Am Vorabend des Gedenktages (26.Juni) des heiligen Josefmaria Escrivá, Gründer des Opus Dei, hat Bischof DDr. Klaus Küng zu einem Gedenkgottesdienst in den Dom zu St. Pölten geladen. Er konnte dazu neben Weihbischof Dr. Heinrich Fasching, Generalvikar Leopold Schagerl und Priestern und Gläubigen aus der Diözese auch Landtagspräsident Edmund Freibauer begrüßen.
In der Predigt ging Bischof Küng auf das Wirken und Werk des Opus-Dei Gründers, des heiligen Josefmaria Escrivá, ein, der versuchte, das Ideal, Christus in seinem Beruf und Leben nachzufolgen, vor allem jungen Menschen näher zu bringen.
Er führte sie auf Wege des Gebetes. Er machte ihnen klar, dass jeder, der Gottes Willen erfüllen will, seine verschiedenen Aufgaben und Pflichten gut wahrnehmen muss, Christ sein muss - oder wie er manchmal stärker sagte - ein Christus werden muss, der für die eigene Umgebung zu Salz und Licht wird, für die anderen da ist, der zu Gott, zu Christus führt.
Die Arbeit wurde von Josefmaria Escrivá oft als Achse des Strebens nach Vollkommenheit bezeichnet. Es gehe darum, sagte er gewöhnlich, die Arbeit zu heiligen, durch die Arbeit sich selbst und die anderen zu heiligen. Die Arbeit ist, wenn sie gut getan wird, ein Weg zur eigenen Entfaltung, zur Reifung, zur Verbesserung. Den Beruf betrachtete er als Bestandteil der Berufung. Die Arbeit ist zugleich wie der Leuchter, den wir nicht unter den Schemel stellen sollen. Sie ist eine Gelegenheit, um für Gott und die Menschen da zu sein, auch eine Gelegenheit des Apostolates.
„Mein Wunsch wäre es“, so der Bischof, „dass auch in unserer Diözese viele, wir alle ermutigt werden, uns den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stellen und verbunden mit Christus unsere Aufgaben voll Vertrauen wahrzunehmen.“
Auch in anderen Messfeiern zu Ehren des Hl. Josefmaria wurde die Botschaft vom Christsein in Alltag und Arbeit aufgegriffen, so Abt Kassian Lauterer am 28. Juni in der Vorarlberger Wallfahrtskirche Maria Bildstein: Der Hl. Josefmaria habe erkannt, christliche Heiligkeit bestehe weniger in spektakulären Wundern als in den Lebensvollzügen des Alltags, besonders im Bereich der Arbeit. Schon in der Genesis stehe das schöne Bild vom Menschen als Verwalter der Schöpfung und zeige, dass Arbeit nicht nur Mühe und Plage, sondern Mitwirkung an der Schöpfung sei. Im Hinblick auf die Erlösung sehe der Hl. Josefmaria aber noch tiefer. Er lehre: Der Christ könne durch die Arbeit heilig werden.