Patriarch Teoctist beigesetzt

Der im Alter von 92 Jahren verstorbene Patriarch der rumänisch-orthodoxen Kirche, Teoctist, ist am vergangenen Freitag, 3. August, in Bukarest beigesetzt worden. Vielen Angehörigen und Freunden des Opus Dei ist diese Gestalt der Ostkirche von einer ganz besonderen Gelegenheit des Jahres 2002 her unvergesslich.

Der Patriarch Teoctist zusammen mit Johannes Paul II am Tag der Danksagung für die Heiligsprechung von Josemaría Escrivá

Am Tag nach der Heiligsprechung Josemaría Escrivás fand am 7. Oktober 2002 auf dem Petersplatz eine Audienz von Papst Johannes Paul II. für Hunderttausende von Pilgern statt, die zur Heiligsprechung nach Rom gekommen waren. Gegen Ende der Begegnung kam Patriarch Teoctist hinzu. Als Gast des Päpstlichen Einheitsrates war er unmittelbar zuvor in Rom eingetroffen, um den ersten Besuch des Papstes in Rumänien zu erwidern.

Papst Johannes Paul erklärte nun dem Patriarchen, er habe die Begrüßung zwischen Papst und Patriarch bewusst in diese Audienz eingefügt, „in Anwesenheit von sehr vielen Gläubigen, die aus der ganzen Welt nach Rom gekommen sind. Die Teilnehmer an dieser unserer ersten Begegnung sind Mitglieder des Opus Dei. Sie sind gekommen, um Gott zu danken für die Heiligsprechung ihres Gründers Escrivá de Balaguer. Ich denke, dass sie sehr zufrieden sind.“

Patriarch Teoctist wurde 1915 als zehntes von elf Geschwistern in einem Dorf im Nordosten Rumäniens geboren. Mit zwanzig Jahren trat er in ein orthodoxes Mönchskloster ein. Seit 1986 hatte Teoctist den Patriarchenstuhl in Bukarest inne und war damit das Oberhaupt der drittgrößten orthodoxen Kirche der Welt. Mehr als 80% der Rumänen gehören der orthodoxen Kirche an.

Den historischen Besuch von Papst Johannes Paul II 1999 in Rumänien hatte Patriarch Teoctist gegen Widerstände durchgesetzt. Hunderttausende umrahmten die Begegnung der beiden Kirchenführer mit dem Ruf "Unitate, Unitate!". Diese erste Papstreise in ein mehrheitlich orthodoxes Land war ein wichtiger Durchbruch für die Ökumene. Sie öffnete dem Papst später dann auch die Türen für den ersehnten Besuch in Griechenland.

Am 7. Oktober 2002 schloss Papst Johannes Paul die Audienz mit einer Bitte um Gebet für seine Gespräche mit dem jetzt ebenfalls Verstorbenen: „Euren Gebeten, liebe hier anwesende Gläubige, empfehle ich den römischen Aufenthalt Seiner Seligkeit Teoctist, und ich wünsche von Herzen, dass er bei allen, die ihn in meinem Namen empfangen werden, die gleichen Empfindungen finde, mit denen ich ihn heute willkommen heiße. Mögen diese Tage unseren Dialog fördern, unsere Hoffnungen nähren und unser Bewusstsein für das, was uns eint, für unsere ungeteilten Wurzeln des Glaubens, für unser liturgisches Erbe und für die gemeinsamen Heiligen und Zeugen schärfen. Der Herr lasse uns erneut erfahren, wie schön und erfreulich es ist, ihn zusammen anzubeten.“

Wir übernehmen aus der spanischen Version unserer Webseite ein Video mit Kurzkommentaren auf Spanisch und einem Ausschnitt der Papstworte auf Französisch:

VIDEO DES TREFFENS VON JOHANNES PAUL II MIT TEOCTIST