Der Verlust eines Vaters
26. Juni 1975: Die Nachricht vom plötzlichen Tod Escrivás geht um die Welt. Für die Mitglieder des Opus Dei ist das wie der Verlust eines Vaters. Johannes B. Torelló, Leiter des Opus Dei in Österreich, würdigt den hl. Josefmaria als "gewaltige Persönlichkeit, die viele Menschen auf dem Weg der Nachfolge Christi ermutigt und mitgerissen hat". Kardinal König beschreibt ihn als "einen Menschen der Kirche mit einem tiefen übernatürlichen Leben. Die Fruchtbarkeit seiner seelsorglichen Arbeit erlaubt, auf ihn die Worte der hl. Schrift anzuwenden: ,Ihr werdet sie an ihren Früchten erkennen.‘ " Der Erzbischof von Prag, Kardinal Frantisek Tomásek, sieht den Tod Josefmaria Escrivás als die Besiegelung eines beispielhaften christlichen und priesterlichen Lebens: "Seine große Liebe und Hingabe an die katholische Kirche und den Papst sind überall bekannt, ebenso sein fruchtbares Apostolat unter den Laien, die er durch sein Beispiel und seine Widmung für die Evangelisierung der Welt ausbildete, sowie sein ökumenisches Wirken."
Die letzten Jahrzehnte (1955-1975)
Bis in die sechziger Jahre entwickelt sich das Opus Dei kräftig weiter. Waren es 1950 noch 3.000 Mitglieder, so kann man 1960 schon 30.000 zählen. Zur Arbeit in Europa, Nord- und Südamerika kommen nun Asien und Afrika: 1958 beginnt das Opus Dei in Japan und Kenia, 1963 in Australien. Neben der Leitung des Opus Dei widmet sich Escrivá in diesen Jahren besonders der Ausbildung in den beiden internationalen römischen Kollegien vom Hl. Kreuz und von der Hl. Maria.
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) verfolgt der hl. Josefmaria mit großem Interesse; zu seiner Freude bestätigt die Konzilslehre seine Botschaft und bestärkt ihn in seinem Wirken. In den 1970er Jahren setzt er sich vor allem durch katechetische Reisen in alle Welt für die Kirche und das Opus Dei ein. Zu dieser Zeit arbeitet das Opus Dei schon auf allen Kontinenten und zählt 60.000 Mitglieder aus 80 Nationen.