Das Hauptstadtzentrum wird fertig

Am 15. Dezember wollen die Mitglieder und Freunde des Opus Dei in Berlin mit dem Umzug das neue Domizil des Bildungszentrums für Jugend- und Erwachsenenarbeit beginnen. Es ist ein Umbau mit Überraschungen. Viele helfen dabei. / Von Horst Hennert

Das neue Domizil des Bildungszentrums an der Bismarckallee 2

Seit zwei Monaten wird nun intensiv am Umbau in der Bismarckallee 2 gearbeitet, zeitweilig mit 25 Handwerkern gleichzeitig. Überraschungen gehören dazu: Altbautypisch sind viele Elektroleitungen defekt, schiefe Wände erschwerten den Einbau des Aufzugs.

Gleichzeitig die erfreuliche Erfahrung vieler Helfer: Spender aus ganz Deutschland, die das gesteckte Ziel erreichbar machen, Jugendliche vor Ort, die mit anpacken, Mitdenker mit vielen guten Tipps. Die Uhr tickt; aber wir liegen in der Zeit. Auch wenn die Baustelle nicht den Eindruck macht: Wir werden Weihnachten auf alle Fälle im neuen Feldmark feiern.

Die neue Kapelle

Besonders liebevoll wird die Hauskapelle gestaltet. Wir übernehmen die Elemente unserer bisherigen Kapelle. Hinzu kommt der neue Altar mit einem schön gestalteten Reliquiar. Der ganze Raum wird durch zwei neue Fenster hell und freundlich. Die Kapelle soll zum Beten vor dem Tabernakel anregen, wie es einem Anliegen des Papstes im eben begonnenen Jahr der Eucharistie entspricht. Manche anderen Räume werden bis Weihnachten nicht fertig eingerichtet sein. Wir möchten aber, dass die Kapelle schon beim Einzug im neuen Glanz erstrahlt.

Raum schaffen für menschliche, fachliche und religiöse Bildung

Das neue Feldmark soll eine Begegnungsstätte für junge und alte Berliner aus Ost und West werden. Alle Bildungsangebote wollen vor allem jungen Menschen helfen, ihren Aufgaben als Christen und Bürger nachzukommen. Die Leitung des Bildungszentrums legt dabei großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern der jungen Leute.

In Ausbildung und Beruf so gut wie möglich zu sein, in den Tugenden zu wachsen, seine Persönlichkeit weiterzubilden, ein festes Glaubensfundament zu erhalten – das sind die Koordinaten, in denen sich die Arbeit von Feldmark bewegt. Zu den Angeboten gehört daher, Schülern dabei zu helfen, besser zu lernen, Studenten und Auszubildende auf ihren künftigen Beruf vorzubereiten, in die Dienstbereitschaft einzuüben, sich für Familie und Staat zu engagieren, rücksichtsvolles Verhalten im Umgang mit anderen zu lernen und sich für Arme und Bedürftige einzusetzen.

Diese Prägung gewährleistet das Opus Dei, eine Personalprälatur der katholischen Kirche. Sein Gründer Josefmaria Escrivá wurde vor zwei Jahren von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Neben religiösen Bildungskreisen und Einkehrabenden für verschiedene Altersgruppen können Interessenten auch Gespräche der persönlichen geistlichen Leitung bei einem Priester des Opus Dei in Anspruch nehmen.

Zwei interessante Nachbarn

Von den erwähnenswerten Nachbarn des neuen Zentrums sollen hier zwei kurz vorgestellt werden. Zunächst die Walther-Rathenau-Schule in der Herbertstraße, das einstige Grunewald-Gymnasium. Viele der früheren Schüler waren in der NS-Zeit aktiv im Widerstand tätig. Etliche von ihnen haben ihre Haltung mit dem Leben bezahlt, darunter Dietrich Bonhoeffer, Justus Delbrück, Hans v.Dohnanyi und Bernhard Klamroth. Auch der heutige Namensgeber des Gymnasiums war ein Opfer rechter Gewalt: Außenminister Rathenau wurde 1922 wegen seiner Politik der Aussöhnung wenige Meter von der Schule entfernt ermordet.

Ebenfalls in der Nähe liegt die katholische Pfarrkirche St. Karl Borromäus in der Delbrückstraße. Im Jahre 1955 von Alfons Leitl in Betonträger-Skelettbauweise errichtet, zeichnet sich das Gotteshaus durch einen markanten, hohen Kampanile aus. Zwei Kreuzgangarme bilden einen kleinen Hof, der dem Berliner Großstadtapostel Dr. Carl Sonnenschein gewidmet ist.

Auch wenn die Baustelle nicht den Eindruck macht: Wir werden Weihnachten auf alle Fälle im neuen Feldmark feiern.

Vor Weihnachten auf der Zielgeraden

Noch drei Wochen bis zum Umzug. Die neuen Wände stehen, Heizung und Licht funktionieren; die Badezimmer sind gefliest, die alten Parkettböden neu versiegelt, der Aufzug eingebaut. Die Umzugsfirma steht bei Fuß, die Möbel sind den neuen Räumen zugeordnet, Bücherkartons werden gepackt, das Telefon umgemeldet. „Und wenn es bis Weihnachten doch nicht fertig wird?“ lautet die wiederholte Frage. „Es muss und es wird“, antworten wir in dem Vertrauen, daß die Architekten Breitenthaler und Stietenroth sowie die beteiligten Handwerksbetriebe weiter zügig vorankommen.

Vertrauen auch auf die bundesweite Unterstützung: Spenden aus dem ganzen Land haben uns schon recht nahe an die Erfüllung unseres Zieles gebracht. Es fehlen nur sechzig der erträumten ersten 200 „Ziegelsteine“ zu je 1.000 €. – Und Weihnachten steht vor der Tür.

Spendenkonto: Berlin-Brandenburgischer Kulturverein e.V.;Kto.-Nr. 7112220 00, Deutsche Bank Berlin (BLZ 100 700 24)