Meinen kurzen Bericht möchte ich mit einer Lagebeschreibung beginnen: Während der Weihnachtstage übernachtete ich in einem kleinen Appartement, das meine Freundin zusammen mit fünf weiteren Personen für die Bildungsarbeit des Werkes gemietet hat. Während der Ferien werden die Räume nicht benutzt. Meine Freundin bot mir an, dort während meines Aufenthalts in Italien wohnen zu können. Ich halte mich nämlich seit Oktober vergangenen Jahres zur Absolvierung einer Zusatzausbildung in Spanien auf. So würde ich die Weihnachtstage mit ihrer Familie in Italien verbringen können. Alles im Appartement war sehr geschmackvoll und stilvoll eingerichtet. Nichts fiel aus dem Rahmen oder war besonders auffällig.
Eines Morgens, wenige Tage bevor ich nach Spanien zurückfahren wollte, hatte ich einen Unfall, der mir im ersten Moment sehr großen Schrecken einjagte. Einer der klappbaren Stühle in der Etage, der mit Segeltuch bespannt war, brach in zweite Teile. Die Stoffbespannung war gerissen. Mir schien es unverschämt, den Stuhl einfach so zu hinterlassen. Ich dachte sogar daran, ihn einfach zu entsorgen. (So etwas fällt einem nur in Momenten großer Verzweiflung ein). Kurz danach konnte ich wieder vernünftig denken und so betete ich zunächst vertrauensvoll zu Gott. Es war nicht zu übersehen, dass ich sehr besorgt war und es mich beschäftigte, eine gute Lösung zu finden. Ich suchte nach einem Geschäft, das in der Lage war den Stuhl zu reparieren. Gleichzeitig musste ich den passenden Stoff für die Bespannung finden. Leider schienen alle meine Anstrengungen nichts zu bringen. So entschloss ich mich, einen Gebetszettel zum hl. Josefmaria zu beten, und bat ihn, alles wieder in Ordnung bringen zu können, bevor ich zurückfuhr. Danach fand ich einen Soff, der in der Farbe genau den anderen Stühlen entsprach. Der Handwerker, der die Reparatur des Stuhles vornahm, reparierte alles sogar zu einem Sonderpreis und half mir sehr durch seine Unterstützung.
Später erzählte ich kurz vor meiner Rückkehr nach Spanien meiner Freundin und ihrem Mann davon. Sie lachten sehr über meine Unternehmung und ließen mich wissen, dass sie mir gerne geholfen hätten, alles in Ordnung zu bringen. Ich hatte aber nur den Wunsch gehabt, ihnen zusätzliche Arbeit zu ersparen.
Ich danke Gott, dass er mir durch den hl. Josefmaria gezeigt hat, wie viel das Gebet vermag; und dass Gott in unserem gewöhnlichen, alltäglichen Leben zugegen ist. Wenn alles verloren scheint, zeigt Er seine Allmacht.