Profile einer Gründergestalt

Neues Buch schildert Escrivá aus vielen Blickwinkeln

Der Gründer des Opus Dei gehört zu den Menschen, die "die meisten Charismen in der Geschichte der Kirche erhalten und den Gaben Gottes am großzügigsten entsprochen haben". So Papst Paul VI. in einer Audienz am 5. März 1976. Er kannte den Gründer seit 1946.Zum 100. Geburtstag Josemaría Escrivás am 9. Januar 2002 entstanden, bekam das Buch Ende Februar zusätzliche Aktualität, als der Vatikan die Heiligsprechung des Opus-Dei-Gründers für den 6. Oktober angekündigte.

Alle Beiträge des Bandes gehen den Wirkungen und der Tragweite jener scheinbar so simplen Kernidee Escrivás von der Heiligung der Welt durch persönliche Heiligkeit im Alltag aller möglichen Aufgabenfelder nach. Unter den 30 Autorinnen und Autoren sind Universitätsprofessoren, Künstler, Politiker und Menschen aus vielen anderen Tätigkeitsfeldern. Hervorstechend: der Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarría, die Kardinäle Meisner (Köln), Degenhardt (Paderborn) und Scheffczyk (München) sowie etliche weitere Bischöfe des deutschen Sprachraums.

Das breitgefächerte Themenspektrum umfaßt "Person und Botschaft", "Berufung zur Heiligkeit", "Die Welt als Abenteuer und Aufgabe" und in einem vierten Teil "Zeugnisse" über Escrivá.

Da der 100. Geburtstag zusammenfällt mit 50 Jahren apostolischer Arbeit des Opus Dei in Deutschland, schildern mehrere Augenzeugen die wiederholte Anwesenheit des Opus-Dei-Gründers in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei wir die außerordentlich facettenreiche Persönlichkeit Escrivás spürbar, die den gottgewollten Auftrag des künftigen Heiligen in einzigartiger Weise mitgetragen hat, an den heiligenden Wert des gewöhnlichen Christenlebens zu erinnern.

Insofern kommt gerade den Zeugnissen über den seligen Josemaría Escrivá ein besonderer Stellenwert zu. Sie zeigen ein wahres Genie an Menschlichkeit, getragen von einer lebendigen, innigen und beständigen Nähe zu Christus. Das mag für eine Welt von Bedeutung sein, in der ein Selbstverwirklichungswahn die Selbstvergessenheit und mit ihr eine Klima menschlicher Zuwendung und Herzenswärme zu einem seltenen, kostbaren Gut werden läßt.

Hinweis: Cesar Ortiz (Hg.): Josemaria Escriva - Profile einer Gründergestalt.

Adamas-Verlag, Köln 2002. 454 Seiten, gebunden 20 Euro.