Während der Woche der Einheit der Christen vom 18. bis zum 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des Apostels Paulus sind die Christen zu intensiverem Gebet aufgerufen.
Mit dem gleichen Geist
Bitte Gott darum, daß in der heiligen Kirche, unserer Mutter, die Herzen aller - wie zur Zeit der Urchristen - als ein einziges Herz schlagen, damit das Wort der Schrift sich bis zum Ende der Zeiten wirklich erfülle: »Multitudinis autem credentium erat cor unum et anima una« - die Gläubigen waren ein Herz und eine Seele.
Ich meine das sehr ernst: du darfst diese heilige Einheit nicht verletzen. Betrachte dies in deinem Gebet!
Im Feuer der Schmiede, 632
Opfere das Gebet, die Sühne, die Arbeit für dieses Anliegen auf: »Ut sint unum!« - auf daß alle Christen eines Willens, eines Herzens, eines Geistes sind und damit wir alle, eng verbunden mit dem Papst, zu Jesus gelangen durch Maria: »Omnes cum Petro ad Iesum per Mariam!«
Im Feuer der Schmiede, 647
Nimm folgendes Anliegen in dein tägliches Gebet: daß alle katholischen Christen treu sind, daß wir entschieden um die Heiligkeit kämpfen.
Eine selbstverständliche Aufforderung! Was denn sonst könnten wir denen wünschen, die wir lieben und die mit uns durch das starke Band des Glaubens verbunden sind?
Im Feuer der Schmiede, 925
Jesus spricht: »So sage auch ich euch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden.«
Bete. Bei welcher menschlichen Unternehmung könnte man dir größere Erfolgschancen zusichern?
Der Weg, 96
Das Herz weiten
Ich verehre mit allen meinen Kräften das Rom des Petrus und des Paulus, das getränkt ist vom Blut der Märtyrer, den Mittelpunkt, von dem so viele hinausgezogen sind in die ganze Welt, um die Heilsbotschaft Christi zu verkünden. Römisch sein bedeutet in keiner Weise Abkapselung, sondern rechte Ökumene; es beinhaltet den Wunsch, das Herz weit zu machen, es allen Menschen mit dem Erlöserverlangen Christi zu öffnen, der alle sucht und alle aufnimmt, weil Er alle zuerst geliebt hat.
Liebe zur Kirche, 28
Die Ausgießung des Heiligen Geistes, die uns christusförmig macht, führt uns zu der Erkenntnis, daß wir Kinder Gottes sind. Der Tröster, der die Liebe ist, lehrt uns, auf diese Tugend unser ganzes Leben zu gründen; und consummati in unum, einsgeworden mit Christus, können wir unter den Menschen das sein, was nach dem heiligen Augustinus die Eucharistie ist: Zeichen der Einheit, Band der Liebe.
Christus begegnen, 87
In Einheit leben
Mit welch wunderbaren Schattierungen hat unser Herr doch von dieser Lehre gesprochen. Er reiht ein Gleichnis und ein Bild an das andere, damit wir sie verstehen, damit diese Leidenschaft für die Einheit unserer Seele tief eingeprägt bleibt. Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet Er ab; jede, die Frucht bringt, reinigt Er, damit sie noch mehr Frucht bringe... Bleibt in mir, und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich selbst keine Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt viele Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun (Joh 15,1-5).
Liebe zur Kirche, 20
Es tut not, diese Brüderlichkeit, die von den ersten Christen so tief gelebt wurde, wieder zu erneuern
Wesentlicher Bestandteil des christlichen Geistes ist nicht allein die Einheit mit der Hierarchie - mit dem Papst und den Bischöfen -, sondern auch die Verbundenheit mit den übrigen Brüdern im Glauben. Seit langem bin ich der Meinung, daß eines der größten Übel der Kirche unserer Zeit in der Unkenntnis vieler Katholiken darüber besteht, was die Katholiken anderer Länder und anderer gesellschaftlicher Schichten denken und tun. Es tut not, diese Brüderlichkeit, die von den ersten Christen so tief gelebt wurde, wieder zu erneuern. Auf diese Weise werden wir uns vereint wissen und gleichzeitig die Vielfalt der persönlichen Berufungen lieben. Und so werden viele ungerechte und beleidigende Urteile vermieden werden, die bestimmte kleine Gruppen im Namen des Katholizismus gegen andere Glaubensbrüder verbreiten, die in ihrem Land unter den besonderen Umständen rechtschaffen und opferbereit handeln.
Gespräche, 61
Du warst verblüfft darüber, dass ich die mangelnde »Gleichförmigkeit« in diesem Apostolat, in dem du arbeitest, guthieß.
Und ich sagte dir: Einheit und Vielfalt. - Ihr müsst so verschieden sein, wie die Heiligen im Himmel verschieden sind, denn jeder von ihnen hat seine besondere persönliche Note. - Darüber hinaus aber müsst ihr euch gleichen wie die Heiligen, die keine Heiligen wären, wäre nicht jeder von ihnen eins mit Christus geworden.
Der Weg, 947
Im Gedanken an so manche Situation der Geschichte, die der Teufel aufs neue herbeizuführen sucht, scheint mir das, was du über Loyalität schreibst, ins Schwarze zu treffen: »Den ganzen Tag über steigt mir aus Kopf, Herz und Mund das Stoßgebet zum Himmel: Rom!«
Die Spur des Sämanns, 344
Die universelle Kirche zeigt sich uns als ein Volk, dessen Einheit aus der Einheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes hervorgeht (Cyprian, De dominica oratione, 23), so lesen wir beim heiligen Cyprian: Die Kirche wurzelt im grundlegenden Geheimnis unseres katholischen Glaubens: in der wesenhaften Einheit des dreifaltigen Gottes.
Die Liebe zum Heiligen Vater muss eine herrliche Leidenschaft in uns sein, denn in ihm sehen wir Christus
Liebe zur Kirche, 1
Mit der gegenseitigen Hilfe
Denke an deine Mutter, die heilige Kirche, und überlege: Was ein Glied empfindet, empfindet auch der ganze Leib.
Dein Körper bedarf jedes seiner Glieder, aber auch umgekehrt benötigt jedes einzelne Teil diese Ganzheit des Leibes. Wie stünde es denn um mich, wenn meine Hand nicht mehr ihren Dienst täte!... Oder wenn mein Herz zu schlagen aufhörte!
Im Feuer der Schmiede, 471
Du wirst deine Pflicht leichter erfüllen, wenn du an die Hilfe denkst, die deine Brüder dir leisten. Und an die Hilfe, die du ihnen versagst, wenn du nicht treu bist.
Der Weg, 549
Der Bezugspunkt ist Petrus
Es gibt keine andere katholische Kirche als jene, die, auf den einen Petrus auferbaut, in der Einheit des Glaubens und der Liebe heranwächst zum einen zusammengefügten und zusammengehaltenen Leib. Wir werden dazu beitragen, die Apostolizität in den Augen aller deutlicher sichtbar zu machen, wenn wir unsere Einheit mit dem Papst, die ja Einheit mit Petrus ist, mit ausgesuchter Treue unter Beweis stellen. Die Liebe zum Heiligen Vater muß eine herrliche Leidenschaft in uns sein, denn in ihm sehen wir Christus. Wenn wir mit dem Herrn im Gebet verkehren, werden wir einen klaren Blick bekommen, der uns auch hinter Ereignissen, die wir vielleicht manchmal nicht verstehen oder die uns Kummer bereiten und die Tränen in die Augen treiben, das Wirken des Heiligen Geistes erkennen läßt.
Liebe zur Kirche, 30