In der ersten Zeit wurde in einigen katholischen Milieus die Neuheit und Originalität der von Escrivá verkündeten spirituellen Botschaft nicht erfasst.
In einigen Kreisen der damaligen Gesellschaft wurde auch nicht verstanden, dass die Mitglieder des Opus Dei in voller Freiheit und Eigenverantwortung handeln. Man schätzte ihr Wirken nach Maßstäben ein, die ihrem Wesen fremd sind. Denn die Frauen und Männer des Opus Dei sind gläubige Laien, die ihre mit der Taufe empfangene christliche Berufung im Alltag leben, wo sie versuchen, Gott in der Familie, im Beruf, in den gesellschaftlichen Verbindlichkeiten usw. zu finden. Und die dabei die gleiche Freiheit genießen wie alle anderen christlichen Staatsbürger.
Zu alledem kamen auch noch verschiedene widrige gesellschaftliche Umstände, besonders der von brutaler Christenverfolgung geprägte spanische Bürgerkrieg und der Zweite Weltkrieg.
Dazu fehlten die finanziellen Mittel, um Escrivás Pläne zu verwirklichen. Zwei Gründe spielten dabei eine entscheidende Rolle: Der Gründer war finanziell in einer schwierigen Lage, denn er hatte seine Mutter und zwei Geschwister zu versorgen; und in den Anfangszeiten des Opus Dei – etwa von 1928 bis Anfang der 40er Jahre – waren die meisten Mitglieder des Werkes, von wenigen Ausnahmen abgesehen, junge Studenten die noch Jahre brauchten, bis sie das Studium beenden und beruflich arbeiten konnten.
Und schließlich fehlte verständlicherweise eine passende kirchenrechtliche Einordnung, denn das Opus Dei war ja im Sinne des Kirchenrechts ein absolut neues Phänomen.
Vgl. zu diesem Thema:
VÁZQUEZ DE PRADA, A., Der Gründer des Opus Dei, Josemaría Escrivá; Bd. 1; Die frühen Jahre, Adamas Verlag, Köln 2001, 8. Kapitel
Anmerkung: Wir stellen hier nur die deutschprachige Literatur vor. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich in anderen Sprachen, vornehmlich auf spanisch, weitergehend zu informieren, gehen Sie auf die entsprechende Version der Webseite.
Zum Einführungsartikel dieser Serie von Fragen und Antworten