Unsere Aufmerksamkeit gehört Maria im Monat Mai

Ein Kurzbeitrag von Prälat Christoph Bockamp, dem deutschen Regionalvikar des Opus Dei

Gerade hat Bischof Javier Echevarría, der Prälat das Opus Dei, in seinem Monatsbrief aus Rom daran erinnert, dass der Monat Mai der Marienmonat „par excellence“ ist.

Der heilge Josefmaria förderte mit großem Eifer die marianische Frömmigkeit im Werk, fühlte er sich doch im Auf und Ab seines ereignisreichen Lebens von der Fürsprache Mariens gestützt und begleitet. Immer wieder hat er Maria in schwierigen Situationen angerufen oder Wallfahrten mit einem besonderen Anliegen unternommen, etwa nach Sonsoles und Torreciudad in Spanien, nach Lourdes und Fatima oder auch zur Guadalupe in Mexiko. Sein Nachfolger an der Spitze des Werkes, der selige Bischof Alvaro, war dann in Altötting, Kevelaer, Neviges und oft bei der „Schwarzen Muttergottes in der Kupfergasse“ in Köln.

Auch für uns katholische Christen sollte die Maiwallfahrt eine lebendige Tradition sein. Unser Land ist voller Wallfahrtsorte zur Muttergottes. Altötting und Kevelaer gehören zu den bekannten, aber auch viele kleinere Wallfahrtsorte – gelegentlich sogar solche mit einer Heiligen Pforte – warten auf unseren Besuch.

Außerdem sollte Maria im Monat Mai in unserem Alltag mehr Aufmerksamkeit erhalten als sonst. Kinder pflegen manchmal den Brauch eines Maialtars mit einem Marienbild, Blumen und Kerzen in einem Winkel des Hauses. Aber auch bestimmte Gebete helfen uns: Ein liebevoller und feinfühliger Umgang mit Maria ist beim Gebet des Rosenkranzes möglich. Wie ich höre, entdecken in diesen Tagen auch junge Menschen dieses Gebet, das sie wie manche andere Gebete erst einmal lernen müssen.

Papst Franziskus erinnert in seinem jüngsten Schreiben „Amoris Laetitia“: „Das Gebet in der Familie ist ein bevorzugtes Mittel, um diesen Osterglauben auszudrücken und zu stärken. Man kann jeden Tag ein paar Minuten finden, um gemeinsam vor dem lebendigen Herrn zu stehen, ihm die Dinge zu sagen, die Sorge bereiten, zu bitten um das, was die Familie braucht, zu beten für jemanden, der einen schwierigen Moment durchmacht, von Gott die Hilfe zu erbitten, um lieben zu können, ihm zu danken für das Leben und die guten Dinge und von der Jungfrau Maria den Schutz unter ihrem mütterlichen Mantel zu erflehen.“ (Nr. 318)

Papst Johannes Paul II. empfahl vor Jahren, die lichtreichen Geheimnisse zusätzlich zu den freudenreichen, schmerzreichen und glorreichen Gesätzen zu beten. Das wird nicht täglich möglich sein, sehr wohl aber diese zwanzig Geheimnisse aus dem Lebens Jesu und Mariens kurz zu betrachten, wenn man sie in einem Gebetbuch oder im Internet nachschlägt.

Und schließlich betet die Kirche, wenn die Glocken um 12 Uhr läuten, immer das Gebet des Angelus. In unserem Land läuten die Glöcklein sogar so oft, dass dies in Reiseführern über unser Land eigens erwähnt wird.

Nutzen wir diesen Monat Mai, der so schön ist, um unsere Liebe zur Muttergottes neu zu entfachen.