Deshalb ist er anziehend für junge Herzen!

Regionalvikar Christoph Bockamp zur Seligsprechung von Johannes Paul II. am 1. Mai.

Ich habe den Eindruck, dass im Zentrum seines Pontifikats ein Gedanke aus der Pastoralkonstitution Gaudium et Spes stand, an der er als junger Bischof im Konzil selbst mitgearbeitet hatte: „Christus, der neue Adam, macht eben in der Offenbarung des Geheimnisses des Vaters und seiner Liebe dem Menschen den Menschen selbst voll kund und erschließt ihm seine höchste Berufung“ (Nr. 22). Mit seiner Väterlichkeit hat dieser liebenswerte Papa unzähligen Menschen ihre höchste Berufung erschlossen.

Und wie ist diese Berufung? Er würde mit einem anderen Wort aus demselben Text antworten: „Der Mensch, der auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist, (kann) sich selbst nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst finden“ (Nr. 24). 

Unermüdlich hat er den Menschen Mut gemacht, ihr Leben durch Schenken, durch Hingabe reich zu machen. Auf dem Weg der Berufung zur Ehe oder auf dem Weg der Hingabe im Verzicht auf die Ehe, im Zölibat. Diese beiden Weisen der Ganzhingabe lassen den Menschen sich selbst und das Glück finden. Diese Botschaft hat er unermüdlich verkündet. Er hat viele Ehen geschlossen und viele Priester geweiht. 

Übrigens hatte auch ich das Glück, zusammen mit vielen anderen von ihm im Petersdom die Priesterweihe zu empfangen. Für mich war ein Höhepunkt seine väterliche Umarmung für uns junge Priester. Ein unvergesslicher Augenblick. Er sagte mir mit diese Geste: Habe keine Angst vor deinen Schwächen. Christus liebt dich und gibt dir die Vollmacht, in seinem Namen den Menschen zu dienen, sie zu heilen und ihnen ihre hohe Berufung zu erschließen.

Rom 08. April 2011 (kath.net)