Mit Paulus auf Christus schauen

– das war das Motto einer dreitägigen Tagung, die das Studentinnenheim Währing für Jugendliche im September in Wien organisierte.

Wien, 19.-21. September 2008. Anlass der Tagung war das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene Paulus-Jahr, in dem er zu einer Vertiefung in Leben und Botschaft des Hl. Paulus für unsere Zeit aufgerufen hat. Zugleich lag der unvergessliche Besuch des Papstes in Österreich im September ein Jahr zurück, der unter dem Motto „Auf Christus schauen“ gestanden hat.

Der Völkerapostel war eine „missionarische Bombe“, der einen Flächenbrand auslöste. Durch seine Offenheit für die Wahrheit und seine hundertprozentige Christusnachfolge ist er gerade auch für junge Menschen unserer Zeit, die nicht selten in einem post-christlichen Umfeld ihren Glauben leben, ein Vorbild. Den Anliegen des Papstes entsprechend war die Tagung aufgebaut: Vertiefung im Gebetsgeist durch tägliche Betrachtung und Messe, Kennenlernen der Schriften des Hl. Paulus und seines Menschenbildes, Lernen von seinem Beispiel der Verkündigung, die zunächst das Verständnis der Probleme seiner Zeit voraussetzte.

So bereiteten die rund 40 Teilnehmerinnen aus Österreich in Kleingruppen im Vorfeld Referate zu aktuellen Themen vor (Der heilige Paulus vor dem Areopag: Zeitgeist, Herausforderungen, Antworten). Das Spektrum reichte von Fragen aus der Praxis des Glaubens („Was bringt beten?“ „Wozu am Sonntag in die Messe gehen?“) bis hin zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen wie etwa die Bioethik („Mensch sein – von Anfang an in Würde bis zuletzt“) oder Familie („Die Natur der Ehe und Fragen zur Homosexualität“).

Paul Swope

Msgr. Dr. Martin Schlag führte den Teilnehmerinnen in seinem Vortrag die Bedeutung der Kreuzes-Theologie des Hl. Paulus vor Augen. Grundlegende Themen über die Frage, was Freiheit, was Liebe und was eine reife Persönlichkeit ausmacht, wurden in Vorträgen nähergebracht.  In Workshops ging es dann um Verantwortung des Einzelnen, in seiner Umgebung „Salzkorn“ zu sein (Pardon, ich bin Christ! Wie kann ich an einer pluralistischen Uni Standpunkt beziehen?; Mit meinen Freunden über Gott sprechen – aber wie?: Fit für andere! Soziale Aktivitäten starten, Zeit schenken). Paul Swope, der sich in den USA viele Jahre für den Lebensschutz und Frauen in Not einsetzte, sowie Kathrin Mayer, die über ihre Erfahrungen aus der Hospiz-Arbeit erzählte, unterstrichen durch ihr Lebenszeugnis, dass es nicht genügt, zu glauben, sondern dass sich die Christusbeziehung in Taten im Dienst am Nächsten niederschlagen muss.

Die rege Nachfrage im Anschluss an das Seminar nach Fortbildungskursen im Glauben im Rahmen des „Online mit Gott“-Programms des Studentinnenheims Währing zeigte, dass Paulus bis heute ein wirksamer Anstoß ist. Ab Oktober beginnen die regelmäßigen Krankenbesuche in Spitälern und die Vorbereitung eines Sozialprojekts, das im Juli 2009 in Rumänien stattfinden wird.