Ars und der Gründer des Opus Dei

Der hl. Josefmaria wandte sich immer voll Glauben an die Fürsprache des Pfarrers von Ars, des Patrons des Weltklerus. Im Jahr 1953 besuchte er zum ersten Mal die kleine Stadt Ars in Frankreich, um den Ort kennen zu lernen, wo Johannes Maria Vianney seine priesterliche Tätigkeit ausgeübt hatte, und um an seinem Grab zu beten. Später kam er noch häufig dorthin.

Ein Extra-Büro für die Fahrten nach Ars

Eine Straße in Ars im Jahr 2010

Im 19. Jahrhundert wurde Ars – eine französische Kleinstadt – für viele Jahre zum Mittelpunkt des religiösen Lebens von ganz Frankreich. Zwischen 1818 und 1859 war der Zulauf der Pilger so groß, dass die Bahngesellschaft, die für diesen Distrikt zuständig war, ein Extra- Büro in Lyon einrichten musste, um den Verkehr zwischen dieser Großstadt und dem kleinen Ort Ars zu organisiseren. Grund für diese Unstände war der Pfarrer des Fleckens, Johannes Maria Vianney, der 1786 zur Welt kam. Er hatte zahlreiche Hindernisse überwinden müssen, um Priester werden zu können. Als ihm die Pfarrei von Ars anvertraut wurde, brachte er durch seine Predigttätigkeit, seine Abtötung, sein Gebet und seine Nächstenliebe das geistliche Leben dieser Gemeinde zur höchsten Blüte.

Zweiundvierzig Jahre lang kennzeichnete eine grenzenlose Liebe zu seinem Priestertum und eine ebenso umfassende Widmung an die Seelen das Leben des hl. Johannes Maria Vianney. Der Pfarrer von Ars, wie er gemeinhin in der Kirche genannt wird, verbrachte am Ende täglich mehr als sechzehn Stunden im Beichtstuhl, um im Namen Gottes die Sünden zu vergeben, um Mut zu machen und den Menschen die Wärme seiner menschlichen Zuneigung und seiner Vereinigung mit Jesus Christus anzubieten. Pius XI. sprach ihn 1925 heilig und ernannte ihn zum Patron des gesamten Weltklerus.

Alvaro del Portillo und der Gründer des Opus Dei in Ars

Der heilige Josefmaria in Ars

Der hl. Josefmaria wandte sich immer voll Glauben an die Fürsprache des Pfarrers von Ars und sprach gerne von seinem priesterlichen Dasein. Im Jahr 1953 besuchte er zum ersten Mal die kleine Stadt Ars, um den Ort kennen zu lernen, wo Johannes Maria Vianney seine priesterliche Tätigkeit ausgeübt hatte, und um an seinem Grab zu beten. Später kam er in Begleitung von Alvaro del Portillo noch häufig dorthin, und zwar in den Jahren 1955, 1956, 1958, 1959 und 1960.

Bezug nehmend auf den Einsatz der Priester bei der Spendung des Bußsakramentes sagte der hl. Josefmaria: “Setzt euch jeden Tag, wenigstens aber zwei bis drei Mal in der Woche, in den Beichtstuhl und wartet dort auf die Seelen wie der Fischer auf die Fische. Vielleicht kommt am Anfang niemand. Nehmt das Brevier und ein geistliches Lesungs- oder Betrachtungsbuch mit. In den ersten Tagen werdet ihr noch darin lesen können; dann wird ein altes Mütterchen kommen, dem ihr sagen werdet, dass es nicht reicht, gut zu sein, sondern dass sie ihre kleinen Enkel mitbringen soll. Nach vier oder fünf Tagen kommen zwei kleine Mädchen, und danach ein Junge, und dann ein Mann – natürlich ganz unauffällig... Nach zwei Monaten habt ihr keine ruhige Minute mehr, ihr werdet im Beichtstuhl nichts mehr beten können, denn eure gesalbten Hände werden wie die Christi – gleich den Händen Christi, denn ihr seid Christus – sagen: Ich spreche dich los.” Und er schloss: “ Liebt den Beichstuhl! Liebt ihn sehr! (...). Es ist der Weg, Gott Sühne zu leisten für so viele unserer Brüder, die sich jetzt nicht mehr in den Beichtstuhl setzen möchten, die weder die Seelen hören noch die Vergebung Gottes spenden möchten” (Hl. Josefmaria, Aufzeichnungen eines Treffens mit Priestern in Oporto, 31.10.1972. AGP, P04, Bd. II, S. 758.)

Anlässlich des 150. Todestages des Pfarrers von Ars hat Benedikt XVI. das Priesterjahr ausgerufen, um “dieses Streben der Priester nach geistlicher Vollkommenheit, von dem die Wirksamkeit ihres Dienstes entscheidend abhängt”, zu unterstützen. (Ansprache an die Teilnehmer der Vollversammlung der Kongregation für den Klerus, 16.3.2009).

Heute hat Ars nicht mehr als tausend Einwohner, aber jedes Jahr zieht der Ort 500.000 Pilger aus aller Welt an.