Als Papst Benedikt XVI. im August die linke Apsis von St. Pantaleon besuchte, war die Rückwand noch weiß, und von der Büste des heilig gesprochenen Opus-Dei-Gründers Josefmaria Escrivá war nur ein Wachsmodel zu sehen. Lediglich das Fenster mit Scheiben aus hauchdünnem Bernsteinonyx und einer modernen Darstellung der Heiligen Familie auf Glas war bereits vollendet. Gestern übergab die Kölner Stiftung Dr. Zieseniß-Krambo das mit 80.000 Euro realisierte Werk, für das der in Weiß wohnende Künstler Elmar Hillebrand und sein Sohn Clemens vier Jahre Zeit hatten.
Der Senior hat den neuen Seitenaltar aus dem gleichen portugiesischen Marmor geschaffen, den er vor 30 Jahren bereits für den Hauptaltar genutzt hat. „Bei der Büste des Heiligen war ich kurz davor aufzugeben. Ich habe dann einfach alle Fotos, die viel zu unterschiedlich waren, weggelegt, und einen Blindflug gewagt. Selbst jene, die ihn gekannt haben, fanden noch Ähnlichkeiten." Der Junior malte die extrem unebene Rückwand geschickt in zarten Tönen mit leicht variierenden Bögen und stilisierten Elementen aus der Natur aus.
Stiftungsgründer Dr. Karl Zieseniß war zufrieden. „Meine verstorbene Frau, Gerta, geborene Krambo, war hier in der Pfarrei verwurzelt", sagte der 92-Jährige. „Wenn wir dieses Projekt verkraftet haben, sehen wir weiter", kommentierte er die Bemerkung von Pfarrer Dr. Peter von Steinitz zum nackten Zustand der Rückwand der rechten Apsis. Von Steinitz ist Opus-Dei-Mitglied und gehört dem Kuratorium der Stiftung an, die neuerdings nicht nur St. Pantaleon und ein Mitglied des Opernstudios der Kölner Oper unterstützt, sondern auch das Puppenspiel und den „Karmel", das Kloster der unbeschuhten Karmeliterinnen.
Noch ist der Altar nicht geweiht. „Ich habe den Kardinal gebeten, dies zu tun", sagte von Steinitz. „Ein Termin steht noch nicht fest."