Escrivá – Vorläufer des Zweiten Vatikanums. (Kardinal Karl Lehmann)

Tafel 3: Die Botschaft des Opus Dei

Heiligkeit – Aufgabe aller Christen

"Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung." Mit Worten des Apostels Paulus verkündete Escrivá, dass das Streben nach Heiligkeit ein Ideal für alle Menschen – gerade auch für die Laien – wäre. Escrivá knüpfte an das urchristliche Verständnis der Taufberufung an: Kraft der Taufe sind alle Christen Töchter und Söhne Gottes. Und damit berufen, in ihren jeweiligen Lebensumständen nach Heiligkeit zu streben.

„Inmitten der durch und durch materiellen irdischen Dinge müssen wir uns bemühen, heilig zu werden, indem wir Gott und allen Menschen dienen“, schrieb der Gründer des Opus Dei. Die Familie, die Arbeit und die Beschäftigungen jeden Augenblicks sind ständige Gelegenheiten, Christus zu begegnen und ihn nachzuahmen, indem man sich bemüht, die menschlichen und christlichen Tugenden auszuüben: Liebe, Geduld, Demut, Arbeitsamkeit, Gerechtigkeit, Freude usw.

Der hl. Josefmaria prägte so das moderne Bild des Laienchristen mit. Im Zweiten Vatikanum fand seine Lehre ihre ausdrückliche Bestätigung: in der Erinnerung aller Christen an „die allgemeine Berufung zur Heiligkeit“. Das Opus Dei verbreitet diese Botschaft der Kirche.

Leben aus einem Guss

Der Alltag bedeutet für Escrivá einen ständigen Umgang mit Gott. Familie, Arbeit und Alltagspfl ichten, alles Gewöhnliche, erhalten so eine eminent positive Bedeutung. Sie sind kein Hindernis, vielmehr eine Gelegenheit zur Begegnung mit Gott.

Escrivá beschrieb den Weg der Heiligung unter anderem so: „Die Heiligkeit, die der Herr von dir will, ist nur zu erlangen durch das Ernstnehmen der Arbeit und der alltäglichen, meistens unscheinbaren Pfl ichten, aus Liebe zu Gott.“ Für den hl. Josefmaria sind die Welt und der Alltag der eigentliche Ort der täglichen Begegnung mit Christus. Alles kann aus Liebe zu Gott getan und in eine geistliche Opfergabe verwandelt werden.