Das Opus Dei wählt einen neuen Prälaten

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1. Der Wahlkongress: Vier Teilnehmer aus Österreich

Am Samstag, 21. Jänner 2017 beginnt in Rom das Wahlverfahren zur Bestellung des neuen Prälaten (Oberhirte) des Opus Dei. Am Wahlprozess sind insgesamt 194 Mitglieder des Opus Dei beteiligt , sowohl Laien als auch Priester . Sie stammen aus 67 Ländern .

Aus Österreich sind vier Vertreter wahlberechtigt , unter ihnen der Regionalvikar Ludwig Juza sowie Bischof Klaus Küng, der von 1976 bis 1989 das Amt des Regionalvikars von Österreich innehatte.

Das Ergebnis der Wahl muss dem Papst mitgeteilt werden, der die Wahl bestätigt und damit den Prälaten ernennt .

Am 12. Dezember 2016 war der bisherige Prälat, Bischof Javier Echevarría, im Alter von 84 Jahren in Rom gestorben. Er hatte das Opus Dei seit 1994 als zweiter Nachfolger des Gründers geleitet. In seiner Amtszeit hat sich das Opus Dei in 16 neue Länder ausgebreitet.

2. Das Opus Dei: eine Seelsorgeeinrichtung der katholischen Kirche, im Dienst an den Diözesen

Das Opus Dei („Werk Gottes“) ist eine Seelsorgeeinrichtung der katholischen Kirche. Es wurde 1928 in Madrid vom hl. Josefmaria Escrivá(1902-1975) gegründet und 1982 von Papst Johannes Paul II. als Personalprälatur der katholischen Kirche errichtet, das damit eine Rechtsform erhielt, die im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) eingeführt wurde.

Am 6. Oktober 2002 wurde Josefmaria Escrivá in Rom im Beisein von rund 350.000 Pilgern aus aller Welt heiliggesprochen. In seiner Predigt nannte Papst Johannes Paul II. den Gründer des Opus Dei den „Heiligen des Alltags“. Unter Papst Franziskus wurde auch sein erster Nachfolger. Bischof Alvaro del Portillo (1914-1994) im Jahr 2014 in Madrid seliggesprochen. Papst Franziskus hat wie viele andere Persönlichkeiten vor ihm Escrivá als einen „Vorläufer des Zweiten Vatikanischen Konzils" bezeichnet. Papst Franziskus stand in einer herzlichen Beziehung zum verstorbenen Prälaten des Opus Dei, Bischof Echevarría, den er noch am
7. November 2016 zu einer Privataudienz empfangen hatte.

Die Tätigkeit des Opus Dei fügt sich harmonisch in die Seelsorgearbeit der Diözesen ein. So beginnt Opus Dei sein Wirken in einer Diözese immer erst nach ausdrücklicher Zustimmung des Bischofs. Die seelsorgliche Tätigkeit des Opus Dei führt zur Stärkung der christlichen Weltverantwortung, was sich hilfreich und belebend auf die Diözesen auswirkt.

3. Was ist die Aufgabe des Opus Dei? Kernpunkte der Spiritualität

Das Opus Dei wirkt am Evangelisierungsauftrag der Kirche mit: Seine konkrete Aufgabe besteht darin, unter Christen aller sozialen Schichten das Streben nach Heiligkeit inmitten der Welt zu fördern, insbesondere durch die Heiligung der beruflichen Arbeit ( vgl. Zeugnisse).

Der hl. Josefmaria hat im Arbeitsleben Jesu in Nazareth das Paradigma für die Begegnung mit Gott im Alltag gesehen. Für viele Menschen ist diese Botschaft der Heiligung der Arbeit zu einem wichtigen Baustein ihres christlichen Lebens geworden. Weitere Kennzeichen der Spiritualität des Opus Dei sind unter anderem das Leben im Geist der Gotteskindschaft , die Hochschätzung der Ehe als einer christlichen Berufung , die Liebe zur persönlichen Freiheit und damit zum Pluralismus der Meinungen und Optionen sowie eine klare soziale Sensibilität , die sich in zahlreichen Bildungs- und Sozialwerken niederschlägt (vgl. Soziale Initiativen).

Das Opus Dei war überdies die erste Institution der katholischen Kirche , der der Heilige Stuhl bereits in den 1950ern gestattet hat, auch Nichtkatholiken und Menschen anderer Religionen offiziell zu Mitarbeitern zu ernennen. Unter ihnen sind Orthodoxe, Protestanten, Anglikaner sowie Juden, Muslime, Hindus oder auch Buddhisten. Die Ökumene und das friedliche Zusammenleben aller Menschen, gleich welcher Religion, waren für den Gründer des Opus Dei ein großes Anliegen. Aktuelles Beispiel der Zusammenarbeit von Christen, Juden und Muslimen ist das 2016 eröffnete Pilgerzentrum und Tagungshaus Saxum im Heiligen Land. Die Bildungszentren des Opus Dei stehen Menschen aller Weltanschauung offen.

Die Haupttätigkeit des Opus Dei besteht darin, seine Mitglieder und alle, die daran Interesse haben , geistlich zu bilden und pastoral zu begleiten . Jeder einzelne soll dadurch befähigt werden, an seinem Platz in Kirche und Welt eigenständig die Botschaft des Evangeliums weiterzutragen und den allgemeinen Ruf zur Heiligkeit bekannt zu machen.

4. Wie wird der Prälat gewählt?

Es gilt das kanonische Wahlsystem , wie es das Kirchengesetzbuch (Codex Iuris Canonici) für die Besetzung von Kirchenämtern festgelegt (vgl. CIC, c. 164-179). Es wird durch die einschlägigen Bestimmungen der Statuten der Prälatur Opus Dei ergänzt, die vorsehen, dass die Wahl spätestens drei Monate nach dem Tod des Prälaten stattfinden muss.

Bis zur Ernennung des neuen Prälaten leitet das Opus Dei der Auxiliarvikar, Msgr. Fernando Ocáriz. Nur ein Priester kann zum Prälaten gewählt werden. Er muss mind. 40 Jahre alt sein, selbst dem Wahlkongress angehören und seit mindestens zehn Jahren Mitglied des Opus Dei sein, davon wenigstens fünf Jahre als Priester. Aktuell erfüllen 94 Kandidaten diese Voraussetzungen, sie stammen aus 45 Ländern .

Der Prälat soll sich darüber hinaus durch eine vorbildliche Lebensführung, Gottes- und Nächstenliebe, Klugheit, Frömmigkeitsleben, Liebe zur Kirche und ihrem Lehramt und die Treue zum Geist des Opus Dei auszeichnen.

Das Wahlverfahren beginnt am 21. Jänner mit einer Plenarversammlung des zentralen Leitungsorgans der Frauen (Zentralassessorat). Sie schlagen dem Wahlkongress Kandidaten vor, die sie als für das Amt besonders geeignet erachten. Die Wahlmänner, die am 23. Jänner zum Wahlkongress zusammentreffen, müssen diese Vorschläge berücksichtigen. Das Wahlergebnis wird dem Papst mitgeteilt, der die Wahl bestätigt und damit den Prälaten ernennt.

5. Die Leitung des Opus Dei

Die Leitung des Opus Dei liegt beim Prälaten als seinem Oberhirten (Ordinarius proprius) . Er wird in der Ausübung seines Amtes von seinen Vikaren und von zwei Ratsgremien unterstützt, die mehrheitlich aus Laien bestehen: dem Zentralassessorat auf Seiten der Frauen und dem Generalrat auf Seiten der Männer. Der Zentralsitz befindet sich in Rom.

Die Prälatur ist geografisch in sogenannte Regionen aufgeteilt, die zumeist mit einem Land zusammenfallen. Sie werden von einem Regionalvikar geleitet, wiederum unterstützt von zwei Räten, dem Regionalassessorat und der Regionalkommission. Auf lokaler Ebene schließlich gliedert sich das Opus Dei in sog. Zentren.

6. Die Mitglieder: International und Österreich

Dem Opus Dei können erwachsene Katholiken angehören, Männer und Frauen jeglichen Alters, Berufes und Bildungsstandes, die sich von Gott dazu gerufen fühlen, ihren Alltag nach der Spiritualität des Opus Dei zu heiligen und die Botschaft von der Heiligkeit mitten in der Welt auch anderen nahe zu bringen.

Inzwischen ist das Opus Dei in 67 Ländern tätig. Es gehören ihm weltweit knapp 92.600 Mitglieder an, 98 Prozent der Mitglieder sind Laie n, es gibt mehr Frauen (57%) als Männer (43%). 70 Prozent der Mitglieder sind verheiratet , 30 Prozent leben als zölibatäre Laien, zwei Prozent sind Priester.

Außerdem gehören der mit dem Opus Dei untrennbar verbundenen Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz rund 1.900 Diözesanpriester an. Zu den sog. Mitarbeitern des Opus Dei zählen Menschen aller christlichen Konfessionen und auch anderer Religionen.

In Österreich hat das Opus Dei seine Tätigkeit im Jahr 1957 begonnen. Kardinal Franz König hat als Erzbischof von Wien den Priestern des Opus Dei die Seelsorge an der Wiener Peterskirche übertragen. Derzeit untersteht dem Regionalvikar für Österreich auch die pastorale Arbeit des Werkes in Ungarn und Rumänien. Das Opus Dei hat in der Region Österreich rund 400 Mitglieder, darunter 20 Priester . In Wien, Niederösterreich, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Dornbirn sowie Budapest und Bukarest betreut die Prälatur Bildungseinrichtungen für Berufstätige, Jugendliche und Familien. (Informationen: www.opusdei.at)

7. Weitere Quellen

Offizielle Webseite der Prälatur Opus Dei: www.opusdei.org

Opus Dei – Österreich: www.opusdei.at

Fotos: https://www.flickr.com/opus-dei/

Video-Youtube Kanal: https://www.youtube.com/OpusDeiWorld

Webseite über den heiligen Josefmaria Escrivá: https://www.de.josemariaescriva.info/

Twitter:@opusdei_at

Wien, 20.1.2017

Pressestelle
OPUS DEI – Österreich
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