Im Film schlägt die Mutter des Gründers den Namen „Opus Dei“ vor. War das so? Welche Rolle spielte die Mutter des hl. Josefmaria überhaupt auf seinem Weg?
Das Unternehmen zu dem sich der hl. Josefmaria seit 1928 gerufen fühlte, kam ohne Namen zur Welt. Er wusste, dass es ein göttliches Werk war und nannte es deshalb oftmals „das Werk Gottes” oder einfach ohne weitere Hinzufügung „das Werk“.
Die Szene, in der der hl. Josefmaria einen Speisekelch mit Hostien versteckt und damit in der Metro flieht, spielt sie im Film vor Ausbruch des Krieges oder danach?
Diese Szene des Films scheint einer Tatsache nachempfunden zu sein, die sich fünf Jahre vor Beginn des Krieges, in den ersten Wochen nach Beginn der Republik (14.4.31) ereignete, als am 11. und 12. Mai 1931 viele Köster in Madrid in Brand gesteckt wurden.
Gab es schon die weibliche Abteilung, als der hl. Josefmaria den Bischof aufsuchte, oder wurde sie erst Jahre nach dem Opus Dei gegründet?
Im Film wird ein Gespräch zwischen dem Bischof von Madrid und dem hl. Josefmaria gezeigt, das kurz nach der Gründung des Werkes stattfand. Diese Szene beruht nicht auf einer historischen Tatsache, denn im Film werden mehrere Dinge aus verschiedenen Epochen verwoben.
Wie viele Mitglieder hatte das Opus Dei, als der Bürgerkrieg begann? Ist jemand bei den Kämpfen umgekommen?
Auf Grund der Daten, die sich aus den Veröffentlichungen der einzelnen Biographien erschließen lassen, lässt sich keine genaue Angabe über den Mitgliederstand zu Beginn des Bürgerkrieges machen. Es werden circa 50 Personen gewesen sein, wenn man Männer und Frauen berücksichtigt, die zudem erst mehr oder weniger definitiv dem Opus Dei angehörten.
War Pedro Casciaro nicht Republikaner wie seine übrige Familie?
In seinem Buch „Nicht einmal im Traum”(deutsche Fassung 2002) nimmt Pedro Casciaro nicht zu seinen politischen Aktivitäten während seiner Jugend Stellung, obwohl er an manchen Stellen seine Sympathie für die Republik erkennen lässt.
Stimmt die Szene, in der sich in einem „Waffenlager“ im Haus eines republikanischen Hauptmanns versteckt?
Die Szene, wie sie im Film erscheint, ist nicht historisch. Allerdings gab es wohl viele gefährliche Situationen, in denen der hl. Josefmaria beinahe von den Milizsoldaten entdeckt wurde.
Der Bischof sagt zu Josefmaria, dass sich sein Vorschlag sehr „protestantisch“ anhört. Sieht Joffé den hl. Josefmaría als jemanden, der seiner Zeit voraus ist? War das wirklich so?
In gewisser Weise trifft das zu. Viele kirchliche Würdenträger (z. B. Kardinal Lehmann, Kardinal Franz König) behaupten, dass der hl. Josefmaria den Laien in der Kirche eine neue Rolle zugewiesen hat, die später vom II. Vatikanischen Konzil feierlich bestätigt wurde.
Beim Anschauen des Films mit Freunden konnten wir uns nicht erklären, wer wohl Aline, die Rothaarige, sein sollte (ein Engel, die Muttergottes o.ä).
Roland Joffé sagte bei einem Interview dazu: “Im Film tritt an einer Stelle, an der Josefmaria nahe daran ist, den Glauben an Gott zu verlieren, da Gott inmitten des Hasses zu schweigen scheint, ein Mädchen auf, die Patientin der Klinik von Dr. Suils ist. Sie spricht ihn darauf an: „Gott spricht nicht mit Dir? Ist es nicht so?“
Entspricht Manolo, der Hauptdarsteller des Films, einer realen Person? Hatte der hl. Josefmaria einen Freund namens Manolo?
“Manolo“ ist eine erfundene Person. Es gibt keine Parallelen zwischen ihm und denjenigen, die mit dem hl. Josefmaria im Seminar San Carlos in Saragossa zusammen waren.
Der hl. Josefmaria und das Zweite Vatikanische Konzil
"Die Biographien des hl. Josefmaria berichten gewöhnlich darüber, dass er während des Zweiten Vatikanischen Konzils mit vielen Teilnehmern dieses herausragenden und immer noch diskutierten Ereignisses der Kirche sprach.". Wir veröffentlichen einen Artikel von www.vaticaninsider.it über eine Arbeit von Prof. Carlo Pioppi.