Kardinal Schönborn würdigt die Botschaft des Hl. Josefmaria

Festgottesdienst zum Gedenktag des Heiligen Josefmaria in der Wiener Peterskirche und Abschluss der Jubiläumsausstellung „Christsein im Alltag. 50 Jahre Opus Dei in Österreich“

Wien, 26.6.07 (KAP, Pressebüro des Opus Dei) "Der heilige Josemaría hat Heiligkeit mitten im Alltag finden, suchen, anstreben wollen": Dies betonte Kardinal Christoph Schönborn am Dienstag in der Wiener Peterskirche bei einem Festgottesdienst zum Gedenktag des Gründers des Opus Dei. Das Opus Dei in Österreich gedenkt heuer zugleich mit dem Fest des Gründers auch der Erhebung zur Personalprälatur vor 25 Jahren und der Aufnahme der Arbeit in Österreich vor 50 Jahren. Auch Kardinal Schönborn erinnerte an die Anfänge des Opus Dei in Österreich vor 50 Jahren. Der erste Leiter des Werkes in Österreich, der katalonische Arzt und Priester Joaquín Francés, sei offensichtlich ein außergewöhnlicher Mensch gewesen. Er war sechs Jahre spanischer Meister im Turmspringen.

Der Wiener Erzbischof unterstrich die positive Einstellung seines Vorvorgängers, Kardinal Franz König, zu den nach Österreich gekommenen Mitgliedern des Opus Dei: "Er hat in seinem Interesse für das Laienapostolat ihr Kommen begrüßt und gefördert - von Anfang an". Die große Intuition Josemaría Escrivás, "dass Gott mitten im Alltag erfahrbar wird, dass im Alltag seine Herrlichkeit aufleuchtet", habe König gefallen.

Leben des Hl Josefmaria

Josemaría Escrivá de Balaguer, 1902 in Barbastro geboren, studierte Jus und Theologie, empfing 1925 in Zaragoza die Priesterweihe und kam 1927 nach Madrid. Sein besonderes seelsorgliches Engagement galt hier zunächst sozial benachteiligten Menschen in den Elendsvierteln der Millionenstadt, Kranken und Kindern. Außerdem lehrte er an einer privaten Akademie römisches und kanonisches Recht.

Am 2. Oktober 1928 gründete er das Opus Dei (Werk Gottes). Die Grundinspiration Escrivás war einfach: Das "Werk" soll Menschen aller Gesellschaftsschichten eine besondere Berufung erschließen, die darin besteht, den Alltag zu heiligen und apostolisch zu wirken. Escrivás katechetische Grundprinzipien - darunter auch der Satz "Ohne Freiheit kann man Gott nicht lieben" - wurden dank seines bekanntesten Buches "Der Weg" (erstmals erschienen 1934, Gesamtauflage mehr als drei Millionen) weltweit verbreitet.

Escrivá ließ sich 1946 in Rom nieder, um die endgültige kirchenrechtliche Anerkennung des Opus Dei vorzubereiten und von hier aus gemäß dem universalen Zug der Gründung die Ausbreitung des Werkes in der ganzen Welt voranzutreiben. Dazu unternahm er selbst viele Reisen in Europa, so auch 1955 nach Österreich. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) verfolgte er mit großer Anteilnahme und konnte zu seiner Freude die Übereinstimmung seiner Botschaft mit der Konzilslehre feststellen. Er starb 1975, wurde 1992 selig und 2002 heilig gesprochen.

Abschluss der Jubiläumsausstellung

Die von Kardinal Schönborn gefeierte Festmesse zu Ehren des Hl. Josefmaria, bei der auch die beiden Altrektoren von St. Peter, Johannes B. Torelló und Werner Litzka konzelebrierten, stellte zugleich den Abschluss der Jubiläumsausstellung „Christsein im Alltag“ dar. Die Ausstellung in der Krypta unter der Wiener Peterskirche war der Tätigkeit des Opus Dei in Österreich seit 50 Jahren gewidmet. Kurator war der spanische Journalist Ricardo Estarriol - "Mann der ersten Stunde" des Opus Dei in Wien.

Die Österreichbesuche des Gründers 1955, die Ankunft der ersten Mitglieder 1957 und die Ausbreitung des Opus Dei in Österreich wurden in der Ausstellung thematisiert. Das Rahmenprogramm bot vielfältige Möglichkeiten zu persönlicher Begegnung und weiterführender Information. Individuelle Führungen, Informationsabende und Dokumentationen fanden statt. Besonderen Anklang fanden eine Lesung von Texten des Hl. Josefmaria durch Burgschauspieler Michael König, ein Erfahrungsbericht von Richard Estarriol und der Vortrag „Die Frau im Opus Dei“, in dem Inge Ebner den Hl. Josefmaria als Vorreiter eines neuen Feminismus charakterisierte.

Abschließend betonte der Regionalvikar Martin Schlag noch einmal die pastorale Bedeutung  der Ausstellung: „50 Jahre sind auch ein Anlass, voll Hoffnung in die Zukunft zu blicken. ‚Gott, der das gute Werk begonnen hat, wird es auch vollenden’ (vgl. Phil 1, 6). Ich darf in meiner Seelsorge erfahren, dass viele Menschen einen Weg suchen, auf dem sie nicht trotz, sondern durch ihre Arbeit und ihre alltägliche Beschäftigungen zu Gott finden können. Ich würde mich freuen, wenn die Ausstellung dazu einige Anregungen bieten konnte.“