Heilig als Ehepaar – das geht nicht ohne gemeinsam getragenes Kreuz

Das Leben von Paquita und Tomás war nicht ohne Schicksalsschläge. Der Tod des ersten Kindes im Alter von 5 Jahren stellte für beide eine Begegnung mit dem Kreuz Christi dar, weil dieses Ereignis das menschliche Verstehen überstieg. Ein Informationsblatt präsentiert die Einzelheiten.

Paquita Dominguez (1912-1994) und Tomás Alvira (1906-1992) könnten das dritte Ehepaar in der Kirchengeschichte werden, das seliggesprochen wird. Der Erzbischof von Madrid hatte am 20. Februar 2009 den Seligsprechungsprozess für beide eröffnet. Regelmäßig berichtet ein Infoblatt vom Madrider Büro für Selig- und Heiligsprechungen der Prälatur Opus Dei über den Fortgang. Der Stand der Dinge: „Die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse hat die diözesanen Prozesse für gültig erklärt, und die Ausarbeitung von Stellungnahmen hat begonnen. “So steht es in der Nummer 13 des Infoblatts, das im Jahr 2021 erschienen ist. Darin wird auch das Thema „Wie man das Kreuz liebt“ aufgegriffen:

„Der heilige Josefmaria schrieb im Jahr 1970: „Wir müssen mit dem Kreuz leben und die Erkenntnis des Kreuzes lieben. Das Geheimnis des Kreuzes ist das Herzstück der christlichen Existenz.“ Die Kreuze, denen Tomás und Paquita in ihrem Leben begegneten, waren für sie eine Begegnung mit dem Kreuz Christi. Ihre Art, Schwierigkeiten zu meistern, war die Frucht eines tiefen Glaubens und bedingungsloser Hingabe. Daher kam auch das große Glück, das sie oft verspürten. Eine ihrer Töchter erinnert sich: „Dinge, die meine Eltern hätten leiden lassen können, waren mir fast alle unbekannt. Die Frucht ihres Leidens war für Gott. Sie fühlten sich nie als Opfer (1).

1971 bei einem Treffen mit dem Gründer des Opus Dei
1971 bei einem Treffen mit dem Gründer des Opus Dei

Eine der größten Tragödien war der Tod ihres Sohnes José María im Alter von 5 Jahren.

Sie sprachen selten davon, und wenn doch, dann fügten sie hinzu: „Er wird uns die Tür des Himmels öffnen.“ Jahre später schrieb Paquita an einige Neffen und Nichten, die gerade ihre erste Tochter wenige Stunden nach der Geburt verloren hatten: "Ich kann mir vorstellen, wie ihr zum Herrn sagt: Wie konntest du uns das antun! Es scheint absurd, was ich dir jetzt sage, aber es ist so, weil Gott dir vertraut hat (...). Das hat er mit Thomas und mit mir gemacht. Als wir sehr glücklich waren, als wir unseren José Mari erstmals laufen sahen (...), nahm er ihn in wenigen Stunden mit in den Himmel. Das Leben schien für uns ohne Hoffnung zu sein, der Schmerz war enorm, aber Gott ist ein Vater und sucht immer unser Wohl. Wir verstehen es nicht, aber seid versichert, dass alles, was geschehen ist, euch mit Segen und guten Dingen erfüllen wird... Bittet die Heilige Jungfrau von Pilar, euch die Kraft zu geben, die ihr jetzt so sehr braucht, und die Freude wird bald wieder euer Motto sein.“ (2)

Die Folgen eines Schlaganfalls sah Paquita als Sühne für ihre Fehler

Als Paquita durch einen Schlaganfall halbseitig gelähmt wurde, schrieb sie an einen ihrer Söhne: Ich sage nicht, dass du darum bitten sollst, dass meine Heilung schneller geht, denn alles, was mit mir geschieht, tut mir sehr gut. Ich bräuchte sie als Sühne für meine vielen Fehler in Sachen Liebe und Dankbarkeit (3).

Was Thomas betrifft, so erinnert sich seine Tochter Maria Elisabeth an ein Ereignis, das seine Liebe zum Kreuz verdeutlicht. Als ich mit meinem Vater im Prado-Museum war, fiel mir eine Bemerkung auf, die er vor einem Gemälde von El Greco machte. Es zeigt einen Christus, der das Kreuz trägt. Wir standen davor und er sagte: "Schau wie schön, das Bild heißt nicht Christus, der das Kreuz trägt, sondern Christus, der das Kreuz umarmt, verstehst Du? Christus umarmt das Kreuz...".

Und das galt auch für seine Frau: Diese Liebe zum Kreuz veranlasste sie in den letzten Tagen ihrer langen Krankheit, in denen sie sehr litt, sich an den Herrn zu wenden und zu sagen: „Herr, ich bitte dich nicht, mir meine Schmerzen zu nehmen, sondern gib mir die Kraft, sie zu ertragen“(4).

(1) Zeugnis von María Isabel Alvira (2) Brief an ihre Neffen Ana y José Luis, El Pinar del Plantío, 12. August 1993 (3) Brief an ihren Sohn Tomás (4) Zeugnis von Nieves Alvira

Weitere Informationen über das Ehepaar Alvira

Gebetserhörungen aus Zuschriften

Die Mobilität wurde nach kurzer Zeit zurückgewonnen

„Mein Mann Philip wurde mit dem Guillain-Barré-Syndrom, einer neurologischen Krankheit, bei der das Immunsystem den Körper angreift und Nervenschäden verursacht, schwer erkrankt ins Krankenhaus eingeliefert. Er konnte nicht gehen und die Muskeln in seinen Händen und Armen waren sehr schwach. Wegen der Corona-Pandemie konnte ich ihn nicht sehen und nicht bei ihm sein. Ich begann, das Gebetsbild für Paquita und Tomás zu beten und bat über eine Freundin, dass eine ihrer Töchter, die ich kannte, mir beim Beten helfen würde. Nach sechs Wochen konnte Philip zum ersten Mal wieder gehen. Sogar die Ärzte sagten, dass eine so schnelle Genesung die Wissenschaft und die Prognosen übertrifft. Das ist ein Gefallen der Alviras!“ C.S.

Die Heilung kam nach einer schweren COVID-Erkrankung

„Ich möchte einen großen Gnadenerweis festhalten, den ich der Fürsprache des Ehepaars Alvira zuschreibe. Es ist die Heilung meiner Schwester und ihres Mannes, die beide mit dem Coronavirus infiziert waren und deren vollständige Heilung nun im medizinischen Bericht bestätigt wurde. Im Fall meiner Schwester besteht kein Zweifel, dass sie dem Tod nahe war, und im Fall meines Schwagers hätte das Gleiche passieren können, wenn seine Frau ihn nicht gedrängt hätte, ins Krankenhaus zu gehen, als sich bestätigte, dass sie erkrankt war und sich in einem ernsten Zustand befand. Sobald ich die Nachricht von der Schwere der Erkrankung meiner Schwester hörte, begann ich eine tägliche Novene zu den Dienern Gottes Thomas und Paquita mit der Bitte um ihre vollständige Heilung, und zwei Tage später, als ihr Mann eingeliefert wurde, schloss ich ihn in die Bitte ein. Es waren zwei lange Wochen der Angst, gepaart mit der Hoffnung – ich würde sagen – der Gewissheit, dass Tomás und Paquita diese Heilung bekommen würden, und der Überzeugung, dass dies ohne außergewöhnliche Dinge geschehen würde, außer der Überwindung der unbestreitbaren Todesgefahr, in der er, und vor allem meine Schwester, zwei Wochen lang lebt. Sowohl mein Schwager als auch vor allem meine Schwester - denn sie hat beim Aufwachen genau beschrieben, was sie erlebt hat, was manche Qualen kennzeichnet - sind davon überzeugt, dass ein außerordentlicher Eingriff in ihre Heilung stattgefunden hat. A.A.