26. Juni: Gedenktag des Hl. Josefmaria

Messfeiern in Österreich 2008

Bischof Küng

St. Pölten (KAP) "Jeder Mensch soll Christus abbilden": Dieses Zitat des Heiligen Josemaría Escrivá betonte der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng am Donnerstag, dem 26. Juni 2008, bei einem Gottesdienst im Gedenken an den vor 33 Jahren in Rom verstorbenen Opus Dei-Gründer. Der Heilige habe erkannt, dass die Sendung der Kirche nicht nur eine Aufgabe der Apostel, ihrer Nachfolger und engeren Mitarbeiter sei, sondern aller Getaufter, so Küng in seiner Predigt im St. Pöltener Dom.

Jeder Christ solle Jesus in seinem Herzen tragen und durch sein Apostolat in der Begegnung mit anderen Menschen gleichsam "zur Welt bringen". "Jeder Getaufte, der seine Verantwortung gegenüber anderen wahrnimmt, wird so zu einem Boten Christi", unterstrich der Bischof.

Das Opus Dei habe ganz klein begonnen, so Küng. "Aus diesem Samenkorn ist heute ein großer Baum geworden", betonte der St. Pöltner Bischof, der selbst von 1976 bis 1989 Regionalvikar des Opus Dei in Österreich war.

Dom St. Pölten

"Josemaría Escrivá wollte beten und nachdenken, als ihm die tieferen Zusammenhänge christlichen Lebens bewusst wurden. Der junge Priester begann daraufhin, junge Leute um sich zu versammeln und sie zur radikalen Lebenshingabe an Gott und zum Apostolat zu ermutigen", erzählte Bischof Küng in seiner Predigt. Dieser Weg habe zuerst als "Weg der Heiligung für Laien in der beruflichen und alltäglichen Arbeit" begonnen. Erst 1944 seien die ersten drei Priester für das Opus Dei geweiht worden.

Escrivás zentrale Botschaft, wonach alle Getauften zur Sendung der Kirche berufen sind, stelle auch eine der Kernaussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils dar, betonte Küng. Der Opus Dei-Gründer habe sich über das Konzil sehr gefreut, so Bischof Küng. Er sei aber auch traurig geworden, als er gesehen habe, wie das Laienapostolat oft verzerrt und missverstanden worden sei. (ende)

Weihbischof Scharl

In Wien feierte Weihbischof Franz Scharl den Gedenktag des Hl. Josefmaria in der Rektoratskirche St. Peter, die Kardinal Franz König 1970 Priestern des Opus Dei anvertraute. Weihbischof Scharl betonte in seiner Predigt die tiefe Erfahrung der Gotteskindschaft, die dem Hl. Josefmaria geschenkt worden sei. Geist und Praxis des Opus Dei würden aus dieser Quelle gespeist und erhielten gemäß der Lehre des Apostels Paulus aus dem Römerbrief etwas Freies, Unbeschwertes: die Entdeckung, dass Christinnen und Christen als Töchter und Söhne Gottes in ihrem Alltag zu Gott vertrauensvoll: „Abba, Vater!“ sagen dürfen.

Generalvikar Elbs

Der Generalvikar der Diözese Feldkirch, Benno Elbs, knüpfte bei der Feier in Dornbirn-Haselstauden an das Evangelium vom wunderbaren Fischfang an und empfahl den Tagesheiligen als Beispiel und Helfer, um die Segel des christlichen Lebens zu setzen. In einer Zeit, in der die Kirche im Gegenwind liege, komme es nämlich darauf an, sich die alte Erfahrung vor Augen zu halten, dass der wahre Feind des Seglers nicht der Gegenwind, sondern die Flaute ist. Mit den Segeln des Gemeinschafts- Gottes-, und Selbstbewusstseins könne man wie Petrus auf das Wort Christi „Fahr hinaus auf den See!“ antworten: „Meister, wenn du es sagst werde ich die Netze auswerfen.“

Dompfarrer Lafer

Im Graz er Dom feierte Dompfarrer Gottfried Lafer die Messe zu Ehren des Hl. Josefmaria. Kaplan Johannes Biener vom LKH Graz predigte über die apostolische Wirksamkeit, die dem Wirken des Hl. Josefmaria beschieden war. Kaplan Biener verwies auf Gebet und Tiefgang im Innenleben als unabdingbare Voraussetzung für das Apostolat im Alltag. Ein gutes Rezept des Opus Dei-Gründers sei dafür gewesen: "Zuerst Gebet, dann Buße, an dritter Stelle, weit an ›dritter Stelle‹, das Tun". In der anschließenden eucharistischen Anbetung, an der auch viele junge Eltern mit ihren Kindern teilnahmen, wurden Texte des Hl. Josefmaria vorgetragen.

Generalvikar Bürgler

Schon am Vortag feierte Dr. Fritz Brunthaler die Messe zum Gedenken an den Gründer des Opus Dei in Linz bei den Barmherzigen Brüdern. Am 30. Juni fand die liturgische Feier des Hl. Josefmaria in der Spitalskirche in Innsbruck statt, zelebriert von Generalvikar Jakob Bürgler. Der Innsbrucker Generalvikar verglich die Botschaft vom Streben nach Heiligkeit mitten in der Welt, deren Verkündigung der Hl. Josefmaria sein Leben gewidmet hatte, mit der Mühsal und Schönheit einer Bergtour. Man müsse schon die konkrete Anstrengung, die Erfahrung der eigenen Fehler auf sich nehmen, um das Ziel auf einem Weg, der Liebe ist, zu erreichen. Dafür werde man aber schon unterwegs zum Staunen und Freiwerden befähigt. „Lassen wir uns also alle einladen!“, schloss Generalvikar Bürgler, die Heiligkeit sei für alle da.

In der Oberwart er Spitalskirche wird Dr. Rainer Tagwerker den „Heiligen des Gewöhnlichen“, wie Papst Johannes Paul II. Josemaría Escrivá nannte, am 3. Juli feiern.