Der Hl. Josefmaria als Fürsprecher

Zum Gedenktag des heiligen Josefmaria schreibt der Journalist und Buchautor Paul Badde aus Rom

Vor zwei Jahren wurden meine Frau und ich in Jerusalem als Oblaten der Dormitio-Abtei aufgenommen. Der heilige Benedikt ist seitdem also auch unser geistiger Vater. Trotzdem bleiben wir auch den Kapuzinern verbunden, mit einem ganz anderen Kreis von Heiligen, von Pater Pio bis zum heiligen Antonius und dem heiligen Franziskus. Dominikanerinnen haben uns schließlich in den letzten Jahren auch noch zu ihren Heiligen besonders hingeführt: zum heiligen Dominikus, zu Katharina von Siena, zu Thomas von Aquin bis zu Pius V., dem großen Rosenkranzpapst. Dazu kommen natürlich noch die Namenspatrone unserer Kinder, von Abraham über Bernhard, Joseph, Jakob, Maria Magdalena bis hin zu Christina und den klassischen Nothelfern der Kirche, von denen mir meine Mutter schon erzählte. Die Apostel – von Judas Thaddäus, dem Patron für aussichtslose Fälle – bis zu Petrus und Paulus, muss ich kaum erwähnen. Diese Kreise dieser Heiligen überlappen sich um uns herum wie Olympische Ringe zu einer großen Familie. 

Der heilige Josefmaria spielt in diesem Verbund nun eine Sonderrolle. Wir gehören dem Opus Dei nicht an und werden ihm auch nicht angehören. Am Gedenktag des heiligen Josefmaria Escrivá de Balaguer am 26. Juni besuchen wir aber, wenn wir können, sein Grab in der Prälaturkirche Santa Maria della Pace in Rom. Die Ruhe, mit der er da verehrt wird, hat etwas Ergreifendes. Doch wir kommen vor allem – und immer gern – wegen einer persönlichen Dankesschuld. Denn vor Jahren hat uns eine Freundin den heiligen Josefmaria einmal als ganz besonderen Nothelfer in verzwickten Fällen empfohlen und dazu gleich die Novene mitgegeben, die sie dann zu beten beginne. Diese Bittnovene haben wir kurz danach erstmals ausprobiert und gleich erfahren: Josefmaria hat pünktlicher geholfen als ein italienischer Klempner. Jedoch mit dem gleichen Sachverstand bei der Behebung der Not, für die er angerufen wurde. 

Der Text der Novene ist in sich schon wunderschön als Kompass zur Wiederbelebung eines wahrhaft katholischen Lebens. Doch nicht weniger schön ist die Hilfe, die der Heilige danach durch seine Fürsprache im Himmel bewirkt. Diese Erfahrung haben wir seitdem viele Male gemacht, oft auf höchst originelle und witzige Weise, und mit vielen geteilt, denen wir davon weiter erzählt haben. Darum erzählen wir auch jetzt davon weiter. Wir rufen den heiligen Josefmaria an wie einen Notdienst. In seiner zuverlässigen Erhörung ist er uns darüber zum großen Nothelfer unserer Tage geworden. Gott sei Dank, und Josef und Maria natürlich, den Namenspatronen des Heiligen!