die Botschaft des Opus Dei und die Priester
Die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz hat das Ziel, die Heiligkeit der Weltkleriker nach dem Geist und der Askese des Opus Dei zu fördern (vgl. Johannes Paul II., Apostolische Konstitution Ut sit, 28.11.1982, Präambel und Art. 1). Die in die einzelnen Diözesen inkardinierten Priester schließen sich – einer göttlichen Berufung folgend wie die übrigen Gläubigen des Opus Dei – der Gesellschaft an, um Stütze und Ansporn zu finden für ihr Heiligkeitsstreben im priesterlichen Dienst, das alle Dimensionen ihres Lebens umfassen soll.
Tatsächlich ergeht die Botschaft von der Heiligung der beruflichen Arbeit, die das Opus Dei verkündet, auch an die Weltpriester, denn „es kann gesagt werden, dass für die Priester ihre berufliche Arbeit, in der sie sich heiligen und durch die sie die anderen heiligen sollen, im priesterlichen Dienst des Brotes und des Wortes besteht“ (A. de Fuenmayor, V. Gómez-Iglesias, J.L. Illanes, Die Prälatur Opus Dei. Zur Rechtsgeschichte eines Charismas , Essen 1994, S. 282).
Diese Botschaft impliziert ein radikales Bewusstwerden der Forderungen der Heiligkeit und des Apostolates, die sich aus der Taufe herleiten und durch die Priesterweihe bekräftigt werden, in voller Übereinstimmung mit der jeweiligen persönlichen Stellung in der Diözese. Die Priester der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz empfangen vom Opus Dei spirituelle Hilfe und vor allem einen Geist, der sie die Gabe des priesterlichen Dienstes für die Kirche schätzen lehrt. So entdecken sie, dem Beispiel Christi folgend, in allen Umständen des Lebens eine ständige Einladung zur Begegnung mit Gott und zur Hingabe aus Liebe im Dienst an den Menschen, besonders an den Bedürftigsten.