Lerne. Studiere mit Fleiß. Wie willst du sonst nützlich sein? (hl. Josefmaria Escrivá)

Tafel 8: Ein eigenes Haus für die Studentenarbeit

Mehr als ein Studentenheim

Im Herbst 1964 nimmt das Studentenhaus Birkbrunn in einer Jugendstilvilla des Wiener Cottageviertels seinen Betrieb auf. Mehr als 500 Studenten aus dem In- und Ausland und mehr als 3.000 Gäste fi nden in Birkbrunn eine vom christlichen Geist geprägte familiäre Atmosphäre und ein umfassendes Bildungsangebot vor.

Brennpunkt im akademischen Milieu

Aus den vielfältigen Tätigkeiten ragt der Arbeitskreis für Zeitgeschichte heraus, der zu den Vorreitern der Vergangenheitsbewältigung der österreichischen Zwischenkriegszeit gezählt werden darf. Der Arbeitskreis für Architektur besticht durch junge Referenten, die heute zu den anerkannten Größen der österreichischen Architekturszene zählen. Bei Studienanfängern stößt die Studien- und Berufsberatung auf großes Interesse. Bei den Treffen des Juristenkreises referieren etwa Franz Bydlinski oder Karl Korinek, bei den Wirtschaftsgesprächen Andreas Treichl, Norbert Zimmermann oder Alexander Maculan.

Hohes Ziel: Einheit des Lebens

Den Anstoß zu Birkbrunn gab der hl. Josefmaria, der auf der ganzen Welt zur Errichtung von Studentenheimen ermunterte. Er selbst hatte in den 1930er Jahren das Studentenheim Ferraz in Madrid als eine der ersten apostolischen Initiativen des Opus Dei ins Leben gerufen.

Sein Grundanliegen formulierte der hl. Josefmaria so: „Den Studenten und Arbeitern, die ich in den dreißiger Jahren um mich sammelte, pfl egte ich zu sagen, sie müssten lernen, das geistliche Leben zu materialisieren. Ich wollte sie damit vor der Versuchung bewahren, eine Art Doppelleben zu führen: auf der einen Seite der Umgang mit Gott und auf der anderen Seite das familiäre, berufl iche und soziale Leben.“ Escrivá wollte die jungen Leute zu einem christlichen Leben aus einem Guss führen, durch das sie aus Liebe zu Gott, in eigener Verantwortung und mit fachlicher Kompetenz zum Wohl der Gesellschaft beitragen.