„Meine Bitte an Alvaro del Portillo: gib uns den Frieden, den du im Herzen trugst“

"Dankbarkeit Gott gegenüber und Dank an Papst Franziskus", nennt der Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarría, als wichtigste Reaktionen auf die anstehenden Seligsprechung von Bischof Alvaro in Madrid, über die er in diesem Interview spricht.

Bischof Javier Echevarría, links, zusammen mit Alvaro del Portillo, im Juli 1989

1. Wie erlebt der Prälat des Opus Dei die Nachricht von der anstehenden Seligsprechung von Bischof Alvaro del Portillo?

Wie Sie verstehen werden, erfüllt sie mich mit großer Freude und Dankbarkeit Gott gegenüber. Ich bin auch Papst Franziskus dankbar, der die Entscheidung getroffen hat, diesen Bischof selig zu sprechen, der die Heilige Kirche so sehr geliebt und sich für sie eingesetzt hat. Wer ihn gekannt oder die Filme gesehen hat, die von seinen Katechesen existieren, sagt normalerweise, dass Bischof Alvaro Frieden ausstrahlte und jeden zu Gott führte. In diesem Augenblick ist meine Bitte an ihn, er möge uns den Frieden geben, den er im Herzen trug. Und dass diese Feier dazu beiträgt, viele Menschen in Berührung mit Gott zu bringen.

2. Eigentlich sprach man davon, dass sie in Rom stattfinden würde. Warum wurde am Ende Madrid gewählt?

Als vor einigen Monaten die Nachricht von der anstehenden Seligsprechung bekannt wurde, machte man sich daran, verschiedene Optionen in den Blick zu nehmen. Dabei wurde an zentrale Plätze in Rom außerhalb des Petersplatzes gedacht, der nach einer Anweisung des letzten Papstes den Heiligsprechungen vorbehalten bleibt, die der Heilige Vater selbst vornimmt. Als sich jedoch nach und nach die große Anzahl der Teilnehmer herauskristallisierte, sah man, dass es schwierig werden würde, die Feier in der Ewigen Stadt zu organisieren, auch wenn das unser aller Wunsch gewesen wäre und die römischen Behörden auch bereit dazu waren.

Die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen hielt dann den Vorschlag, den ich als Prälat des Opus Dei gemacht hatte, für sehr angebracht, nämlich Madrid zu wählen. Einmal

als Geburtsstadt des neuen Seligen und zum anderen, weil dieses Jahr auch sein hundertjähriger Geburtstag ansteht. Die Nachricht ist jetzt öffentlich, weil der Heilige Stuhl dem Heiligen Vater mitgeteilt hat, dass er diesen Vorschlag aufgegriffen und veranlasst hat, dass die Seligsprechung am 27. September in Madrid stattfindet. Diese Option wird es auch zahlreichen Menschen aus dem Heimatland von Bischof Alvaro erleichtern, an der Feier teilzunehmen, die das gerne möchten, im Kontext der aktuellen Krise aber kaum die Möglichkeit gehabt hätten, eine Reise nach Italien zu finanzieren.

Madrid ist die Stadt, in der Bischof Alvaro den hl. Josefmaria kennen lernte. Es wird also für sehr viele Menschen eine Gelegenheit sein, die Orte und Stätten zu besuchen, die mit der Geburt des Opus Dei, das der hl. Josefmaria am 2. Oktober 1928 in Madrid gründete, in Beziehung stehen. Außerdem können die zahlreichen Gläubigen und Freunde der Prälatur, die in Madrid wohnen, die Teilnehmer aus anderen Ländern aufnehmen und so Gastfreundschaft üben.

Die Nachricht ist zwar schon früher durch die Medien gegangen, aber erst gestern wurde bekannt, was der Heilige Stuhl beschlossen hatte.

3. Und was gibt es für diejenigen, die in Rom oder Italien leben?

Um es auf eine Formel zu bringen: Rom ist die Stadt von Bischof Alvaro. Hier wohnte er den größten Teil seines Lebens (von 1946 bis 1994) und übte sein Amt als Hirte der Prälatur Opus Dei aus.

Don Alvaro, auf einer seiner Reisen nach Afrika

Es wird daher zur Zeit überlegt, zusammen mit den zuständigen Behörden, in den Tagen nach der Seligsprechung der Leichnam Bischof Alvaros, der in der Krypta der Prälaturkirche Maria vom Frieden liegt, für eine Zeit in die Kirche San Eugenio zu überführend, damit diejenigen, die es wünschen – und das sind sicherlich viele – vor den sterblichen Überresten des neuen Seligen beten können. Auch soll organisiert werden, dass am Mittwoch nach der Seligsprechung viele Gläubige die Gelegenheit haben, an der Audienz mit Franziskus teilzunehmen, um auf diese Weise ihrer Verbundenheit mit dem Papst und ihre Dankbarkeit für die Seligsprechung Ausdruck zu verleihen.

4. Welche Bedeutung hat die angekündigte Spendensammlung für verschiedene Sozialinitiativen in Afrika?

Sobald wir von der künftigen Seligsprechung erfahren haben, kam mir der Gedanke, dies solle auch eine Gelegenheit sein, Bedürftigen zu helfen. Konkret sähe das so aus, dass wir von jedem Teilnehmer ein kleines finanzielles Opfer erbitten, um vier Sozialprojekten auf dem afrikanischen Kontinent, die aufgrund der direkten Anregung und Einflussnahme von Bischof Alvaro del Portillo ins Leben gerufen wurde, Spenden zukommen zu lassen.

Wir haben Harambee eine NGO, die anlässlich der Heiligsprechung von Josemaría Escrivá entstand – gebeten, diese Spendeninitiative zu koordinieren. Ich bin sicher, dass Alvaro vom Himmel aus dieses „Geschenk“ mit großer Freude ansieht, das darauf zielt, afrikanische Einrichtungen mit dem Ziel menschlicher Bildung und Verbesserung von Situationen größter Armut auf den Weg zu bringen oder zu konsolidieren.